Vorsicht, leicht entflammbar!
er für sie fühlte. Aber Dana war noch nicht bereit, sich Mark zu offenbaren. Es musste ihr gelingen, Bertrand zur Vorsicht zu mahnen und um Geduld zu bitten.
âDana, du siehst wie eine Märchenprinzessin ausâ, sagte Joseph Sanders, als sie einander in der Bibliothek begrüÃten. âEine sehr reizende Märchenprinzessinâ, setzte er mit wohlgefälligem Lächeln hinzu. âKomm, gib deinem alten Schwiegervater einen Kuss. Dann bekommst du auch deinen Sherry.â
Dana erfüllte ihm den Wunsch gern. Es kam ihr vor, als sähe der alte Herr ein wenig wohler aus als sonst. Vielleicht irrten die Ãrzte â so etwas war schon öfter passiert. Wie wundervoll wäre es für seine Söhne, wenn ihr Vater sich wider Erwarten erholte!
Dana saà beim Essen zur Linken ihres Schwiegervaters neben Bertrand, Mark ihr gegenüber. Sie fühlte sich gehemmt und befangen in Bertrands Nähe. Fast wünschte sie, er hätte eine andere Einladung für diesen Abend gehabt. Mark schien sie nicht aus den Augen zu lassen, wenn sie sich mit Bertrand unterhielt. Doch wenn sie aufschaute und zu Mark hinüberblickte, sah er auf seinen Teller oder begann eine Unterhaltung mit seinem Vater.
Ich habe einfach ein schlechtes Gewissen, sagte sich Dana. Diese heimlichen Treffen mit Bertrand sind ein Unrecht gegenüber Mark, auch wenn unsere Situation noch so ungeklärt und unerfreulich ist. Aber ohne Bertrand bin ich so allein und habe nichts, worauf ich mich freuen kann â¦
Den Kaffee tranken sie wieder in der Bibliothek. Dana lehnte den Kognak ab, den Bertrand ihr anbot. Sie musste erst lernen, mit Alkohol umzugehen, damit es ihr nicht wieder so ergehen würde wie in der Nacht mit Bertrand.
âIch möchte dir etwas zeigen, Danaâ, forderte sie ihr Schwiegervater auf, nachdem er seinen Kognak ausgetrunken hatte. âKomm bitte mit in mein Arbeitszimmer. Du bleibst hier, Mark.â Joseph Sanders erhob sich langsam, aber nur sein kaum hörbares Aufstöhnen beim Atmen verriet, dass er Schmerzen hatte. âKomm, mein Liebes.â
In seinem Arbeitszimmer ging er sofort zu dem Wandsafe, der hinter einem Landschaftsgemälde von Monet angebracht war. Dana half ihm, das Bild abzunehmen, und Joseph Sanders holte eine Lederkassette aus dem Safe, die er auf seinen Schreibtisch stellte.
âDer Schmuck gehörte Marks Mutterâ, erklärte er. âAber als seine Frau sollst du ihn nun tragen. Die Steine müssen neu eingefasst werden, aber ich möchte, dass du die Sachen vorher siehst.â
Dana stieà einen entzückten Schrei aus, als ihr Schwiegervater die Kassette öffnete. Die Diamanten und Saphire strahlten einen unbeschreiblichen Glanz aus. Die Kette und die dazu passenden Ohrringe waren bestimmt ein Vermögen wert.
âSie sind wundervollâ, stieà sie hervor, da Joseph Sanders sie erwartungsvoll anschaute. âAber ich kann sie unmöglich annehmen. Stellen Sie sich vor, ich verliere sie â¦â
âDu wirst sie kaum jeden Tag tragen, liebes Kindâ, bemerkte Joseph Sanders trocken. âAuÃerdem ist der Schmuck gut versichert. Es wäre nicht richtig, wenn diese Geschmeide im Safe blieben. Der Schmuck muss getragen werden, Dana, dazu ist er gemacht. Meine Frau hätte ganz bestimmt gewünscht, dass du den Schmuck bekommst.â
âIch verdiene ihn nichtâ, sagte Dana, und sie meinte es vollkommen ehrlich. âIch kann ihn nicht annehmen.â
âDas musst du schon mir überlassen.â Danas Schwiegervater nahm die Kette heraus und hielt sie so, dass das Lampenlicht die Steine funkeln lieÃ. âIch möchte es dir umbinden, Dana. Du sollst es heute Abend tragen, und dann sorge ich dafür, dass die Steine zum Juwelier gebracht und neu gefasst werden.â
âIch würde den Schmuck am liebsten so lassen, wie er istâ, sagte Dana, die den Tränen nahe war. âEr ist so vollkommen.â
âDas werden wir mit Mark besprechenâ, meinte ihr Schwiegervater freundlich. âHeb bitte deine Haare im Nacken hoch, damit ich den Verschluss zuknipsen kann. Es war immer etwas mühsam.â
Dana legte die Hand an ihre Kehle, um die Steine zu berühren, die sich an ihrer Haut so kalt anfühlten. âIch weià nicht, was ich sagen soll. Ich kann mich nur bedanken.â
âDas genügt mir.â Joseph Sanders stellte sich vor Dana hin, um die Wirkung
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