Vorsicht, heiß!
küssten sich leidenschaftlich, bis Paulo schließlich den Kopf hob und sagte: „Natürlich kannst du ins Foyer gehen. Und um deine Frage zu beantworten: Nein, ich glaube nicht, dass ich bald genug von der sinnlichen Herausforderung haben werde, die du darstellst.“
Ihr Herz schlug wie verrückt. „Eine große Herausforderung bin ich wohl kaum.“ Sie hatte sich ja nicht gerade gegen den Kuss gewehrt.
„Das sehe ich anders. Immerhin lag ich nach einer fantastischen Nacht morgens allein im Bett.“
Eine fantastische Nacht? Allerdings. Und diese Laute, die sie von sich gegeben hatte … bei der Erinnerung daran errötete Alyssa. „Ich … ich musste nachsehen, was die Reinigungskräfte machen.“
Paulo schüttelte den Kopf. „Du weißt einfach nicht, wie du dich am Morgen danach verhalten sollst. Soll ich dir sagen, wie ich darauf komme? Du hast bei jedem Orgasmus völlig überrascht ausgesehen.“
Alyssa wandte den Blick ab. Sie hatte unbedingt erleben wollen, wie es war, mit Paulo zu schlafen. Jetzt wusste sie es. Leider hatte sie nicht damit gerechnet, dass es so atemberaubend sein würde. Und darauf hatte sie all die Jahre verzichtet! „Ich hatte keine Ahnung, dass es so viele Varianten gibt.“ Sie lachte verlegen.
„Bereust du, mit mir geschlafen zu haben?“
Sprachlos sah sie ihn an. Seit sie gegen ihre eigene Regel verstoßen hatte, schwankte sie zwischen Bestürzung und Glücksgefühlen. „Nein, ich bereue es nicht“, antwortete sie wahrheitsgemäß.
„Gut. Dann können wir es in den kommenden Wochen ja hoffentlich wiederholen.“
Also nicht nur ein One-Night-Stand! Ihr Herz machte einen Salto. Und so verrückt diese Beziehung auch war – sie war noch nicht bereit, diese aufzugeben. Andererseits hatte sie zu viel harte Arbeit in ihr Unternehmen gesteckt, um es zu vernachlässigen …
Alyssa strich sich das Haar hinters Ohr. „Eins muss aber klar sein. Meine Arbeit hat für mich Priorität. Alles andere kommt an zweiter Stelle.“
„Als dein Auftraggeber weiß ich dein Engagement zu schätzen“, erwiderte Paulo ironisch. „Andererseits möchte ich nicht ständig mit deiner endlos langen Aufgabenliste konkurrieren. Dir muss also eines klar sein.“ Seine Augen funkelten übermütig. „Ich werde meine gesamte Freizeit damit verbringen, dich umzustimmen.“
Als er ihr sanft über die Unterlippe strich, genoss sie das Gefühl, das die Berührung in ihr auslöste. Lächelnd hob sie das Kinn. „Mach dich auf eine ganze Menge Arbeit gefasst!“
„Und du behauptest, keine Herausforderung mehr zu sein?“, fragte Paulo amüsiert. Dann umfasste er ihren Ellbogen und fuhr fort: „Und jetzt werden wir diesen Leuten hier zeigen, was in dir steckt.“
Alyssa fühlte sich der Sache deutlich mehr gewachsen als noch vor wenigen Minuten. Es war an der Zeit, diese letzte Hürde zu nehmen. Sie atmete tief ein und ließ sich von Paulo ins Foyer führen.
6. KAPITEL
Paulo lehnte sich im Ledersessel in seinem Büro zurück. Seit der Eröffnungsfeier waren mittlerweile vierundzwanzig Stunden vergangen, und noch immer fragte er sich, was da eigentlich passiert war. Er war sehr überrascht gewesen, als er seine sonst so selbstbewusste Veranstaltungsplanerin wie ein Häufchen Elend vorgefunden hatte. Einen Moment lang hatte er erwogen, sie allein zu lassen, denn er konnte mit emotionalen Frauen nicht gut umgehen.
Doch ihr panischer Gesichtsausdruck war ihm nahegegangen, wie er es nie für möglich gehalten hatte. Also hatte er sie auf die einzige Art und Weise abgelenkt, die er kannte: mit einem Kuss. Dies hatte sich als erfolgreich erwiesen – und als sehr anregend.
Immer wieder musste Paulo daran denken, dass Alyssa schon als Teenager Geld hatte verdienen müssen. Ihm war klar gewesen, dass sie keine einfache Kindheit gehabt hatte. Doch mit ihrer Antwort „ Wir brauchten das Geld“ verharmloste sie ihre Situation sicher.
Alyssa forderte nie Mitleid oder auch nur Anteilnahme ein. Und ein anderer hätte sie bei den gemeinsamen Runden durchs Foyer als höfliche, professionelle Geschäftsfrau wahrgenommen. Doch Paulo erkannte mittlerweile die Anzeichen ihrer Nervosität: wenn Alyssa sich das Haar hinters Ohr strich, ein wenig angespannt lächelte oder mit stärker vernehmbarem Akzent sprach. Es passte gar nicht zu ihr, sich von einem Haufen Heuchler einschüchtern zu lassen.
Alyssa versuchte mit aller Macht, die Fassade stoischer Gelassenheit aufrechtzuerhalten und die coole Geschäftsfrau zu
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