Vorsicht, leicht entflammbar!
auszusprechen.
âWas soll ich Bertrand sagen?â, brachte sie stattdessen zaghaft hervor.
Marks Lippen waren plötzlich zu einem Strich zusammengepresst. SchlieÃlich sagte er leise und fast drohend: âDu wirst ihm nichts sagen. Wenn ich ihn dabei ertappe, dass er dich auch nur verliebt ansieht, kaufe ich ihn mir.â
âEs war doch nicht alles seine Schuldâ, protestierte Dana erschrocken. âIch fürchte, ich habe ihn ermutigt.â
âDas habe ich bereits in Betracht gezogen, und ich weiÃ, dass du es nicht noch einmal tun wirst.â Dana spürte, wie ernst es Mark war. âMöchtest du es mit mir versuchen?â
âJaâ, antwortete Dana und schob alle Zweifel beiseite. Sie vermochte ihm auf einmal nicht mehr in die Augen zu sehen, so befangen fühlte sie sich. âJa, ich will es versuchen, Mark.â
Dana erwachte beim ersten Dämmerlicht. Sie wusste im ersten Augenblick nicht, ob sie in der Nacht nicht nur alles geträumt hatte. Mark war schon aufgestanden, sie hörte Wasser im Bad rauschen.
Er kam ein wenig später zum Vorschein, im Morgenmantel und frisch rasiert. Dana hatte die Bettdecke bis ans Kinn gezogen. Sie schlug die Augen zu ihm auf, als er sich vor sie hinstellte und mit einem belustigten Lächeln auf sie hinabsah.
âGuten Morgenâ, sagte er. âMöchtest du im Bett eine Tasse Kaffee trinken? Oder wollen wir bis zum Frühstück warten?â
Dana nickte nur schüchtern. Sie hatte in der vergangenen Nacht nackt in seinen Armen geschlafen, doch jetzt erschien ihr das alles so unwirklich, als sie ihn so vor sich stehen sah. Konnte dieser erwachsene, beherrschte und faszinierende Mann wirklich mit ihr geschlafen und ihr all die Dinge gesagt haben, die ihr jetzt so unglaubhaft vorkamen?
âIch muss mich rasch anziehenâ, sagte sie. âWir kommen sonst zu spät hinunter.â
âDas Frühstück wird warmgehaltenâ, beschwichtigte Mark sie. âWir haben keine Eile.â Er setzte sich, genauso wie in der Nacht zuvor, auf die Bettkante, beugte sich über Dana und küsste sie, so dass ihr Herz vor Glück zu zerspringen drohte. âWir können uns so viel Zeit lassen, wie wir möchtenâ, flüsterte er an ihrem Ohr.
Es war nach neun Uhr, als sie endlich das Schlafzimmer verlieÃen. Joseph Sanders saà bereits mit Bertrand am Frühstückstisch. Dana folgte einer plötzlichen Eingebung. Sie ging zu ihrem Schwiegervater und küsste ihn auf die eingefallene Wange.
âSchlieÃlich ist Weihnachtenâ, sagte sie fröhlich. âMir ist sehr festlich zumute.â
Ihr Blick streifte Bertrands Gesicht, und das Lachen verging ihr plötzlich. Er weià es, dachte sie. Ich kann es ihm ansehen, dass er es erraten hat.
âHabt ihr gut geschlafen?â, fragte sie rasch, um ihre Verwirrung zu verbergen. Sie ging schnell zu Mark an das Büfett, um sich Eier und Schinken zu holen.
Die Geschenke gab es ein wenig später im Wohnzimmer. Dana hatte für Mark ein silbernes Feuerzeug gekauft. Im nächsten Jahr, sagte sie sich, werde ich ihm etwas Phantasievolleres, Ausgefalleneres schenken â aber für dieses Mal war es zu spät. Doch Mark schien sich ehrlich zu freuen.
Auf seinen Vorschlag hin hatten sie für Marks Vater einen seidenen Morgenmantel ausgesucht, auf dessen Brusttasche sein Monogramm gestickt war. Es war auch Marks Idee gewesen, Bertrand einen beigefarbenen Kaschmirpullover zu schenken. Dana packte Bertrands Geschenk mit nervös zitternden Händen aus. Es war ein antikes silbernes Armband, bestimmt sehr kostbar, das eher ein Mann seiner Verlobten oder Ehefrau schenken würde als ein Schwager seiner Schwägerin.
âIch fand es so passend für dichâ, erklärte Bertrand zurückhaltend, als sich Dana bei ihm bedankte. Er war sehr still, und seine blauen Augen blickten traurig.
Dana hatte sich Marks Geschenk bis zuletzt aufgehoben. Die Kehle wurde ihr eng, als sie es in den Händen hielt: eine zweireihige Kette aus makellosen Perlen. Gestern hatte ihr Schwiegervater ihr Saphire und Brillanten gegeben â aber Marks Weihnachtsgeschenk bedeutete ihr viel, viel mehr. Sie bestand darauf, dass er ihr die Kette sofort umband.
âPerlen bedeuten Tränenâ, stellte Bertrand ungewohnt sarkastisch fest.
Der Tag verlief ohne besondere Ereignisse. Dana fühlte sich erleichtert, dass es kaum eine
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