Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vorsätzlich verliebt

Vorsätzlich verliebt

Titel: Vorsätzlich verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
Vom Netzwerk:
Vater. Es ist meine Aufgabe, Peinlichkeiten von mir zu geben. Und es wird auch nicht getanzt, verstanden? Wenn mir zu Ohren kommt, dass du Polonaise getanzt hast …«
    »Ist ja gut, hör auf. Wir tanzen bei unserer Disco keine Polonaise, weil wir keine
Dinosaurier
sind. Und der Einzige, der in dieser Familie nicht tanzen kann, bist du.«
    »Hört, hört.« Kaye warf Max den Autoschlüssel zu. »Wir kommen zu spät, wenn wir jetzt nicht losfahren. Also auf, Methusalem, los geht’s.«
    Das Timing war äußerst kompliziert. Louisas Disco ging von 19  Uhr 30 bis 22  Uhr. Aber selbstverständlich waren nur die traurigen Spießer so uncool, pünktlich um 19  Uhr 30 aufzutauchen. Wenn man aber andererseits zu spät kam, war der Abend vorbei, bevor man die Chance hatte, sich zu entspannen und sich zu amüsieren. Es folgten hektische Textnachrichten, und daraus ergab sich der Konsens unter Lous Freundinnen, dass zehn nach acht der optimale Zeitpunkt war.
    Was Lou genug Spielraum gab, ihr drittes Outfit auszuziehen und stattdessen wieder in die erste Jeans zu schlüpfen, dazu ein olivgrünes T-Shirt mit U-Boot-Ausschnitt, silberne Flip-Flops und einen karierten Gürtel in Grün und Silber zu wählen.
    »Perfekt.« Tilly nickte ernsthaft.
    »Was ist mit den Ohrringen? Baumeln die zu sehr?«
    »Sie sind perfekt.«
    »Nein … einen Moment.« Lou drehte sich um und stürmte die Treppe hoch. Zwei Minuten später kam sie mit mittelgroßen, himmelblauen Kreolen in den Ohren zurück. »Ist das besser?«
    »Auch gut.« Amüsiert meinte Tilly: »Hast du keine silbernen Kreolen?«
    »Doch, aber dann sieht es viel zu koordiniert aus. Als ob ich mich bemühen würde.«
    »Oh, natürlich. Wenn das so ist, dann definitiv die blauen.« Tilly hoffte nur, dass Eddie Marshall-Hicks all die Mühe zu schätzen wusste, die in den Versuch floss, nicht bemüht auszusehen.
    Lou sah auf ihre Uhr. »Ist es jetzt Viertel vor acht?«
    »Ja. Können wir gehen?«
    Tiefes Luftholen. »Sehe ich gut aus? Sollte ich andere Schuhe tragen?«
    »Wenn du die Schuhe wechselst, wird dein Gürtel nichts mehr damit zu tun haben wollen.«
    »Dann würde ich total unkoordiniert aussehen, und das wäre nicht gut.« Lou traf eine Entscheidung. »Na schön, ich bin fertig. Lassen Sie uns gehen.«
     
    Sie drehte den Schlüssel im Zündschloss, und nichts geschah.
    Tilly versuchte es erneut. Der Wagen wollte nicht anspringen.
    »Soll das ein Scherz sein?«, fragte Lou.
    »Nein. Ganz ruhig, kein Grund zur Aufregung.« Innerlich in Panik, zog Tilly den Schlüssel heraus und steckte ihn wieder in die Zündung – dieses Mal hoffentlich richtig –, dann trat sie aufs Gas und versuchte es wieder.
    Immer noch nichts.
    Lou sagte: »Was ist los?«
    Tilly drückte auf den Kühlerhaubenknopf unter dem Armaturenbrett und sprang aus dem Wagen. Wenn sie wüsste, was los war, wäre sie Automechanikerin, aber es bestand immerhin der Hauch einer Chance, dass es etwas schreiend Offensichtliches war.
    Doch bedauerlicherweise sah es so ölig und schmierig und unverständlich aus, wie es Motoren immer waren. Während Lou neben ihr stand und nervös von einem Flip-Flop auf den anderen hüpfte, zog Tilly vorsichtig an diversen Kabeln und drückte ein paar geheimnisvolle, röhrenartige Dinger.
    Als sie versuchte, den Motor erneut zu starten, hinterließ sie nur ölige, schmierige Fingerabdrücke auf dem Lenkrad.
    »Ich werde die Disco verpassen.« Lou hyperventilierte. »Sie läuft schon seit zwanzig Minuten.«
    Ein angesagt später Auftritt verblasste angesichts der Aussicht, gar keinen Auftritt hinzulegen.
    »Die werden sich alle ohne mich amüsieren«, jammerte Lou.
    »Ist schon gut. Lauf los und hol mir die Gelben Seiten. Such die Nummer von Berts Taxi, dann rufen wir ihn an. Ich versuche es hier weiter.«
    Lou rannte ins Haus, und Tilly versuchte, den Autoschlüssel mit ihrem T-Shirt zu polieren, nur falls das den Ausschlag geben sollte. Man wusste ja nie, oder? Vor allem, wenn es um Autos ging.
    Als Lou wiederauftauchte, hielt sie die Gelben Seiten in der einen Hand und das schnurlose Telefon in der anderen. »Hallo? Ja, hallo Bert, hier spricht Lou Dineen. Könnten Sie kommen und mich zu Hause abholen? So in dreißig Sekunden?«
    Tilly fühlte mit ihr, als Lous Gesicht in sich zusammenfiel.
    »Nein, das ist zu spät. Na schön, danke. Wiederhören.« Sie beendete den Anruf und warf die Gelben Seiten in Tillys Schoß. »Er holt gerade jemanden in Malmesbury ab. Gibt es noch jemand

Weitere Kostenlose Bücher