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Vorsicht, frisch verliebt

Vorsicht, frisch verliebt

Titel: Vorsicht, frisch verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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sonderlich für Selbsthilfeprogramme, aber selbst ich habe von Ihnen gehört. Ist der Doktortitel echt oder gekauft?«
    »Ich bin Doktorin der Psychologie und somit durchaus qualifiziert, eine Diagnose zu erstellen. Und diese Diagnose lautet, Sie sind ganz einfach blöd. Und jetzt lassen Sie mich endlich in Ruhe.«
    »Oh, jetzt werde ich allmählich sauer.« Trotzdem lief er weiter neben ihr her. »Ich habe Sie an dem Abend nicht überfallen. Deshalb entschuldige ich mich auch ganz sicher nicht für das, was zwischen uns vorgefallen ist.«
    »Sie haben so getan, als wären Sie ein Gigolo!«
    »Wohl nur in Ihrer Fantasie.«
    »Sie haben Italienisch gesprochen.«
    »Und Sie selbst Französisch.«
    »Verschwinden Sie. Nein, eine Sekunde.« Sie wandte sich ihm zu. »Sie sind mein Vermieter, also müssen Sie auch dafür sorgen, dass endlich das heiße Wasser funktioniert.«
    Er verbeugte sich vor zwei alten Frauen, die ihm Arm in Arm entgegenkamen, und segnete sie, indem er das Kreuz schlug, wofür er sicher extra tausend Jahre im Fegefeuer aufgebrummt bekam. Isabel merkte, dass sie ihm kommentarlos bei seinem Treiben zusah, was sie letztlich zur Komplizin machte. Also setzte sie sich hastig wieder in Bewegung. Er unglücklicherweise auch.
    »Wieso haben Sie kein heißes Wasser?«
    »Ich habe keine Ahnung. Und Ihre Angestellten tun nicht das Geringste, damit es wieder läuft.«
    »Wir sind in Italien. Hier braucht alles seine Zeit.«
    »Sorgen Sie dafür, dass es funktioniert«, keifte sie.
    »Ich werde sehen, was ich tun kann.« Er strich über die unechte Narbe unter seinem Auge. »Dr. Isabel Favor ... kaum zu glauben, dass ich ausgerechnet mit der New-Age- Wächterin amerikanischer Tugend im Bett gewesen bin.«
    »Ich habe nichts übrig für New Age. Ich bin eine altmodische Moralistin, weshalb mich das, was ich mit Ihnen getrieben habe, auch derart abstößt. Aber statt darüber nachzugrübeln, werde ich es auf das von mir erlittene Trauma schieben und versuchen, mir diesen Fehltritt zu verzeihen.«
    »Ihr Verlobter hat Sie sitzen lassen, und Ihre Karriere ist an ihrem Tiefpunkt angelangt. Sie dürfen sich Ihren Fehltritt also nachsehen. Aber das Finanzamt zu betrügen war wirklich alles andere als fein. Und nicht besonders klug.«
    »Das war mein Buchhalter, nicht ich.«
    »Man sollte meinen, dass eine Doktorin der Psychologie einen Blick für die Leute hat, die sie engagiert.«
    »Das sollte man meinen. Aber wie Ihnen inzwischen aufgefallen sein dürfte, steht es mit meiner Menschenkenntnis nicht zum Besten.«
    Sein Lachen klang regelrecht diabolisch. »Lassen Sie sich öfter von fremden Männern aufreißen?«
    »Hauen Sie endlich ab.«
    »Wissen Sie, ich verurteile Sie nicht. Mich treibt lediglich die Neugier.« Als sie aus der schattigen Straße auf die helle Piazza traten, blinzelte er.
    »Ich habe mich vorher noch nie aufreißen lassen. Kein einziges Mal! Ich war halt - ich war an dem Abend total verrückt. Wenn ich mir bei Ihnen irgendeine schlimme Krankheit eingefangen habe ...«
    »Vor ein paar Wochen hatte ich einen ziemlich starken Schnupfen, aber sonst...«
    »Reden Sie keinen Unsinn. Ich habe das reizende Interview mit Ihnen gelesen, in dem Sie selbst erklären, dass Sie bereits mit - wie haben Sie es formuliert? - ›über fünfhundert Miezen im Bett gewesen‹ sind? Selbst wenn man diese Zahl als übertrieben wertet, sind Sie als Sexualpartner eine eindeutige Gefahr.«
    »Das Zitat kommt der Wahrheit nicht mal ansatzweise nahe.«
    »Dann haben Sie so etwas also nicht behauptet?«
    »Das wollte ich damit nicht sagen.«
    Sie bedachte ihn mit einem, wie sie hoffte, vernichtenden Blick, doch da sie keine besondere Übung in derartigen Blicken hatte, war sie sich nicht sicher, ob der Versuch gelang.
    Er segnete eine vorbeischleichende Katze. »Zum Zeitpunkt dieses Interviews war ich noch jung und habe versucht, etwas Publicity zu kriegen. He, mit irgendwas muss ein Kerl schließlich seinen Unterhalt bestreiten.«
    Am liebsten hätte sie gefragt, mit wie vielen Frauen er tatsächlich schon geschlafen hatte, und die einzige Möglichkeit, sich dieser Frage zu enthalten, war, dass sie noch ein wenig schneller ging.
    »Höchstens hundert.«
    »Ich habe nicht gefragt«, antwortete sie. »Aber selbst diese Zahl ist abstoßend.«
    »War nur ein Witz. Nicht mal ich bin ein derartiger Frauenheld. Ihr Guru-Typen habt echt keinerlei Humor.«
    »Ich bin kein Guru-Typ. Und rein zufällig habe ich einen sehr ausgeprägten

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