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Vorsicht, frisch verliebt

Vorsicht, frisch verliebt

Titel: Vorsicht, frisch verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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sicher keine Sünde. Und ich bin wohl kaum in der Position, jemandem die Absolution zu erteilen.«
    »Ein besserer Mensch als du steht mir dafür leider nicht zur Verfügung.«
    »O Ren.« Sie ging zu ihm hinüber und strich ihm eine seiner dunklen Locken aus der Stirn. »Wann wirst du endlich anfangen, dich als der zu sehen, der du tatsächlich bist, statt als der, für den du dich schon viel zu lange hältst?«
    »Du lässt niemals locker, oder?«
    Sie sagte sich, sie wäre seine Geliebte und nicht seine Therapeutin, und es wäre nicht ihr Job, ihn psychisch auf Vordermann zu bringen, vor allem, da ihr offensichtlich nicht einmal der erste Schritt zur Selbstheilung gelang. Ehe sie jedoch wieder einen Abstand zwischen sie beide bringen konnte, packte er sie so hart am Arm, dass es fast wehtat. »Los, lass uns gehen.«
    Seine Miene verriet so etwas wie Verzweiflung, als er mit ihr im Schlepptau zu ihrem Haus und dort ins Schlafzimmer marschierte. Sie wusste, dass etwas nicht stimmte, doch sprang seine Erregung auf sie über. Sie entledigte sich in derselben fieberhaften Eile wie auch er der Kleidung, fiel mit ihm auf die Matratze und presste sich dicht an ihn.
    Sie wollte, dass er ihr die Angst vor dem drohend nahen Ende ihres Glückes nahm. Er umfasste von hinten ihre Knie, spreizte ihre Beine, und es dauerte nicht lange, bis sie - ähnlich einem über die Sonne rasenden Schatten - bebend, doch nicht glücklich ihren Höhepunkt erreichte.
    Ren schlang sich ein Handtuch um die Hüfte und ging hinunter in die Küche. Er hatte die verschiedensten Reaktionen von ihr nach der Lektüre des Drehbuches erwartet. Von ihrer Akzeptanz - und vor allem der Ermutigung - jedoch war er total überrascht. Er hätte sich gewünscht, dass ihr Verhalten auch nur einmal seinen Erwartungen entspräche, doch genau, weil es das nicht tat, bekam er einfach nicht genug von dieser Frau.
    Allmählich empfand er eine gewisse ... das Wort ›Panik‹ kam ihm in den Sinn, das er jedoch sofort wieder verdrängte. Er war niemals panisch, nicht mal am Ende eines Films, wenn er erwartungsgemäß eines grauenhaften Todes starb. Er war einfach ... beunruhigt, das war alles.
    Er hörte, dass sie oben Wasser in die Badewanne laufen ließ, und konnte nur hoffen, dass sie die unsichtbaren Flecken, die er auf ihrem Körper hinterlassen hatte, durch hartes Schrubben wieder wegbekam.
    Auf der Suche nach einer Zigarette klopfte er an seine Seite, doch das Handtuch hatte keine Taschen, und so ging er Richtung Spüle, um sich ein Glas Wasser einzuschenken. Dabei entdeckte er einen auf der Arbeitsplatte deponierten Stapel Briefe und daneben einen wattierten Umschlag mit der Adresse ihres New Yorker Verlags. Er warf einen Blick auf das zuoberst abgelegte Schreiben.
    Liebe Dr. Favor,
ich habe noch nie zuvor an einen berühmten Menschen geschrieben, aber ich habe Ihren Vortrag in Knoxville gehört, und er hat meine Einstellung gegenüber dem Leben vollkommen verändert. Im Alter von sieben begann ich zu erblinden ...
    Er las den Brief zu Ende und griff sich den nächsten.
    Liebe Isabel,
ich hoffe, Sie haben nichts dagegen, dass ich Sie beim Vornamen nenne, aber ich habe das Gefühl, als wären Sie meine Freundin, und ich habe im Geiste schon vor langem diesen Brief an Sie verfasst. Als ich in der Zeitung von all den Schwierigkeiten las, die Sie momentan haben, kam ich zu dem Schluss, dass ich Ihnen endlich wirklich schreiben müsste. Als mein Mann mich und unsere beiden Kinder vor vier Jahren verließ, bekam ich solche Depressionen, dass ich mich nur noch im Bett verkroch. Dann brachte mir meine beste Freundin eine Hörkassette von einem Ihrer Vorträge, die sie in der Bücherei gefunden hatte. Er handelte vom Glauben an sich selbst, und er hat mein Leben vollkommen verändert. Inzwischen habe ich nachträglich meinen Schulabschluss gemacht und studiere ...
    Ren rieb sich den Bauch, doch das flaue Gefühl rührte nicht daher, dass er einen leeren Magen hatte.
    Liebe Mrs. Favor,
ich bin sechzehn Jahre alt und habe vor ein paar Monaten versucht, Selbstmord zu begehen, weil ich denke, dass ich schwul bin. Jemand hat dieses Buch, das Sie geschrieben haben, auf einem Tisch bei Starbucks liegen lassen, und ich habe es mitgenommen und gelesen. Ich denke, dass Sie mir vielleicht das Leben gerettet haben.
    Schwitzend setzte er sich an den Tisch.
    Liebe Isabel Favor,
könnten Sie mir ein unterschriebenes Foto von sich schicken? Es würde mir sehr viel bedeuten. Als ich meine

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