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Vorsicht, frisch verliebt

Vorsicht, frisch verliebt

Titel: Vorsicht, frisch verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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meine Filme sowieso nicht. Weshalb also solltest du dich plötzlich dafür interessieren?«
    »Weil du dich dafür interessierst. Weil wir uns darüber unterhalten haben. Weil ich auch mit dir über meine Arbeit rede. Such dir einen dieser Gründe aus.« Sie warf das Drehbuch auf den Boden und stand auf.
    »Du bauschst die ganze Sache auf. Ich - Jenks hat ein paar Dinge verändert, das ist alles. Ich lese mich immer noch ein. Du hast Recht. Ich hätte etwas sagen sollen. Aber ich schätze, ich wollte mich nicht schon wieder mit dir darüber streiten. Ehrlich, Isabel, allmählich bin ich es leid, mich ständig für das verteidigen zu müssen, womit ich meinen Lebensunterhalt verdiene.«
    Erst war er erbost gewesen, dann schuldbewusst, und nun griff er sie an. Klassisch. Am liebsten hätte sie ihn angeschrien, aber so führte man keine gesunde Beziehung - und sie brauchte eine gesunde Beziehung zu gerade diesem Menschen in einem Maß, das ihr die Luft nahm.
    »Also gut. Das ist okay.« Sie fingerte nach ihrem Armband und atmete tief durch. »Ich muss aufhören, deine Arbeit zu kritisieren. Aber ich möchte nicht davon ausgeschlossen sein.«
    Er schob die Schublade mit einem seiner Knie unsanft zu. »Himmel, so wie du es formulierst, klingt es, als hätten wir ach, Scheiße.«
    »Eine Beziehung?« Ihre Hände schwitzten. »War es das, was du gemeint hast? Dass es so klingt, als hätten wir eine Beziehung?«
    »Nein. Schließlich haben wir eine Beziehung. Und zwar eine wirklich gute. Darüber bin ich froh. Aber ...«
    »Es geht nur um Sex, richtig?«
    »He! Du warst diejenige, die die Regeln aufgestellt hat, also halt mir das nicht vor.«
    »Denkst du, dass ich das tue?«
    »Ich denke, dass du mich behandelst, als wäre ich einer deiner gottverdammten Patienten.«
    Es ging nicht mehr. Sie konnte nicht mehr nüchtern und gelassen reagieren. Die Prinzipien, an die sie aus tiefstem Herzen glaubte, hatten ihre Geltung verloren. Er hatte Recht. Doch die Regeln, die sie gerade brach, hatte sie in einem gänzlich anderen Leben aufgestellt.
    Sie kreuzte die Arme vor der Brust. »Entschuldige. Offenbar habe ich eine Grenze überschritten.«
    »Du erwartest zu viel von mir. Ich bin nicht so heilig wie du und habe auch niemals so getan, also reg dich bitte ab.«
    »Natürlich.« Sie wandte sich zum Gehen, doch ehe sie die Tür erreichte, rief er hinter ihr her.
    »Isabel -«
    Eine Heilige hätte sich umgedreht, um das Problem zu klären, sie jedoch war keine Heilige, und so ließ sie ihn wortlos stehen.
    Ren stand an der Tür und blickte auf die vom Mondlicht schwach erhellten Marmorstatuen im Garten. Abgesehen von Dexter Gordons schluchzendem Saxophonspiel hinter sich war es in der Villa totenstill. Harry und Tracy hatten Isabel ihr Häuschen wieder überlassen und schliefen noch einmal in der Villa, doch sie lagen bereits seit einer halben Ewigkeit im Bett. Ren rieb sich die Augen. Dr. Isabel Favor, die so innig daran glaubte, dass man über alles reden konnte, hatte ihm schlicht den Rücken zugekehrt. Nicht, dass er es ihr verdenken konnte. Er hatte sich ekelhaft verhalten.
    Seine Amazone hatte allzu viele weiche Stellen, die er der Reihe nach verletzte. Aber entweder verletzte er, oder man verletzte ihn, richtig? Und er wollte sie nicht noch einmal in seiner Psyche stochern lassen, in all dem Selbsthass, den er, seit er denken konnte, mit sich herumtrug. Sie hatte die Regeln für ihre Beziehung aufgestellt. »Es geht ausschließlich um Sex«, hatte sie gesagt. »Eine kurzfristige körperliche Beziehung.«
    Er zündete sich eine Zigarette an. Weshalb musste sie ein solcher Moralapostel sein? Sie wäre außer sich, wenn sie erführe, dass er einen Kinderschänder spielen würde. Nicht nur das, sie würde denken, dass er einzig in Vorbereitung dieser Rolle den beiden Briggs‘schen Mädchen so viel Zeit gewidmet hatte. Dann bräche die Hölle los, und er verlöre auch noch den wenigen Respekt, den sie ihm bisher zollte. Irgendwie hatte sich das in seinem Leben bisher stets so entwickelt ...
    Er zog an seiner Zigarette. Dies war die Strafe dafür, dass er sich mit einer rechtschaffenen Frau eingelassen hatte. Mit ihrer unglaublichen Güte hatte sie ihn für sich eingenommen, und dafür würde er jetzt zahlen. Das Essen schmeckte nicht, wenn sie nicht zusammen waren, und die Musik klang lange nicht so süß; Er sollte sich längst langweilen mit diesem selbstgerechten Weib. Stattdessen war ihm langweilig, wenn sie nicht da

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