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Vorsaison

Vorsaison

Titel: Vorsaison Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Weitzels
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zu suchen —just
in dem Moment als ein Motorrad neben mir anhielt. Es war Alonso.
     
    >>Donde vas-wohin gehst
du?<<, fragte er ohne Gruß.  Ich wollte ihm nicht sagen, dass ich gerade beschlossen
hatte, Schokolade zu kaufen (und schon gar nicht warum), und so machte ich bloß
eine ausschweifende Handbewegung. Alonso grinste und klopfte mit einer Hand auf
den Platz hinter sich. Na was soll’s, dachte ich. Schokolade war sowieso
nicht gut für mich und so schwang ich mich hinter Alonso auf das Motorrad. Er
fuhr mich die zwei Straßen bis zu Ernies Appartementhausund parkte die
Maschine auf der gegenüberliegenden Straßenseite in einer Häusernische. Dann
fragte er mich, ob er sich selbst auf einen café einladen dürfte. Ich
wollte nicht unhöflich sein und so nickte ich.
    >>Vorausgesetzt du kochst den café, weil mir eure spanischen Kaffeekocher ehrlich gesagt ziemlich
suspekt sind!<<, fügte ich hinzu. Doch Alonso grinste nur wieder
anzüglich. Ernie und Alonso kannten sich und ich war mir deshalb sicher, dass
Ernie auch nichts dagegen haben würde, wenn ich ihn mitbrachte. Im piso war jedoch alles ruhig. Anscheinend war niemand da, auch Babs nicht. Ich warf
einen Blick ins Wohnzimmer und ging danach in die Küche. Alonso folgte mir und fragte,
ob wir alleine wären.
    >>Scheint so<<, sagte
ich. Im selben Augenblick strich Alonso mir über den Kopf, legte seine Hand
dann in meinen Nacken und küsste mich. Ich ließ es geschehen. Im Nu hatte er meine
Jeans geöffnet. Ohne jegliche Anstrengung hob Alonso mich hoch und setzte mich
auf die Anrichte. Meine Jeans und die Turnschuhe landeten auf dem Fußboden. Ich
öffnete seine Hose. Mein Heißhunger auf Schokolade war jedenfalls weg. Schnell
fand Alonso seinen Weg und stieß hart zu. Ein angenehmer Schmerz durchzuckte
mich. Der Sex mit ihm hatte nichts Zärtliches oder Gefühlvolles. Immer wieder drang
er ruckartig in mich ein und hielt mich dabei so fest, dass ich keine andere
Möglichkeit hatte, als seine Stöße  aufzufangen. Trotzdem gefiel mir, was er da
tat und ich ließ mich von seiner Lust anstecken. Automatisch schlang ich meine
Beine um seine Hüften. Plötzlich konnte er mich nicht mehr hart genug
rannehmen. Sag ihm, dass du mehr willst, flüsterte das Stimmchen.
    >>Más<<, sagte ich. >Quiero
más!<<
    Alonso grinste und keuchte:
>>Hab‘ ich doch gewusst, dass ich mich in dir nicht täusche.<<
    Er stieß erneut zu. Mich
interessierte nicht, dass jederzeit Ernie oder Babs hätten kommen können. Ich
wollte nur noch das Alonso endlos weitermachte. Dann explodierte ein wahres
Feuerwerk vor meinen Augen.
     
    Noch keine zwei Minuten danach hatte
Alonso seine Hose schon wieder hochgezogen, verschwand kurz im Badzimmer und
war auch schon wieder weg. Ich ließ mir ein Bad ein, wohlwissentlich, dass ich
damit den kompletten Warmwasservorrat aufbrauchen würde. Ich hatte mich gerade
bis fast zur Bewusstlosigkeit durchvögeln lassen und hatte es sogar noch genossen.
Ganz offensichtlich gab es auch Seiten an mir, die selbst ich noch nicht kannte!
     
    ***
     
    Allerdings hatte ich diesmal kein
Kondom benutzt, so wie ich es mit Maurice getan hatte. Ich hatte es einfach
vergessen und als es mir einfiel, lag ich schon in der Badewanne. Früher hatte
ich die Pille genommen, die ich aber noch vor meiner OP hatte absetzen müssen.
Gleich nach meiner Rückkehr nächste Woche hatte ich jedoch wieder einen
Kontrolltermin im Krankenhaus und wollte bei dieser Gelegenheit auch fragen, ob
ich die Pille nun wieder nehmen dürfte. Maurice war zudem die lange Narbe, die
immer noch rosafarben leuchtete, aufgefallen und er hatte wissen wollen, was
ich da gemacht hätte. Also hatte ich ihm erzählt, woher die Narbe rührte. Maurice
hatte mich daraufhin gefragt, ob meine Entscheidung, neu anzufangen, damit
zusammenhängen würde. Ich hatte verneint, doch Maurice hatte weiter gefragt und
wissen wollen, warum ich mir für meine Pläne ausgerechnet Lloret de Mar
ausgesucht hätte. Also erzählte ich ihm von meinem Reisegewinn im vergangenen
Jahr — und auch, wie dieser in ganz unterschiedlichen Bereichen
Kettenreaktionen ausgelöst hatte. Nur, dass ich damals noch in einer Beziehung
gewesen war, verschwieg ich ihm dabei. Als Maurice daraufhin wissen wollte, ob
ich in Deutschland einen Freund hätte, hatte ich mit nein geantwortet,
was nun ja auch der Wahrheit entsprach. Alles andere war vorbei. Noch konnte
ich nicht sagen, wozu die Erfahrung mit meinem Ex-Freund nützlich gewesen sein

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