Vorsicht, leicht entflammbar!
zurückzuziehen?
Es war bereits nach ein Uhr, als sich Dana endlich entschloss, Bertrand zu fragen, was vorgefallen war.
Das Haus war still und der Flur nur schwach beleuchtet. Dana schlich auf Zehenspitzen die Treppe hinunter und sah durch die einladend offenstehende Wohnzimmertür, dass dort noch Licht brannte. Bertrand war also noch nicht hinaufgegangen.
Er saà am Kamin, das Gesicht zur Tür gewandt. Um seine Lippen spielte ein halb erleichtertes, halb triumphierendes Lächeln. Es gefiel Dana nicht, und sie blieb mit der Hand auf der Türklinke stehen.
Seine Worte verstärkten den Eindruck, den sie von ihm hatte. âIch dachte schon, dass du nie mehr kommen würdest. Schlieà die Tür und setz dich zu mir, Liebling. Es ist unsere einzige Chance, in diesen Tagen allein miteinander zu sein.â
Dana rührte sich nicht von der Stelle. Sie bereute schon, zu ihm gegangen zu sein. Es war ein Fehler, der Folgen haben konnte, das wurde ihr plötzlich bewusst. Bertrand verstand den Grund, warum sie zu ihm gekommen war, offensichtlich falsch.
âIch möchte nur wissen, was heute Abend zwischen dir und Mark vorgefallen istâ, begann sie zaghaft.
âAch dasâ, meinte Bertrand mit einer geringschätzigen Handbewegung. âMark drohte mir. Ich sollte mich gefälligst dir gegenüber zurückhalten. Er gebärdet sich tatsächlich wie ein Wachhund, der jeden anknurrt, der sich dir nähert. Das habe ich ihm auch gesagt.â
âSolange ich noch mit ihm verheiratet bin, ist er vermutlich im Rechtâ, wandte Dana ein.
âNicht, wenn er sich damit zwischen uns stellen sollte.â Bertrand setzte sein leeres Glas auf dem Beistelltischchen ab und kam mit raschen Schritten auf Dana zu.
Er ergriff ihre Hand, zog sie ins Zimmer und schloss die Tür hinter ihr. âIch bezweifle, dass ich dir jemals Saphire schenken kann. Aber dafür brauchst du dich nicht mehr nach Liebe zu sehnen. Du bist für mich ein Wunder, Dana â das schönste, was mir je begegnet ist. Ich gebe dich nie wieder frei.â
Dana wehrte sich nicht, als Bertrand sie küsste, aber sie erwiderte seine Küsse auch nicht. Es ging alles viel zu schnell. Sie war noch nicht bereit, seinem Drängen nachzugeben. Aber durfte sie ihm böse sein, nach all dem bereitwilligen Entgegenkommen, das sie ihm in den vergangenen Tagen gezeigt hatte? Sie war willens gewesen, Mark zu betrügen.
Die Tür, die weit aufgestoÃen wurde, hätte Dana fast getroffen. Bertrand zog sie hastig näher zu sich heran, und so entging sie dem StoÃ. Er hielt sie fest, während er ohne Schuldbewusstsein Mark in die Augen sah. Sein Gesicht zeigte eher eine gespannte Erwartung.
âIch denke, dies ist das, was man eine klassische Situation nenntâ, stellte Mark trocken fest.
Dana wandte nur zögernd den Kopf, und sie schaute fast ergeben in Marks Gesicht, das so zornig aussah. Sie war zu Bertrand gegangen, um sich mit ihm auszusprechen, aber nicht, um sich ihm in die Arme zu werfen. Doch wer würde ihr das glauben? Mark bestimmt nicht.
âGeh nach obenâ, befahl er. âIch werde später mit dir reden.â Ein Kinnmuskel zuckte, dann rief er scharf: âDana!â
Dana tat, was er sagte. Sie beeilte sich nicht, sondern ging mit hoch erhobenem Haupt an ihm vorbei zur Tür. Was Mark ihr auch vorwerfen würde, sie wollte ihn nicht um Verständnis oder gar um Verzeihung bitten. Sie würde wahrscheinlich sowieso nicht die richtigen Worte finden.
Es dauerte eine Viertelstunde, ehe Mark heraufkam. Dana saà im Morgenmantel auf dem Bett, und sie war unnatürlich ruhig. Sie blickte Mark forschend an. Er sah nicht aus, als hätte er sich geschlagen.
âDu brauchst nicht so besorgt zu seinâ, erklärte er sarkastisch. âIhm ist nichts passiert. Ob das so bleibt, hängt allerdings von dir ab.â Mark schaute sie mit Augen an, deren Blau stahlgrau geworden war. âEr hat mir erzählt, dass ihr beide euch seit über einer Woche täglich getroffen habt. Stimmt das?â
Dana nickte nur, sie traute ihrer Stimme nicht.
âDie Nacht, als ich verreist war, habt ihr gemeinsam verbracht?â, fuhr Mark unerbittlich fort.
âNein!â Es war ein Aufschrei, der aus tiefstem Herzen kam. âDas kann dir Bertrand nicht gesagt haben. Das würde er nie behaupten.â
Marks Miene blieb zornig und anklagend. âDas hat er
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