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Vorsätzlich verliebt

Vorsätzlich verliebt

Titel: Vorsätzlich verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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funkelten. »Dann funktioniert es also?«
    Tilly wurde von diesem Blick ziemlich abgelenkt. »Wie war es bei dir in der Schulzeit? Ist es dir je passiert, dass du ein Mädchen wirklich gemocht hast, aber nicht wusstest, wie du es ihr sagen sollst?«
    Er legte den Kopf schräg. »Weil sie mich möglicherweise zurückgewiesen hätte? O ja.«
    »Echt? Das ist ja so süß! Ich hätte nicht gedacht, dass du das jetzt sagst.«
    Jack wirkte erschüttert. »
Süß?
«
    »Tut mir leid, aber so ist es. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass du je nervös warst, nicht einmal an der Schule.«
    »Tja, ich war es aber.«
    »Und was geschah dann? Hast du nach all dem Flirten irgendwann den Mut aufgebracht, sie um eine Verabredung zu bitten?«
    Er nickte gewichtig. »Das habe ich. Aber sie meinte, das sei keine so gute Idee, weil sie doch schließlich meine Mathelehrerin sei.«
    Tilly schaffte es gerade noch, den Kaffee
nicht
zu verschütten. »Deine Lehrerin! Wie alt war sie?«
    »Fünfundzwanzig. Und ich war siebzehn. Das war es dann. Sie wies mich ab.« Jack schwieg kurz. »Aber drei Jahre später rief sie mich aus heiterem Himmel an und fragte, ob ich mit ihr etwas trinken gehen wolle. Es dauerte also eine Weile, aber am Ende konnte ich doch mit ihr ausgehen.«
    Um Viertel vor zehn – Betty schlief schon in ihrem Korb – fuhren sie los, um Lou abzuholen.
    »Ich hoffe, sie hat sich gut amüsiert.« Während sie über die schmalen Landstraßen zuckelten, stellte sich Tilly die Szene in der Aula vor. »Was ist, wenn Eddie sie zum Tanz aufgefordert hat? Oder was, wenn nicht? Sie schürzte die Lippen, als ihr ein weiterer Gedanke kam. »Oder was, wenn er stattdessen ein anderes Mädchen aufgefordert hat? O Gott, die arme Lou. Sie sitzt als Mauerblümchen am Rand und tut so, als mache ihr das nichts aus …«
    »Ich ahne deutlich, das ist dir mal passiert.«
    »Möglicherweise. Einmal. Oder zweimal. Ach, halt die Klappe!« Tilly musste grinsen. »Es ist ein schreckliches Gefühl. Jungs können solche Schweine sein. Vielleicht war es ganz furchtbar für Lou. Vielleicht musste sie zusehen, wie alle anderen eng an eng tanzten, während sie verzweifelt versuchte, nicht zu weinen … was machst du denn da?«

28. Kapitel
    Sie waren noch mehrere Meilen von Harleston Hall entfernt, als Jack das Tempo verringerte. Er hielt vor einer überwucherten Pforte und schaltete die Scheinwerfer aus. Erwiesen sich die zahlreichen Tassen Kaffee doch als zu viel für ihn?
    Klick. Jack löste den Gurt, dann sah er sie an. In der Dunkelheit konnte sie gerade noch die Umrisse seines Gesichts und das Funkeln in seinen Augen ausmachen. Warum sagte er nichts? Vielleicht war es ihm peinlich. Eine schwache Blase war ja nun nicht gerade besonders männlich, oder?
    Um es ihm leichter zu machen, sagte Tilly leise: »Ist schon gut, ich schaue nicht hin.«
    Pause. »Wie bitte?«
    »Willst du nicht aussteigen?«
    »Warum denn?«
    O Gott, hatte sie ihn jetzt beleidigt? Würde er so tun, als wisse er nicht, was sie meinte? Warum mussten Männer nur immer so
stolz
sein?
    »Hör zu, du hast doch den Wagen angehalten. Dabei sollen wir eigentlich Lou abholen. Also keine falsche Scham«, forderte Tilly ihn auf. »Wenn du musst, dann geh.«
    Jack lachte und schüttelte den Kopf. »Das denkst du also? Ach, Süße, das ist ein dickes Missverständnis. Wenn ich etwas nicht habe, dann eine schwache Blase.«
    »Oh, das ist … gut!« Tilly kam sich bescheuert vor. »Wir müssen aber trotzdem zur Schule. Lou wird sich schon fragen, wo wir bleiben.«
    »Oder sie amüsiert sich so gut wie noch nie und betet, dass wir jetzt ja nicht auftauchen und ihr den Spaß verderben.«
    »Aber …«
    »Tilly, ich will ja nicht, dass wir die nächsten beiden Stunden hier sitzen und Monopoly spielen. Ich wollte nur ein paar Minuten anhalten. Und einen Teil davon hast du bereits damit vergeudet, mich mehr oder weniger aus dem Wagen zu jagen.«
    Empört erwiderte Tilly: »Ich habe dich nicht hinausgeworfen. Ich wollte es dir nur leichter machen.«
    Jacks Stimme veränderte sich. »Du würdest es mir leichter machen, wenn du nicht immer sofort falsche Schlüsse ziehen würdest.«
    Gleich darauf ließ er den Wagen an, fuhr geschickt rückwärts aus der Einfahrt und setzte die Fahrt nach Harleston Hall fort. Bevor Tilly auch nur darauf reagieren konnte. Falls sie irgendeine Hoffnung gehegt haben sollte, warum sonst er in die dunkle Einfahrt gefahren sein könnte, wurde diese

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