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Vorsicht, frisch verliebt

Vorsicht, frisch verliebt

Titel: Vorsicht, frisch verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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die von Ren gewiesene Richtung und sah, dass Vittorio zusammen mit Giulia den Garten betrat und sich zu einer Gruppe gesellte, die angefangen hatte, die Mauer Stein für Stein in ihre Einzelteile zu zerlegen. »Ich sollte nicht enttäuscht von ihnen sein«, erklärte Isabel, »aber ich bin es trotzdem.«
    »Ja, ich auch.«
    Marta verscheuchte einen der jüngeren Männer aus der Nähe ihrer Rosen.
    »Ich frage mich, wonach sie suchen? Und warum mussten sie mit der Suche warten, bis ich eingezogen war?«
    »Möglicherweise wussten sie vor deinem Einzug nicht, dass das, was sie suchen, verloren gegangen war.« Er legte sein Fernglas auf die Seite und fing an, ihren Müll in den Tüten zu verstauen. »Ich glaube, es ist an der Zeit, die Sache direkter anzugehen.«
    »Es ist dir nicht erlaubt, irgendetwas mit einer spitzen Klinge oder einem Abzug zu verwenden.«
    »Nur, wenn mir gar nichts anderes mehr übrig bleibt.«
    Auf dem Weg zurück zu ihrem Wagen hielt er sie, damit sie nicht ins Stolpern käme, fürsorglich am Arm. Dann warfen sie eilig alles auf den Rücksitz, er legte den Gang ein und trat das Gaspedal des Panda bis auf den Boden durch. »Wir schleichen uns von hinten an«, erklärte er, als er einen Bogen um Casalleone fuhr. »In Italien besitzt jeder ein Handy, und ich will nicht, dass sie zu früh erfahren, dass wir im Anmarsch sind.«
    Nicht weit von der Villa entfernt, parkten sie den Wagen in einer kleinen Straße und schlichen sich durch den Wald. Ehe sie den Olivenhain betraten und zum Haus starteten, zupfte er ihr noch rasch ein paar Blätter aus dem Haar.
    Anna entdeckte sie als Erste. Sie stellte die Wasserkrüge, mit denen sie aus dem Haus gekommen war, erschrocken auf die Erde. Jemand drehte das Radio ab, aus dem laute Popmusik sie bei der Arbeit unterhalten hatte. Allmählich verstummten die Gespräche, und die Menge wandte sich ihnen zu. Bernardo stand in seiner Polizistenuniform neben seinem Bruder, und Giulia trat neben ihren Mann und tastete nach seiner Hand.
    Ren blieb am Rand des Gartens stehen und sah sich langsam um. Nie zuvor in seinem Leben hatte er derart gefährlich gewirkt. Keiner sagte einen Ton.
    Isabel hielt sich im Hintergrund, um die Wirkung seines Auftritts nicht zu schmälern.
    Bedrohlich ließ er seine Augen von einem Gesicht zum nächsten wandern und spielte dabei den gnadenlosen Rächer so gut, dass alle den Atem anhielten. Als die Stille unerträglich wurde, fing er endlich an zu sprechen.
    Isabel hätte klar sein müssen, dass das Gespräch nicht auf Englisch geführt werden würde. Doch vor lauter Frustration darüber, dass sie nichts kapierte, hätte sie am liebsten laut geschrien.
    Als er schließlich fertig war, antworteten alle durcheinander. Sie wirkten wie eine Armee hyperaktiver Dirigenten, winkten Richtung Himmel, Richtung Erde, tippten sich an die Köpfe, schlugen sich vor die Brust. Sie riefen, zuckten mit den Schultern, rollten mit den Augen. Isabel hasste es, dass sie kein Wort verstand.
    »Englisch«, zischte sie Ren zu, doch der war viel zu sehr damit beschäftigt, Anna anzufahren. Die Haushälterin hatte sich direkt vor ihm aufgebaut und gebärdete sich mit der Dramatik einer Diva, die eine tragische Arie zum Besten gab.
    Mit einer ausholenden Handbewegung schnitt er ihr das Wort ab, wandte sich mit ein paar letzten kurzen Sätzen an die Menge, und dann löste sich die Versammlung unter leisem Murmeln auf.
    »Was haben sie gesagt?«, fragte Isabel gespannt.
    »Noch mehr Unsinn über den Bau von einem Brunnen.«
    »Finde ihre Schwachstelle.«
    »Die habe ich bereits gefunden.« Er hob den Arm. »Giulia, Vittorio, Sie beide bleiben noch hier.«

14
    Vittorio und Giulia sahen einander unbehaglich an, kamen jedoch widerwillig zurück. Anna und Marta verschwanden aus dem Garten, und so blieben die vier allein zurück. Ren bedachte das Paar mit einem todbringenden Blick.
    »Ich will wissen, was auf meinem Anwesen passiert. Und beleidigen Sie ja nicht meine Intelligenz, indem Sie mir weitere Ammenmärchen über Probleme mit dem Abwasser erzählen.«
    Vittorio wirkte derart verlegen, dass Isabel beinahe so etwas wie Mitleid mit dem Mann empfand. »Das alles ist sehr kompliziert«, setzte er widerstrebend an.
    »Dann formulieren Sie es so einfach, dass wir es verstehen«, antwortete Ren.
    Vittorio und Giulia sahen einander an. »Wir müssen es ihnen sagen, Vittorio«, erklärte sie schließlich und reckte entschlossen das Kinn.
    »Nein«, widersprach er ihr. »Geh

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