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Vorsicht, Herzalarm! (German Edition)

Vorsicht, Herzalarm! (German Edition)

Titel: Vorsicht, Herzalarm! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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dumm gewesen war, als er erwartet hatte, dass sie ihr Leben für ihn aufgab. Selbstsüchtig. Er hatte gewusst, mit welchen Problemen sie zu Hause konfrontiert war, und hatte dennoch verlangt, dass sie alles hinter sich lassen würde. Und da sie das nicht gemacht hatte, war er losgezogen, um seinen Träumen zu folgen, und hatte an seinem Schmerz festgehalten, als ob er der Einzige wäre, den man verletzt hatte.
    Bei dieser Erkenntnis spürte er das Gewicht der Verantwortung, die er nie akzeptiert hatte, und jeglicher noch schwelende Zorn verschwand.
    Dies war Julia, seine Julia.
    All die Jahre spielten für ihn keine Rolle. Doch für sie blieb die Distanz offenbar vorhanden. Ihre Körpersprache – die hochgezogenen Schultern und der angespannte Gesichtsausdruck – teilte ihm unmissverständlich mit, dass sie von ihm heute nicht mehr erhoffte, als sie es damals getan hatte. Sie war wegen des Jungen hier und hoffte, dass Kyle ein bisschen seiner kostbaren Zeit für das Kind opfern würde, das sie unter ihre Fittiche genommen hatte.
    Er trat zu ihr, die Hände zu Fäusten geballt, damit er dem starken Verlangen, sie zu berühren, widerstehen konnte. „Wann kann ich Michael treffen?“, fragte er, um das unverfänglichste Thema anzuschneiden, das er sich vorstellen konnte.
    Julia wirbelte auf dem Absatz zu ihm herum. „So bald wie möglich!“ Ihre Augen leuchteten vor Aufregung und Dankbarkeit – das erste Anzeichen von Freude, das er an ihr wahrnahm.
    „Morgen habe ich frei. Ich könnte am späten Nachmittag im Krankenhaus vorbeikommen.“
    „Das ist perfekt. Danke! Ich überlege, ob ich ihm davon erzählen soll? Oder ob ich ihn überrasche?“ Sie sprach die Worte mehr zu sich selbst als zu Kyle, während siesich ihre Handtasche vom Stuhl griff und zur Tür lief.
    Kyle wollte ihr nachrennen, sie zum Essen einladen, allerdings hielt er sich zurück. Sie fühlte sich offenbar unbehaglich in seiner Gegenwart, und er war nicht sicher, wie er mit seiner 180-Grad-Wendung ihr gegenüber umgehen sollte. Außerdem konnte er dank eines Jungen namens Michael Cortez sicher sein, dass er Julia morgen wiedersehen würde.

3. KAPITEL
    Das Wissen, dass sie Kyle am nächsten Tag wiedertreffen würde, ließ Julia kaum schlafen. Erschöpft und gereizt wachte sie auf, aber auch – so wenig sie es zugeben wollte – aufgeregt. Und das nicht nur, weil sie es kaum erwarten konnte, Michaels Reaktion zu erleben, wenn er seinem Idol gegenüberstand. Julia wollte Kyle sehen.
    Sie war neugierig auf den Mann, zu dem er geworden war, und fasziniert, dass seine herausragende Persönlichkeit noch etwas jenes Jungen verbarg, den sie einst gekannt hatte.
    Die Morgenstunden schleppten sich dahin, und der Nachmittag schien sich noch länger hinzuziehen. Während ihrer Pause um vier Uhr ging sie in die Cafeteria, wo sie sich an ihren üblichen Platz setzte und an ihrem Kaffee nur nippte, damit das Koffein sie nicht noch nervöser machte, als sie sowieso schon war.
    „Ist es dir recht, wenn ich dir Gesellschaft leiste?“
    Sie schaute in das attraktive Gesicht von Dr. Richard Montoya. „Selbstverständlich.“ Sie deutete mit einer einladenden Handbewegung auf den Stuhl ihr gegenüber.
    Er nahm Platz. In seinem OP-Kittel, den er noch von einer Operation am Vormittag trug, wirkte er irgendwie elegant. „Also die Gerüchteküche des Krankenhauses läuft auf Hochtouren. Ist es wahr, dass du für Michael Cortez ein Treffen mit Kyle Hansen arrangiert hast?“
    Sie nickte. „Ja, das stimmt.“
    „Warum klingst du dann nicht viel aufgeregter? Du gibst dem Jungen die beste Medizin, die er kriegen kann.“ Richard lächelte. In seinem Blick lagen Anerkennung und Bewunderung.
    Weil Julia mit der Verwirklichung des Traumes von dem Jungen zugleich eine Menge Gefühle heraufbeschwor, von denen sie geglaubt hatte, sie hätte sie hinter sich gelassen. Und sie wusste nicht, wie sie damit zurechtkommen sollte. Doch all das wollte sie Richard nicht verraten.
    „Ich bin einfach nur müde“, erwiderte sie stattdessen. „Wie geht es dir?“
    „Genauso. Mannys letzte Blutwerte waren nicht so gut, wie ich gehofft hatte. Es kann sein, dass wir seinen Behandlungsplan ändern müssen.“
    Julia schüttelte den Kopf. Es überraschte sie nicht, dass Richard auf die Frage nach seinem Wohlbefinden das Thema auf seinen Patienten lenkte. Das war einer der Gründe, warum sie es konsequent ablehnte, sich mit ihm zu verabreden. Sie war bereits mit genug Ärzten und

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