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Vorsicht, frisch verliebt

Vorsicht, frisch verliebt

Titel: Vorsicht, frisch verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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die Locken also nicht?«
    »Ich mag keine Schlampigkeit.« Sie bedachte seine Garderobe mit einem viel sagenden Blick.
    »Ah.«
    »Was?«
    »Nichts. Ich habe einfach ›ah‹ gesagt, sonst nichts.«
    »Behalten Sie Ihre ›Ahs‹ lieber für sich, sonst kann ich die Landschaft nicht genießen.«
    »Gern.«
    Es war ein wunderbarer Tag. Hügel erstreckten sich zu beiden Seiten der Straße bis zum Horizont. Längliche Strohballen lagen zum Trocknen auf einem Feld, während auf einem anderen ein Traktor gemächlich hin und her fuhr. Sie kamen an riesengroßen Feldern mit verblühten, doch noch nicht untergepflügten Sonnenblumen vorbei. Isabel hätte sie gern in voller Blüte erlebt, doch der Anblick der erntereifen leuchtenden Weintrauben entschädigte sie reichlich.
    »Meine Freunde nennen mich Ren«, sagte er. »Aber heute würde ich es zu schätzen wissen, wenn Sie Buddy zu mir sagen würden.«
    »Nie im Leben.«
    »Oder Ralph. Raph Smitten aus Ashtabula, Ohio. Ich finde, das klingt gut. Und wenn Sie schon unbedingt einen Hut aufsetzen müssen, werde ich Ihnen einen etwas weniger auffälligen kaufen, wenn wir in Volterra sind.«
    »Nein danke.«
    »Sie sind echt ganz schön verkniffen, Dr. Favor. Ist das einer der Grundsteine Ihrer Philosophie? ›Du sollst das verkniffenste Wesen auf der ganzen Erde sein‹?«
    »Ich habe meine Prinzipien, aber ich bin nicht verkniffen.« Bereits dieser Satz gab ihr das Gefühl, grässlich verstaubt zu sein, aber - zumindest in der Tiefe ihres Herzens war sie nicht verstaubt. »Was wissen Sie über meine Philosophie?«
    »Bis ich gestern im Web nachgesehen habe, überhaupt nichts. Jetzt fesselt sie mich geradezu. Nach allem, was ich Ihrer Biografie entnommen habe, haben Sie sich Ihr gesamtes Imperium durch eigener Hände Arbeit aufgebaut. Wirklich anerkennenswert. Nie scheint Ihnen irgendetwas in den Schoß gefallen zu sein.«
    »Oh, sogar jede Menge.« Sie dachte an all die Menschen, die sie im Verlauf der Jahre inspiriert hatten. Wann immer sie in ihrem Leben an einem Tiefpunkt angekommen war, hatte das Universum irgendeinen treu sorgenden Engel zu ihr herabgeschickt.
    Ihr Fuß rutschte vom Gaspedal.
    »Hey«
    »Entschuldigung.«
    »Entweder Sie achten auf die Straße, oder Sie lassen mich hinter das Steuer«, knurrte er erbost. »Was Sie sowieso von Anfang an hätten machen sollen, denn schließlich bin ich der Mann.«
    »Das ist mir bereits aufgefallen.« Sie umklammerte das Lenkrad etwas fester. »Ich bin sicher, dass meine Lebensgeschichte im Vergleich zu Ihrer todlangweilig ist. Habe ich nicht irgendwo gelesen, dass Ihre Mutter eine Adelige ist?«
    »Eine Komtess. Das ist einer dieser bedeutungslosen italienischen Titel. Vor allem war sie ein verantwortungsloses Playgirl mit viel zu viel Geld. Inzwischen ist sie tot.«
    »Der Einfluss, den die Kindheit auf uns hat, hat mich schon immer fasziniert. Darf ich Ihnen eine persönliche Frage stellen?«
    »Wollen Sie wissen, wie es war, mit einer ständig bekifften Mutter aufzuwachsen, die die Reife einer Zwölfjährigen besaß? Ihr Interesse rührt mich.«
    Sie hatte die Absicht gehabt, sich den ganzen Tag kühl und reserviert zu geben, statt nett mit diesem Kerl zu plaudern. Aber was könnte es schon schaden, wenn es kurzfristig zu einer ernsthaften Unterhaltung zwischen ihnen kam? »Ich frage aus rein beruflichem Interesse, also ersparen Sie sich ruhig jede Sentimentalität.«
    »Lassen Sie mich überlegen, welchen Einfluss meine Mutter auf mein Leben hatte ... ich kann mich nicht daran erinnern, wann ich mich zum ersten Mal betrunken habe, aber das war sicher um die Zeit, als ich groß genug war, um an die Gläser zu gelangen, die die Gäste ihrer Partys überall im Haus verteilt hatten.« Sie hörte keine Bitterkeit in seiner Stimme, war sich aber sicher, dass er sie irgendwo in seinem Innern empfand. »Meinen ersten Joint habe ich geraucht, als ich zehn war. Danach habe ich nie mehr ganz auf die Kifferei verzichtet. Mit zwölf hatte ich bereits ein paar Dutzend Pornofilme gesehen, und ich kann Ihnen versichern, dass das einen negativen Einfluss auf die sexuellen Erwartungen eines heranwachsenden Jungen hat. Dann habe ich zahllose Internate entlang der gesamten Ostküste besucht. Wie viele, kann ich gar nicht mehr zählen. Zweimal wurde ich wegen Ladendiebstahls festgenommen, was völlig bescheuert war, denn ich verfügte sowieso über viel zu viel Kohle für einen rotznasigen Punk. Aber, hey, ich habe eben alles getan, um im

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