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Vorsicht, Herzalarm! (German Edition)

Vorsicht, Herzalarm! (German Edition)

Titel: Vorsicht, Herzalarm! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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männlicher als früher.
    Wärme durchflutete sie, und plötzlich wusste sie es. Das war es, was sie bei jedem anderen Mann vermisst hatte, dem sie in den letzten neun oder fast zehn Jahren begegnet war. Niemand hatte es geschafft, dass sie sich durch einen einfachen Blick so wach und lebendig, so wichtig fühlte.
    Aber da war nichts Einfaches an Kyle Hansen. War es nie gewesen.
    „Also.“ Er neigte den Kopf, wobei er sie unverfroren von oben bis unten musterte. „Du siehst gut aus.“
    Sie biss sich von innen auf die Wange. „Du ebenfalls.“
    Er schien größer, falls das möglich war, und seine Schultern waren breiter. Das blonde Haar streifte seine Stirn und war hinten etwas länger. Selbst die hochauflösenden Fernsehbilder wurden dem Mann nicht gerecht. Er war mehr als nur gut aussehend.
    Sie räusperte sich. „Danke, dass du mich so kurzfristig triffst.“ Sie hatte vor, zum Punkt zu kommen und das Gespräch sachlich zu halten – der einzige Weg, um diese Begegnung zu überleben.
    Sein unverwandter Blick zwang sie, die Lider zu senken. „Ich hätte mich jederzeit mit dir getroffen, Julia. Du hättest keine offiziellen Wege einschlagen müssen.“
    Sie zuckte die Achseln und hatte keine Ahnung, ob sie ihm glauben sollte. „Ich war mir dessen nicht so sicher.“
    Ein Ausdruck, der an Schmerz erinnerte, huschte über sein Gesicht, war allerdings zu schnell verschwunden, als dass sie es mit Bestimmtheit hätte sagen können.
    „Selbst wenn ich gewollt hätte: Meinst du, es ist leicht, dich zu finden?“, meinte sie. „Geheime Telefonnummer, Wachen am Stadion, und ich habe keine Idee, wo du jetzt wohnst …“ Sie zählte die einzelnen Punkte an den Fingern ihrer Hand ab.
    „Star Island.“ Kyle konnte selbst nicht fassen, dass er mit dem privaten, abgelegenen Ort herausgeplatzt war.
    Julias große braune Augen weiteten sich vor Überraschung. „Nette Gegend“, murmelte sie.
    „Wohnst du in der Nähe?“
    Sie lachte so spontan und herzlich, dass er sich an das erste Mal erinnert fühlte, als er dieses Lachen gehört hatte. Es war in der Bibliothek gewesen, mit dem Spanischbuch zwischen ihnen.
    Ihr Lehrer Señor Fuentes hatte Julia gebeten, Kyle dabei zu helfen, seine Noten zu verbessern. Kyle hatte nur zugestimmt, um seine Aufnahme an der Privatschule und seine Position im Team abzusichern. Er befürchtete, dass die Arbeit mit der zugeknöpften Intelligenzbestie eine Qual werden würde. Er riss einen schlechten Scherz, damit die Anspannung zwischen ihnen verschwand, und sie lachte. Die Bibliothekarin drohte, beide rauszuwerfen, wenn sie sich nicht leise verhielten. Julia sah ihn mit einem amüsierten Glitzern in den Augen an und kicherte noch einmal. Und Kyle war sofort begeistert gewesen von seiner neuen Nachhilfelehrerin.
    Er konzentrierte sich wieder auf die Gegenwart. „Was ist so lustig daran?“
    Sie legte den Kopf auf die Seite. „Weniger lustig als vielmehr ironisch. Ich könnte mir Star Island auch in drei Leben nicht leisten. Sozialarbeiter werden nicht so gut bezahlt wie Baseballspieler in der Major League.“
    „In anderen Worten: Wir haben die Rollen getauscht“, erwiderte er und konnte ein Grinsen nicht unterdrücken.
    Sie nickte. „Ich wette, du hast dir nie vorgestellt, dass das passieren würde.“
    „Wohl kaum.“ Als er vom Baseball geträumt hatte, hatte er dabei ans Spiel gedacht und nicht an den Ruhm oder den Reichtum, den der Erfolg mit sich brachte.
    Julia hatte immer verstanden, dass es ihm beim Baseball um das Spiel ging …und um die Flucht, die er nur auf dem Spielfeld fand. Sie war in der Lage gewesen, hinter die Fassade zu sehen und wirklich zu ihm durchzudringen. Das hatte sich offenbar nicht geändert.
    Ebenso wenig wie die sofortige Anziehung, die er vor all diesen Jahren empfunden hatte. In ihrer Nähe zu sein führte dazu, dass das Adrenalin durch seine Adern schoss und sein Körper sich nach ihr sehnte. Kyle musterte sie erneut von oben bis unten und stellte fest, wie schmerzhaft vertraut sie ihm war. Ihr hellbraunes Haar hatte noch immer die gleichen goldenen Strähnen, und noch immer trug sie einen einfachen Pferdeschwanz statt einer aufwendigen, pflegeintensiven Frisur. Selbst ihre großen braunen Augen waren immer noch wie ein weit offenes Fenster zu ihrer mitfühlenden Seele.
    Allerdings gab es auch Veränderungen. Die Rundungen unter der schwarzen Hose und der schlichten pfirsichfarbenen Bluse waren fraulicher geworden, ihr Gesicht war ausdrucksstärker

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