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Vorsicht, frisch verliebt

Vorsicht, frisch verliebt

Titel: Vorsicht, frisch verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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Sie hatte ihn immer als den intelligentesten Menschen auf Erden angesehen, und so fiel es ihr nicht leicht, sich an die Vorstellung zu gewöhnen, dass sie in Bezug auf ihre Beziehung womöglich die Klügere von ihnen beiden war. »Es ist wahr, Harry; Jedes einzelne Wort.«
    »Ein bisschen schwer zu glauben.« Er schien sich an ihrem Gesicht nicht satt sehen zu können, obgleich er jede Pore kannte. »Guck uns doch nur mal an. Ich bin die Art Mann, die einem ein Dutzend Mal über den Weg läuft, ohne dass man sie auch nur bemerkt. Du hingegen ... die Männer schlagen sich die Stirn an Laternenmasten ein, wenn sie dich nur sehen.«
    »Nie in meinem ganzen Leben habe ich einen anderen Mann getroffen, der einen derartigen Eindruck auf mich gemacht hätte.« Sie vergaß, mit ihrem Kopf zu denken, und strich ihm zärtlich über die Wange. »Ich liebe es, wie du aussiehst. Ich könnte dich stundenlang nur ansehen. Ich war einmal die Frau des attraktivsten Mannes des ganzen Universums, und wir haben einander nur unglücklich gemacht. Und du hast Recht - ich hätte jeden anderen auf dieser Party haben können, aber keiner von ihnen hat mich auch nur ansatzweise interessiert. Und als ich mein Getränk über dich verschüttet habe, habe ich dich ganz bestimmt nicht als potenziellen Vater angesehen.«
    Sie merkte, dass seine Traurigkeit langsam verflog, aber sie war noch nicht fertig. »Eines Tages werde ich alt sein, und wenn du jemals meine Großmutter gesehen hättest, wäre dir bewusst, dass ich mit achtzig vermutlich spukhässlich bin. Wirst du deshalb aufhören, mich zu lieben? Ist das Aussehen eines Menschen dir so wichtig? Denn wenn ja, stecken wir in mindestens so großen Schwierigkeiten, wie ich dachte ...«
    »Natürlich nicht. Ich ... nie im Leben ...«
    »Und du sagst, ich würde totalen Schwachsinn reden. Ich habe gedacht, du wärst ein nüchterner, klar denkender Mensch. Aber selbst an meinen schlechten Tagen bin ich anscheinend noch vernünftiger als du. Gott, Harry, im Vergleich zu mir bist du emotional der reinste Schrotthaufen.«
    Das entlockte ihm ein Lächeln, und er wirkte dabei derart glücklich, dass sie merkte, dass sie endlich zu ihm durchgedrungen war. Am liebsten hätte sie ihm seine Ängste durch sanfte Küsse genommen, doch dazu hatte sie zu viele eigene Ängste, und die Probleme, die sie hatten, waren zu groß, um sie durch Küsse zu beheben. Sie hatte keine Lust, bis zum Ende ihrer Ehe gegen seine Ängste anzureden, und außerdem gefiel ihr nicht, wie wichtig ihr Aussehen offensichtlich für ihn war. Das Gesicht, das er so liebte, hatte bereits die ersten kleinen Falten. Wie würde er sich fühlen, wenn auch ihr Körper optisch den Bach hinunterging?
    »Nach all den Jahren Ehe sollte man tatsächlich meinen, dass wir einander kennen«, brachte er schließlich hervor.
    »So kann ich nicht mehr weiterleben. Das, was zwischen uns zerbrochen ist, müssen wir für alle Zeiten kitten.«
    »Ich weiß nicht, wie das gehen soll.«
    »Mit einer guten Paarberatung. Und je eher wir eine kriegen, umso besser.« Sie stellte sich auf Zehenspitzen, küsste ihn entschieden auf die Lippen und marschierte zum Haus. »Isabel? Könnten Sie wohl mal kommen?«

18
    Isabel und Ren lagen nackt auf der dicken Decke und wärmten sich gegenseitig vor der kühlen Nachtluft. Sie blickte auf die züngelnden Kerzen in dem in der Magnolie hängenden Leuchter, und er strich mit seinen Lippen sanft über ihr Haar. »Bin ich dir zu schwer?«
    »Mmm ... noch nicht.« Seltsam, aber es störte sie nicht im Geringsten, unter ihm zu liegen. Und noch seltsamer, dass sie ausgerechnet im Zusammensein mit einem derart gefährlichen Mann ein solches Gefühl der Sicherheit empfand.
    »Nur fürs Protokoll - die Abneigung, die du bisher gegen eine bestimmte sexuelle Praxis hattest... ich glaube, die hast du endgültig überwunden.«
    Sie lächelte fein. »Ich habe lediglich versucht, nicht unhöflich zu sein.«
    »Edel sei der Mensch, hilfreich und gut?«
    »Ich bemühe mich stets, nach dieser Philosophie zu leben.«
    Er prustete leise.
    Sie glitt mit den Fingern über seinen Rücken, und er drehte ihr Handgelenk herum und presste die Lippen zärtlich auf das Armband, das sie immer trug. »Das Ding legst du nie ab.«
    »Es soll mich an etwas erinnern.« Gähnend strich sie mit dem Zeigefinger über sein rechtes Ohr. »Es hat eine Gravur: ›atme‹.«
    »Ich weiß noch, sie soll dich daran erinnern, Gelassenheit und Ruhe zu bewahren. Klingt nach

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