Vorsicht, Casanova!
Entwürfe fertigstellen. Einen Schneider suchen … Vielleicht schaffe ich es sogar, all das zu erledigen, wenn du aus dem Weg bist und mich nicht ablenken kannst.“
Dane hob eine Augenbraue. „Ich? Dich ablenken? Nach allem, was gerade passiert ist?“
„Du musst dich nur im selben Raum aufhalten wie ich, und schon lenkst du mich ab, Dane. So war es immer. Immerhin habe ich jetzt entdeckt, dass ich dieselbe Wirkung auf dich habe.“
Sein Blick glitt über ihre nackte Perfektion. Sofort regte sich neues Verlangen in ihm. „Ich schätze, wir werden es irgendwann überwinden.“
Ihre zarten Schultern versteiften sich. Eine lastende Stille senkte sich über sie. „Das kann ich nur hoffen“, versetzte sie schließlich knapp und kletterte von seinem Schoß. Sie griff nach ihrem Höschen, streifte sich die Reste des T-Shirts über und ging in Richtung Tür.
Dane wünschte, sie würde sich umdrehen, sodass er ihr Gesicht sehen konnte. „Ich komme in ein paar Minuten nach“, rief er ihr hinterher.
„Das ist keine gute Idee.“ An der Tür blieb sie stehen. Erst da drehte sie sich um. Ihr Gesichtsausdruck gab keine Gefühlsregung preis. „Wir haben einander die ganze Nacht wach gehalten. Ich bin total erledigt. Gute Nacht, Dane.“
Einen langen Moment saß er da und starrte auf den dunklen Flur hinaus. Er hörte, wie sie sich in ihrem Zimmer bewegte, konnte immer noch ihren Duft in der Luft wahrnehmen. Wie in aller Welt sollte er zur Normalität zurückkehren, wenn all das hier vorüber war?
9. KAPITEL
Mariel ließ sich mit dem Gesicht nach vorne aufs Bett fallen. Für diese Vorstellung hätte sie einen Oscar verdient. Sie war sich ziemlich sicher, dass Dane ihr die gespielte Nonchalance abgekauft hatte.
Sie presste das Kissen an die Brust, rollte sich auf den Rücken und starrte in die Dunkelheit hinaus. Es war ihr gelungen, genauso gleichgültig zu klingen wie er. Gott sei Dank. Es war absolut essenziell, dass sie den Schein wahrte, denn darauf hatten sie sich verständigt.
Außerdem, so versuchte sie sich einzureden, würden sie es als Paar sowieso nie schaffen, weil sie sich in keinem Bereich einig wären – weder was individuelles Auftreten noch Familie und Kinder anging. Oder das Ausmaß an persönlicher Bindung.
Am besten stellte sie auch gleich klar, dass sie nie bis zum Morgen gemeinsam in einem Bett verbringen würden. Wenn sie mit Dane aufwachte und er sie sah, ehe sie hellwach war, würde er sofort erkennen wie verletzlich sie war, ja er würde sie sofort durchschauen. Viel zu gefährlich, denn sie befand sich bereits im freien Fall.
Ihr Herz verkrampfte sich. Zeit, ehrlich zu sein. Es war bereits geschehen. Sie hatte sich Hals über Kopf verliebt. Ja, sie liebte Dane. Hatte es schon immer getan.
Jetzt, wo sie jeden Zentimeter seines Körpers kannte, wo sie wusste, wie sinnlich sein Stöhnen klang, wenn er liebte, wie es sich anfühlte, wenn er tief in ihr war, da reichte es ihr nicht mehr, nur Freunde zu sein – doch ihre Liaison war von vornherein nur auf begrenzte Zeit angelegt.
Verzweifelt schleuderte sie das Kissen durch die Luft und hörte, wie es kurz darauf mit dumpfem Aufprall auf dem Boden landete.
Sie durfte sich nichts anmerken lassen, musste verhindern, dass er jemals in ihr Innerstes blickte, denn damit würde sie ihn in eine unmögliche Situation bringen. Er wollte nichts Dauerhaftes. Wollte wieder zu seinem gewohnten Lebensstil und den üppigen Blondinen zurückkehren.
Der Mistkerl.
Gut, dann würde sie es eben locker und unkompliziert halten. Würde die Zeit, die sie hatten, voll auskosten, und dann … dann würde sie gehen und die Erinnerungen mit sich nehmen, auch wenn ihr Herz dabei zerbrach.
Am nächsten Morgen blieb sie ihrem Plan treu. Es war gar nicht so schwer wie befürchtet, weil Dane in Eile war. Er hielt sich nicht mit Frühstück auf, sondern trank nur schnell im Stehen einen Kaffee. Allerdings küsste er sie zum Abschied an der Tür. Es war ein atemberaubender, leidenschaftlicher Kuss, der andauerte und andauerte und andauerte, bis der Chauffeur der wartenden Limousine, die Dane zum Flughafen bringen sollte, diskret hüstelte.
Dane hob den Kopf und blickte ihr lange ins Gesicht. Die helle Morgensonne zauberte goldene Sprenkel in sein dunkles Haar, und seine Augen glühten förmlich, worauf Mariel sofort errötete. „Heute Abend“, versprach er.
Sie schüttelte den Kopf. „Du verpasst noch deinen Flieger.“ Es kam ihr in den Sinn, dass sie sich
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