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Vorsicht, frisch verliebt

Vorsicht, frisch verliebt

Titel: Vorsicht, frisch verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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zu verlangen. Sie sollten vielmehr sie für das bezahlen, was sie aus dem Häuschen macht. Der Garten ist einfach unglaublich .« Sie runzelte die Stirn, als er sich eine ihrer Tüten schnappte und darin herumzuwühlen begann. »Was ich sagen will, ist -«
    »Gibt es noch mehr Süßes in den Tüten?«
    Sie riss ihm die Tüte wieder aus der Hand. »Was ich sagen will, ist, dass ich völlig unschuldig an dieser ganzen Sache bin. Ich habe das Haus ordnungsgemäß gemietet, und ich erwarte heißes Wasser.«
    »Ich habe doch bereits gesagt, dass ich mich darum kümmern werde.«
    »Und ich bin gewiss nicht gemein. Sie hätten sich jedem gegenüber so verhalten, der in das Haus gezogen wäre.«
    »Darf ich auf diesen Punkt später noch mal zurückkommen?«
    Seine Selbstgefälligkeit war äußerst störend. Sie stand in dem Ruf, unerschütterlich zu sein, doch er brachte sie immer wieder aus der Fassung. Aber so leicht gäbe sie sich nicht geschlagen, und so stellte sie fest: »Eine wirklich interessante Narbe, die Sie da auf der Wange haben.«
    »Jetzt reden Sie mit Ihrer Seelenklempnerstimme, oder?«
    »Ich frage mich, ob diese Narbe womöglich ein Symbol ist.«
    »Und wofür?«
    »Vielleicht steht sie stellvertretend für die inneren Narben, die Sie mit sich herumtragen. Narben, die von - oh, ich weiß nicht - Lüsternheit, Verderbtheit, einem ausschweifenden Leben verursacht worden sind? Oder ist diese Verunstaltung ein Zeichen Ihres schlechten Gewissens?«
    Sie hatte diese Sätze nur gesagt, um sich an ihm zu rächen, doch als sein Lächeln schwand, wurde ihr bewusst, dass sie einen Nerv getroffen hatte, und sie nahm an, dass auf diesem Nerv in fetten Lettern der Name Karli Swenson geschrieben war. Gage presste die Lippen aufeinander und fixierte sie.
    »Die Narbe ist lediglich eine meiner schauspielerischen Ausstattungen.«
    Sie spürte, dass er sich von ihr distanzierte. Genau das hatte sie gewollt, doch der Ausdruck des Schmerzes, den sie in seinen Augen aufflackern sah, rief Gewissensbisse in ihr wach. Sie hatte zwar viele Fehler, doch absichtlich grausam war sie nie. »Ich wollte nicht -«
    Er sah auf seine Uhr. »Zeit für mich, meinen Schäfchen die Beichte abzunehmen. Ciao , Fifi.«
    Als er sich zum Gehen wandte, sagte sie sich, dass er sie bereits dutzendfach beleidigt hatte und es deshalb keinen Grund gab, ihn um Entschuldigung zu bitten für ihren einmaligen Fauxpas. Nur, dass sie ihn mit ihren Sätzen ins Mark getroffen hatte und dass sie von Natur aus eine Heilerin und keine Zerstörerin war. Trotzdem war es gegen ihre Absicht, als sie ihm hinterherrief: »Ich mache morgen einen Ausflug nach Volterra.«
    Er warf einen Blick über die Schulter und zog spöttisch eine Braue in die Höhe: »Ist das eine Einladung?«
    Nein! Doch ihr schlechtes Gewissen wog stärker als ihr Bedürfnis nach Distanz. »Es ist eine Form der Bestechung, damit ich mein heißes Wasser kriege.«
    »Also gut, angenommen.«
    »Fein.« Auch wenn sie innerlich fluchte. Hätte es keinen anderen Weg gegeben, Abbitte zu leisten für ihre unüberlegten Sätze? »Ich fahre«, erklärte sie ihm kühl. »Und ich hole Sie um zehn vor Ihrer Villa ab.«
    »Morgens?«
    »Ist das vielleicht ein Problem?« Für sie war es das eindeutig. Ihrem Tagesplan zufolge müsste sie um zehn Uhr schreiben.
    »Sie machen Witze, oder? Da ist es ja noch nicht mal richtig hell.«
    »Tut mir Leid, wenn das für Sie zu früh ist. Dann eventuell ein anderes Mal.«
    »Okay, ich werde startbereit sein.« Er wandte sich erneut zum Gehen, spähte jedoch noch einmal über die Schulter zurück. »Sie werden mich aber nicht erneut dafür bezahlen, mit Ihnen zu schlafen, oder?«
    »Ich werde mir die größte Mühe geben, der Versuchung zu widerstehen.«
    »Braves Mädchen. Dann also bis zum Anbruch der Morgendämmerung.«
    Sie stieg in ihren Wagen, schloss die Tür, starrte düster durch die Scheibe und sagte sich, dass sie als Doktorin der Psychologie in der Lage wäre, eine ziemlich akkurate Diagnose über sich selber anzustellen. Sie war eine Idiotin.
    An der Theke der Bar an der Piazza bestellte sich Ren einen Espresso, trug die kleine Tasse an einen runden Marmortisch und nahm in der Absicht, endlich ungestört in der Öffentlichkeit etwas zu trinken, Platz. Nachdem er den Espresso etwas hatte abkühlen lassen, leerte er die Tasse, wie er es von seiner nonna kannte, mit einem einzigen Zug. Das Gebräu war stark und bitter, genau wie er es mochte.
    Er wünschte, er hätte

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