Vorsicht Nachsicht (German Edition)
hat. Das Blitzen in Kilians Augen, als er sie bemerkt, ist mir nicht entgangen.
»Soll ich dich eincremen, Tiger?«, erkundigt er sich leise und platziert einen Kuss auf meine Schulter. »Oder wollen wir erst schwimmen?«
Es ist ziemlich heiß in der Sommersonne. Die Wahl fällt mir also nicht wirklich schwer.
»Lass uns einmal zur Insel schwimmen und wieder zurück.«
»Das ist ziemlich weit«, stellt Kilian fest. Sein Mund wandert meine Schulter hinauf zu meinem Hals. »Ich glaube, dazu brauche ich eine kleine Motivation.«
»Und wie müsste die aussehen?«, erkundige ich mich leise. Ich schließe genüsslich die Augen, als seine Lippen an meinem Ohrläppchen nagen.
»Ein Kuss?«, schlägt Kilian versonnen vor. Seine Lippen wandern über meine Wange in Richtung Mund.
Verspielt weiche ich vor ihnen zurück und lächle ihn an. »Okay, wenn wir die Insel erreichen.«
»Tse…« Kilian schüttelt leicht den Kopf und versucht erneut, meinen Mund zu erreichen. »Ich meinte jetzt.«
Lachend rolle ich mich unter ihm heraus und stehe auf. »Insel.«
Kilians Zähne blitzen auf, als er zu mir aufblickt. Ziemlich animalisch und ich nehme das Zeichen als genau das, was es ist: eine Drohung. Auch wenn ich das, was mir droht willkommen heiße, will ich es doch noch ein wenig hinauszögern.
Glucksend sprinte ich zum Ufer. Es dauert nicht lange und ich höre seine Schritte hinter mir. Wir springen ins kühle Wasser und sind drei Meter später schon ganz und gar darin versunken. Einmal spüre ich beinahe Kilians Griff an meinem Knöchel, dann beginne ich aber zu Kraulen und hänge ihn ab. Ich erreiche die Insel ziemlich außer Atem, aber immerhin drei Längen vor ihm. Die Zeit reicht jedoch nicht, um ans Ufer zu klettern. Schon hat Kilian mich eingeholt und zieht mich mit einem kräftigen Ruck an sich.
Auch er ist außer Atem und keucht leise. Seine Arme sind warm und sein Körper hart vor Anspannung. Ehe ich mich versehe, hat er mich zu sich herum gewirbelt und unsere Lippen liegen aufeinander. Ich stöhne berauscht und gebe mich seinem Kuss hin. Er hält eine ganze Weile an.
Kilian Hände streichen besitzergreifend über meinen Rücken und Hintern. Wir sind noch halb im Wasser, daher wehre ich mich nicht dagegen, obwohl ich nicht weiß, wer sonst noch hier sein könnte. Es ist mir ohnehin egal. Sollen sie doch sehen, dass ich hart werde, wenn mich dieser Mann um den Verstand bringt. Gerade bin jedenfalls kurz davor...
»Erwischt«, murmelt Kilian, als er sich von meinen Lippen löst.
»Weil ich es wollte«, entgegne ich und lege meine Arme um seinen Hals, um ihn nicht fort zu lassen. Ich küsse ihn noch einmal zärtlich auf die Lippen. Weniger leidenschaftlich als zuvor. Mir ist jetzt nach etwas Sanfteren.
Kilian brummt behaglich. Seine Hand streicht über meine Seite hinauf und reibt über meine Brust. »Du bist immer noch ganz außer Atem.«
»Wieder«, entgegne ich.
Er schmunzelt und dann küssen wir uns erneut. Diesmal noch länger. Mir ist ziemlich heiß, trotz des kühlen Wassers. Ein wenig verlegen löse ich mich von ihm. Wir sind hier nicht in einsamen Dünen auf einer fremden Insel, sondern nur wenige Kilometer von unserem Wohnort entfernt. Alles weitere sollten wir uns für die eigenen vier Wände aufsparen.
»Das Wasser ist schön frisch«, stellt Kilian fest ohne mich loszulassen.
»Mhm«, murmle ich.
Er lehnt seine Stirn an meine. Egal wohin ich zu blicken versuche, ich kann nur in seine blauen Augen sehen. Mein Herz pocht laut in meiner Brust. Kilians Hände streichen zärtlich über meinen Rücken. Die Zeit verstreicht nur ganz langsam und doch viel zu schnell. Ich liebe ihn. Und ich bin glücklich. Noch nie war ich so glücklich, wie jetzt. Es macht mir Angst. Aber noch ist das warme Gefühl in mir vorherrschend.
»Wird dir kalt?«, erkundigt sich Kilian fürsorglich.
»Nein«, hauche ich. Mir war noch nie so warm.
»Nicht, dass du mir noch einmal krank wirst«, murmelt er leise und stupst seine Nase gegen meine.
»Bestimmt nicht.« Ich will mich noch nicht von ihm lösen. Es ist gerade so schön.
Lächelnd bricht Kilian den Blickkontakt und liebkost meinen Hals. Ich lehne mich dichter an ihn. Haut an Haut. Es ist mir egal, wenn er mein Herz schlagen fühlt. Soll er doch wissen, was er mit mir anstellt. Solange ich es nicht aussprechen muss. Solange er es nicht gesagt hat, kann ich es unmöglich sagen. Er ist noch nicht soweit. Wird es vielleicht nie sein.
Kilians Daumen streicht sanft
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