Vorsicht Nachsicht (German Edition)
beben. Ich kann spüren, dass er es auch will. Mein Schließmuskel gibt leicht nach und ich drücke seine Spitze in mich. Es fühlt sich viel heißer an als sonst. Und so echt.
»Kilian…«
Plötzlich verspannt sich Kilians Körper unter mir. Es geht ein Ruck durch ihn. Seine Hände greifen nach meiner Hüfte und stemmen sie mit nahezu brutaler Gewalt von sich. Ich ächze leise und versuche, mich gegen seinen Griff zu wehren. Nicht! Ich will ihn spüren. Ich will ihn in mir. Mit einem leisen Fluch gleitet Kilian aus mir heraus und zwingt mich unter sich auf die Matratze. Er ist viel stärker als ich, dennoch versuche ich gegen ihn anzukommen. Ich habe keine Chance.
Außer Atem und keuchend sehen wir uns an. Kilian wirkt ein wenig fassungslos und gleichzeitig unwahrscheinlich erregt. Ich bin einfach nur verzweifelt und zucke ihm entgegen. Noch habe ich nicht ganz aufgeben. Ich würde seine Hüfte mit meinen Beinen umschlingen, wenn er mich nicht immer noch auf die Matratze drücken würde.
»Kilian«, flüstere ich bittend.
Er schüttelt nur den Kopf und schluckt mühsam. Wir starren uns weiter an. Erneut schüttelt er den Kopf, weicht meinem Blick aus und schmiegt sein Gesicht dann an meinen Hals. Sein Atem geht immer noch stoßweise und heftig. Er zittert unterdrückt. Der Griff, mit dem er mein Becken immer noch auf das Bett zwingt, tut weh, aber es erregt mich nur noch mehr. Meine Hände klammern sich an seinen Armen fest. Ich versuche ihren Griff zu lösen. Mit meinem Fuß streiche ich über seine Wade. Ich will ihn.
»Kilian, bitte …«
»Nicht so…«, entgegnet er rau. Er beißt mich leicht in die Schulter. »Nicht so, Tiger.«
Frustriert atme ich aus und dann tief wieder ein. Etwas von dem Fieber in mir verschwindet. Ich kann wieder klarer denken. Meine Erregung ist immer noch da. Aber ich bin nicht mehr so gierig… Nicht mehr so kopflos. Ich zwinge mich zum Denken. Vernünftig sein.
»Bist du wieder brav?«, erkundigt sich Kilian heiser.
Ich nicke.
»Dreh dich auf den Bauch.« Seine Hände helfen mir seinem Befehl nachzukommen. Aber ich hätte es auch so getan. Und ich würde auch ohne seine Hand zwischen meinen Schulterblättern liegen bleiben. Die andere Hand von Kilian kümmert sich um das Kondom. Ohne Gleitgel dringt er anschließend in mich ein. Nur die Feuchtigkeit des Gummis überbrückt die scharfe Reibung.
Ich keuche leise, als Kilian mit einem Stoß bis zur Wurzel in mich eindringt. Er gibt mir nur einen kurzen Moment, mich an ihn zu gewöhnen, dann macht er auch schon weiter. Mit tiefen, harten Stößen, für die er sich kaum zurückzieht, stimuliert er uns beide. Er liegt genau im richtigen Winkel in mir. Doch meine Wonne vermischt sich durch und durch mit einem leichten, kontrollierten Schmerz. Er bestraft mich. Irgendwie ist mir das nur zu bewusst. Dennoch genieße ich es.
Seine Lenden klatschen hart gegen meine Pobacken. Ich brauche nicht lang, bis ich komme. Zittrig ergieße ich mich zwischen meinen Körper und die Decke, auf die er mich immer noch presst.
Kurz darauf kommt auch Kilian. Mit einem tiefen Stöhnen sackt er auf meinem Rücken zusammen und wird von einem intensiven Orgasmus geschüttelt. Zumindest entnehme ich das dem lang anhaltenden Zucken. Schließlich gleitet er aus mir heraus und rollt sich neben mich. Er atmet immer noch flach und schnell. Aus den Augenwinkeln sehe ich, wie er sich unwirsch das Kondom abstreift und es durchs Zimmer wirft. Dann bleibt er auf dem Rücken liegen und starrt mit geöffneten Augen zur Decke .
Eine ganze Weile sagt keiner etwas. Mir wird nach und nach bewusst, was ich getan habe. Was ich beinahe getan hätte. Ich habe einfach total gedankenlos meinem Verlangen nachgegeben. Jetzt brennt mein Hintern. Irgendwie ein kleiner Denkzettel. Ich schmiege mein Gesicht ins Kissen. Was denkt Kilian jetzt nur von mir? So war ich jedenfalls noch nie. Das war doch gar nicht ich, oder?
»Mach das nie wieder«, bittet Kilian leise.
Darauf sage ich nichts. Ich weiß nicht, was mir unangenehmer ist: Dass ich ihn beinahe dazu gezwungen hätte oder dass er erfolgreich widerstanden hat.
»Ernsthaft, Ruben.« Ich spüre, wie er sich zu mir auf die Seite rollt. Seine Hand streicht über meinen Rücken und zeichnet die Rippen nach. Er atmet immer noch ein wenig schneller als normal. »Natürlich glaube ich nicht, dass ich positiv sein könnte, aber das Risiko ist da und ich könnte mir nie verzeihen, wenn ich dich infiziere.«
Immer noch
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