Vorsicht, leicht entflammbar!
zurück, wenn ich abgereist bin, oder er fliegt zu ihr, dachte sie. Jedenfalls muss ich ihn so schnell es geht verlassen â¦
âDana?â, fragte Bertrand unsicher. âHast du mir zugehört?â
âNatürlich.â Sie schaute ihn mit einem schwachen Lächeln an. âMark hat mir vorgeworfen, dass ich absichtlich die Treppe hinuntergefallen bin, weil ich das Baby nicht bekommen wollte. Glaubst du das auch?â
âNeinâ, erwiderte er rasch und bestimmt. âDazu wärst du gar nicht fähig.â
âDanke.â Nach einer kleinen Pause setzte sie hinzu: âIch möchte so bald wie möglich abreisen.â
Bertrands Miene verriet Erleichterung. âGut. Du brauchst dich in Zukunft um nichts zu kümmern, Dana. Ich werde alles für dich regeln. In einem halben Jahr kann die Scheidung ausgesprochen sein. Dann habe ich die volle Verantwortung für dich.â
Nur ihr traute man nicht zu, für sich selbst verantwortlich zu sein. Dabei hatte sie im Augenblick nicht die geringste Neigung, sich wieder zu verheiraten. Diese eine Ehe reichte ihr fürs ganze Leben.
Dass Mark aus dem gemeinsamen Schlafzimmer ausgezogen war, überraschte Dana nicht. Alle seine Sachen waren aus dem Schrank und dem Bad entfernt worden. Sie betrachtete sich im Spiegel, nachdem sie sich für das Abendessen umgezogen hatte. Sie wirkte um Jahre älter, und darum schminkte sie sich sorgfältiger als sonst, um ihre Blässe und die Spuren ihres Kummers zu verdecken.
Gary saà bereits im Patio und trank einen Aperitif.
âEs tut mir so leidâ, sagte er, als Dana zu ihm kam. âNur hilft es dir wohl kaum etwas, wenn ich dir wie die anderen heute verspreche, dass alles vorübergeht und auch wieder bessere Zeiten kommen.â
âFür Mark und mich bestimmt nicht. Ich verlasse ihn.â Sie blickte ihn aufmerksam an. âDu scheinst nicht sehr überrascht zu sein.â
âNeinâ, gab er zu. âEs stimmte zwischen euch beiden schon vorher nicht mehr, ehe dieses Unglück passierte. Vielleicht war es â¦â Gary verstummte.
âDu wolltest sagen, dass es so vielleicht das Beste war. Du hast Recht. Es ist gut, dass ich das Baby nicht behalten habe. Ein Kind darf nicht das einzige Bindeglied sein, das eine Ehe zusammenhält.â
Mark und Bertrand kamen aus dem Haus, bevor Gary ihr antworten konnte. Hatten sich die beiden wieder über ihre Zukunft unterhalten? Warum machte sich niemand die Mühe, sie zu fragen, was sie wünschte und fühlte? Es wurde langsam Zeit, dass ihr eigene Entscheidungen zugebilligt wurden, dachte Dana voller Bitterkeit.
Die Unterhaltung schleppte sich mühsam dahin, obwohl Bertrand und Gary sich alle Mühe gaben, die Stimmung aufzuheitern. Dana zog es vor, sich früh zurückzuziehen.
Sie war kaum ein paar Minuten in ihrem Schlafzimmer, als jemand an die Tür klopfte. Dana rief mit klopfendem Herzen: âHerein!â Mark trat durch die Tür und zog sie hinter sich ins Schloss. Aber er kam nicht näher.
âWir müssen noch über ein paar Dinge miteinander redenâ, sagte er. âHier sind wir wenigstens ungestört.â
Sie blieb ihm gegenüber stehen. âWenn du gekommen bist, um mir zu sagen, dass du und Bertrand bereits alles entschieden habt, hättest du dir die Mühe sparen können. Er hat es mir schon erzählt.â
âSo?â Mark wurde noch kühler. âUnd wie denkst du darüber?â
âIch bin bereit, nach Hause zu fliegen. Aber ich will erst einmal bei Tante Eleanor bleiben.â
âDu warst doch bei ihr nie glücklichâ, sagte Mark überrascht. âWarum hast du dich nun plötzlich dazu entschlossen?â
âWeil es bestimmt nicht schlimmer für mich sein kann, als wenn ich hier bei dir bleibe.â Sie wollte Mark nicht wehtun, sie wollte nur eine Tatsache feststellen. AuÃerdem glaubte sie nicht daran, dass ihn irgendetwas verletzen könnte, was sie sagte. Er liebte sie ja nicht. Vielleicht war diese Bitterkeit ungerecht, denn immerhin machte er sich ja Gedanken um ihre Zukunft ⦠âIch kann nicht mehr mit dir zusammenlebenâ, sagte sie laut. âVerstehst du das nicht?â
âIch verstehe es, obwohl ich nicht froh darüber bin.â Mark blieb sekundenlang stumm. âWie steht es mit dir und Bertrand?â
Zum ersten Mal blickte sie ihm fest in die Augen, und sie
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