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Vorsaison

Vorsaison

Titel: Vorsaison Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Weitzels
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Appartementhaus herunterkommen sah, die oben am „Picasso“
endete.  Auf dem Weg zum „Mau-Mau“ interessierte sie sich aber viel mehr für
Peter, als dafür, wie es mir in der Zwischenzeit ergangen war. Dass Babs nicht
mit zurückgekommen war, wusste sie auch schon und erzählte, sie habe Hermann
eben in dem kleinen Pub, der zum „Picasso“ gehörte, getroffen. Das war auch der
Grund, warum sie sich verspätete. Dann fragte sie mich nach Peter und was ich
von ihm hielt. Ich zuckte die Schultern und meinte, bislang hätte ich ihn
eigentlich nur biertrinkend oder schlafend gesehen und könnte noch nichts weiter
über ihn sagen. Corinna fand ihn irgendwie suspekt und rümpfte die Nase.
Ehrlich gesagt, war ich darüber ein wenig überrascht, aber auch froh, denn
bislang war sie die einzige, die mir nicht gleich unter die Nase rieb, wie OK Peter doch sei! Zumal die Beschreibung KO treffender gewesen wäre.
     
    Bei unserem Eintreffen im „Mau-Mau“
waren schon einige Gäste dort und das Spießrutenlaufen fing gleich wieder an!
Später wurde es dann so voll, dass zumindest Corinna und ich durchgehend Gäste
hatten und kaum dazu kamen, uns weiter zu unterhalten, geschweige denn Essen zu
gehen. Aber es gab auch eine gute Nachricht: Paco hatte in der abgelaufenen
Nacht Besuch von der Polícia Municipal gehabt, die seine Konzession überprüfen
wollten. Corinna sagte, dass Paco den Besitzer vom „Japón” verdächtigte, ihn
angeschwärzt zu haben, weil dieser als einziger eine Konzession bis 4.00 Uhr
besitze und man ihm zudem nachsagen würde, dass er ausgezeichnete Kontakte zur Polícia
Municipal hätte. Paco hatte ja nur eine Konzession bis 3.00 Uhr, obwohl er
oftmals länger geöffnet hielt. Normalerweise war das auch kein Problem, außer
jemandem war dies ein Dorn im Auge. Wenn dieser jemand dann auch noch über gute
Kontakte zur Polizei verfügte oder bereit war, für gewisse Gefälligkeiten der
Polizei zu bezahlen, dann sah die Sache unter Umständen schon anders aus!
Jedenfalls hatte in der vergangen Nacht, um viertel vor vier, die Polizei im
„Mau-Mau“ gestanden und Paco hatte eine saftige Konventionalstrafe bekommen.
Corinna erzählte, die Polizisten hätten auch gesagt, dass sie die Bar beim
nächsten Verstoß gleich schließen würden. Corinna kicherte und fügte hinzu:
>>Besser für uns. Jetzt haben wir in Zukunft jedenfalls immer pünktlich
Feierabend und können noch auf die Piste gehen!<<
    Corinna zeigte keine Spur von
Mitleid, obwohl sie regelmäßig mit Paco vögelte. Aber mir tat er, ehrlich
gesagt, auch nicht leid! Und so kam es, dass wir in dieser Nacht tatsächlich um
Punkt 3.00 Uhr Feierabend hatten. Die Musik ging aus und Paco, der schon
fünfzehn Minuten vorher angefangen hatte, die Gäste darauf aufmerksam zu
machen, dass dies die letzte Runde sei, kassierte die letzten Gäste ab. Danach
waren wir an der Reihe und um viertel nach drei standen wir auf der Straße vor
dem „Mau-Mau“ und Corinna schlug vor, noch auf einen Sprung ins „Moby‘s“ zu
gehen. Unterwegs fragte ich sie, ob die Polizisten denn nichts gesagt hätten,
weil im „Mau-Mau“ außer Rosi nur Ausländerinnen arbeiten würden, doch Corinna schüttelte
den Kopf.
    >>Als Barmädchen bis du echt ziemlich
sicher<<, erklärte sie dann und fügte hinzu, ob ich überhaupt wüsste, wie
viele unserer Gäste eigentlich Polizisten wären.
     
    Im „Moby‘s“ war zwar noch viel los,
allerdings bestand die Mehrheit der Gäste wieder aus Spaniern, die angeblich entweder
keine Zigaretten oder kein Feuerzeug dabei hatten und durch die plumpe Anmache
fühlte ich mich nun irgendwie auf die Arbeit zurückversetzt. Das „Moby‘s“ war
echt ein süßer Laden, nur leider ließ ein Großteil der Gäste wirklich zu
wünschen übrig! Mir fiel auch auf, dass die wenigen anwesenden Spanierinnen
nicht so sehr belästigt wurden, wie Corinna und ich. Allerdings waren wir beide
auch die einzigen Ausländerinnen und fielen schon alleine durch unsere blonden
Haare auf. Corinna verschwand dann erst einmal für längere Zeit auf der
Toilette und ich suchte uns derweilen einen Platz an der unteren Theke, wo
immer noch diese Gabi bediente. Dann hörte ich wieder eine Stimme, die nach
Feuer fragte, doch diese Stimme kannte ich. Als ich mich umdrehte, sah ich
Pepe, den Mitbewohner von Graham. Pepe grinste und ich begriff, dass er sich
einen Scherz erlaubt hatte. Wir kamen ins Gespräch und dabei fragte ich ihn
auch gleich, ob er mir nicht ein paar

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