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Vorsicht, Casanova!

Vorsicht, Casanova!

Titel: Vorsicht, Casanova! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Oliver
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voneinander verabschiedeten, als wären sie ein verheiratetes Paar. Beunruhigt trat sie einen Schritt zurück. „Ich wünsche dir einen guten Flug.“
    „Ich ruf dich an.“
    Mariel warf ihm eine Kusshand zu, dann drehte sie sich um und ging ins Haus. Schon jetzt konnte sie es kaum abwarten, ihn wiederzusehen. Seine Stimme zu hören. Seinen Körper an ihrem zu spüren.
    Himmel, sie musste diese fieberhafte Sehnsucht unbedingt unter Kontrolle bekommen, denn sie konnte es sich nicht erlauben, ihn derart zu begehren.
    Falls das möglich war, so nahm ihre sexuelle Beziehung in der folgenden Woche noch an Intensität zu. Da Mariel arbeiten wollte – und weil sie insgeheim befürchtete, dass sie einander zu nahe kamen –, stürzte sich Dane tagsüber in seine verschiedenen Projekte, sodass sie sich nur abends sahen.
    Wenn er sich bei einer Veranstaltung blicken lassen musste, begleitete sie ihn. Die Presse folgte. Sie wurden zu einem beliebten Paar im Gesellschaftsteil der Zeitungen. Die Medien spekulierten darüber, wie lange Dane noch Junggeselle des Jahres bleiben würde, doch er verweigerte jedwede Interviews, die sich um Mariel drehten, und beharrte darauf, dass sie nur „gute Freunde“ seien. Er gab Mariel keinerlei Anlass zu glauben, dass sich an seinem Status etwas ändern würde.
    Sie genossen ruhige Abende zuhause, machten einen Strandspaziergang bei Mondlicht oder relaxten am Pool. Ganz gewöhnliche Dinge, wie alle Paare sie taten.
    Und jede Nacht kamen sie mit einer Leidenschaft zusammen, die keinerlei Anzeichen von Abschwächung oder Vergehen erahnen ließ. Eine heiße Affäre, sagte sie sich.
    Aber Affären endeten irgendwann.
    Dennoch respektierten und schätzten sie einander. Mariel weigerte sich, über den einzelnen Tag hinaus zu denken. Sie war fest entschlossen, ihre Beziehung zu genießen, so lange sie eben dauerte.
    Allerdings bekümmerte es sie, dass er dem einzigen Familienmitglied, das er noch besaß, den Rücken gekehrt hatte. Eines Nachts lag sie im Bett, starrte die Decke an und konnte nicht schlafen. Sie wusste, dass die Vergangenheit der beiden von Problemen belastet war, doch an jenem Ball hatte sie im Blick seines Vaters echtes Bedauern erkannt. Daher war sie davon überzeugt, dass es noch Hoffnung gab, wenn sie Dane nur zur Einsicht bringen konnte.
    Rasch kletterte sie aus dem Bett, schlüpfte in einen Morgenmantel und tappte die Treppe hinunter. In der Küche goss sie sich ein Glas Milch ein und ging damit nach draußen, wo sie die angenehme Nachtluft tief einatmete.
    Dane war ein stolzer Mann, beinahe schon arrogant. Unabhängig. Stur. Viel zu stur, um zuzugeben, dass er womöglich genauso fehlbar war wie jeder andere Mensch auch. Jeder brauchte eine Familie, selbst Dane. Irgendwie spürte sie, dass tief in seinem Inneren verborgen immer noch der kleine Junge steckte, der sich nach Zuneigung und Geborgenheit sehnte.
    Also gut, er hatte Frauen, Bekannte, Geschäftspartner, aber was geschah, wenn das Schicksal einmal zuschlug und sich eine Tragödie ereignete? Was dann? Wenn sie eines für ihn tun konnte, dann war es der Versuch, ihn mit seinem Vater zu versöhnen.
    „Was machst du hier draußen?“
    Aus ihren Überlegungen herausgerissen, drehte sie sich überrascht um und sah Dane im Türrahmen stehen. Er trug nur ein Paar Boxershorts, das ihm tief auf den Hüften saß. „Ich denke nach.“ Sie ging auf ihn zu, legte ihren Kopf an seine Brust und lauschte auf sein Herz, das so tief und regelmäßig pochte. „Ich denke einfach nur nach.“
    „Ich kann auch nicht schlafen.“ Er schlang die Arme um ihre Taille. Eine Zeitlang waren sie still und lauschten dem Zirpen der Grillen und dem Rascheln der Bäume.
    Dane lernte wieder, ihre Stimmungen einzuschätzen, genauso wie es früher der Fall gewesen war, doch an diesem Abend … Was hatte sie mitten in der Nacht nach draußen getrieben?
    Mariels Gefühle reichten tief, dachte er, während er seine Hände über den seidenen Morgenmantel gleiten ließ und ihre Körperhitze aufsaugte. Ganz anders als die Frauen, die in den vergangenen Jahren sein Bett geteilt hatten. Oder vielleicht hatte er diese Frauen auch nie lang genug gekannt, oder sie waren ihm nicht wichtig genug gewesen. Nein, das stimmte nicht ganz. Es gab Beziehungen, die ebenso lang dauerten wie seine jetzige mit Mariel, wenn nicht sogar länger. Aber dieses Gefühl hier war anders. Ja, es war beinahe so, als wäre zwischen ihnen mehr entstanden als eine unverbindliche

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