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Vorsicht, Casanova!

Vorsicht, Casanova!

Titel: Vorsicht, Casanova! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Oliver
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Affäre.
    Nein. Das ging nicht. Das durfte er Mariel nicht antun. Er wollte sie nicht verletzen. Sie bedeutete ihm zu viel; sie war zu wichtig. Vielleicht der wichtigste Mensch in seinem Leben. Er würde alles tun, um ihr den Schmerz zu ersparen, sich in einen Mann zu verlieben, der bindungsunfähig war. Und das bedeutete, dass sie den Weg weitergehen mussten, den sie begonnen hatten. Unverbindlich. Praktisch. Unkompliziert.
    Sie entspannte sich und schmiegte sich willig an ihn. Er drückte ihre Schultern, ehe er sie wieder ins Haus führte.
    Von der Glastür aus, die einen wunderbaren Blick über den Pool bot, beobachtete Dane, wie der tief gelegte, kanariengelbe Sportwagen neben seinem Porsche parkte.
    Es war Sonntagnachmittag, ein Tag vor seiner Abreise in den Norden. Er würde eine Woche unterwegs sein. Mariel hatte ihm gesagt, dass sie eine Überraschung für ihn habe. Er hatte ihr versprechen müssen, dass er zuhause sein und keinen Streit anfangen würde, wenn sie zurückkam.
    Als sich die Fahrertür öffnete, bot sich ihm zunächst der reizvolle Anblick von gelben Stiletto-Sandaletten. Kurz darauf bemerkte er, dass zu den aufreizenden Schuhen ein Paar äußerst wohlgeformter, langer Beine gehörte.
    Mariel stieg aus. Sie hatte das dunkle Haar mit einem gelben Band zurückgebunden. Es sah so aus, als hätte sie das Auto nur ausgewählt, um als Accessoire zu einem weiteren hübschen kleinen Sommerkleid zu passen.
    Dane bewunderte ihren knackigen Po, als sie sich kurz zum Rücksitz hinabbeugte und sich dann mit einer Schachtel des Chocolate Choices Shop in den Händen aufrichtete. Weder an Po noch an Schokolade hatte er irgendetwas auszusetzen.
    Tief in seinen Lenden regte sich Verlangen, und eine Art primitives Knurren entfuhr seiner Kehle.
    Bis sich die Beifahrertür öffnete und sein Vater ausstieg.
    Der Schlag in die Magengrube war so stark, dass er zwei Schritte zurücktaumelte. Großer Gott, was in aller Welt hatte sie vor? Sein ganzer Körper verkrampfte sich, während er zusah, wie Mariel mit seinem Vater auf ihn zukam. Seine Hand lag wie erstarrt auf dem Türgriff. Er schluckte unsicher, streckte sich und öffnete schließlich die Tür, ehe die beiden sie erreicht hatten.
    „Dane“, begrüßte Mariel ihn rasch, bevor er etwas sagen konnte. Nervosität lag in ihrem Blick. „Ich habe deinen Dad mitgebracht. Ich weiß, wie gern ihr beiden Schach spielt, und … ich dachte, ihr könntet euch bei einem Spiel neu kennenlernen.“
    Sein Blick glitt von Mariel zu seinem Vater. „Dad.“
    Sein Vater war etwa anderthalb Meter entfernt stehen geblieben. „Hallo, Dane. Mariel hat mich eingeladen, aber wenn du willst, fährt sie mich gleich wieder zurück.“
    Dane wich ihrem Blick aus, wobei er ihr gern gesagt hätte, dass sie genau das tun solle. Er spreizte die Finger. „Jetzt bist du ja schon mal hier.“
    In seinen Augen spiegelte sich sein innerer Zwiespalt, das wusste er, denn er sah Mitgefühl und Verständnis in Mariels Blick, als er endlich wieder zu ihr herüberschaute. Er hatte das Gefühl, dass sie ihn seines Stolzes und seines Selbstbewusstseins beraubt hatte, sodass er sich jetzt völlig nackt fühlte.
    Steif deutete er auf das Sofa. „Was möchtest du trinken?“, fragte er seinen Vater.
    „Ich nehme ein Bier, wenn du eins hast, danke“, entgegnete er.
    Mariel legte eine CD ein. Leichte Musik erfüllte den Raum. Rasch wollte sie sich an Dane vorbeischieben. „Okay, dann lass ich euch zwei jetzt …“
    „Nicht so schnell.“ Dane packte sie am Arm und zerrte sie praktisch in die angrenzende Küche. Sobald sie außer Hörweite waren, wirbelte er sie zu sich herum. Ihre Augen waren feucht. Wut spiegelte sich darin.
    Sie war wütend? „Was zur Hölle soll das?“, fuhr er sie leise an.
    „Ich habe über dich nachgedacht, Dane.“ Sie stellte die Schachtel mit dem Schokoladengebäck auf der Arbeitsfläche ab. „Dein Vater braucht dich, und ob du es nun weißt oder nicht, du brauchst ihn auch. Ich dachte, dass es ein guter Anfang wäre, ihn für ein freundschaftliches Schachspiel hierher einzuladen.“
    Er ließ ihren Arm los, ging zum Kühlschrank hinüber und holte zwei Bier heraus. „Lieber würde ich mich einem Erschießungskommando stellen.“
    „Das könnte ich vielleicht arrangieren.“ Um ihren messerscharfen Blick zu spüren, musste er sie nicht ansehen, doch er konnte seine Wut nicht bändigen. „Du hast ihn hierhergebracht, um Schach zu spielen? Bitte. Dann spiel du mit ihm.

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