Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vorsicht Nachsicht (German Edition)

Vorsicht Nachsicht (German Edition)

Titel: Vorsicht Nachsicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. C. Lelis
Vom Netzwerk:
Bahn.«
    Bei seinen Eltern? Ich dachte, das hält er noch für zu früh. Ein wenig beunruhigt sehe ich ihn an, um zu ergründen, ob er das ernst meint.
    »Ähm, ich dachte, dass du damit noch warten willst…«
    Er nickt nachdenklich. »Ja, schon... War auch nur so eine Idee. Warum, wäre das ein großes Problem?« Er wirft mir einen Seitenblick zu.
    »Was wenn sie mich auch nicht mögen?« Die Frage ist raus, bevor ich sie zurückhalten kann. Ich presse die Zähne zusammen und fluche im Stillen. Das wollte ich auf keinen Fall fragen. Ich will das Thema vom Nachmittag und die negative Einstellung gegen unsere Beziehung nicht noch einmal aufleben lassen.
    »Wieso sollten sie dich nicht mögen, Tiger?«, fragt Kilian verblüfft. »Und wieso auch ?«
    Ich zögere unglücklich. Gründe mich nicht zu mögen, gibt es wohl genug. Nicht einmal meine eigenen Eltern mögen mich, wieso sollten es dann die von Kilian tun. Leichter ist wohl die zweite Frage zu beantworten.
    »Hast du doch vorhin selbst gesagt. Jeremy und deine Freunde mögen mich auch nicht.«
    »Das habe ich nie so gesagt, Ruben.« Der Druck von der Hand auf meinem Schenkel wird fester. »Ich habe gemeint, dass sie sich etwas schwer tun, sich daran zu gewöhnen, dass es mir ernst mit dir ist. Aber das hat gar nichts mit dir zu tun, sondern nur mit mir und dem Altersunterschied.«
    Das überzeugt mich nicht wirklich. Nicht bei Jeremy und auch nicht bei diesem Frank. Bei den beiden bin ich mir sehr sicher, dass sie mich nicht mögen und dass das gar nichts mit Kilian zu tun hat. Aber ich spreche diese Zweifel nicht aus.
    »Okay?«, hakt Kilian nach.
    »Mhm«, murmle ich nur.
    »Meine Eltern werden dich auch mögen«, versichert er noch einmal. »Aber es hat Zeit. Ich will dich nicht drängen.«
    »Wann hast du Jeremy deinen Eltern vorgestellt?«
    »Hm, ich war schon ein Jahr mit Jeremy zusammen, ehe ich meinen Eltern überhaupt gesagt habe, dass ich schwul bin«, antwortet Kilian nachdenklich. »Und das war etwas anderes…«
    »Also wann?«
    »Keine Ahnung, irgendwann… Eher zufällig. Meine Eltern hatten mich besucht und Jeremy war gerade bei mir. Da habe ich sie natürlich vorgestellt.« Kilian zuckt mit den Schultern. Die Hand auf meinem Bein verschwindet. »Meine Eltern sind zwar cool und es ist keine große Sache, aber wenn ich daran denke, dass du mich irgendwann vielleicht mal deinen Eltern vorstellst, kann ich darauf ebenfalls noch gut warten.«
    »Meine Eltern sind ja auch nicht cool.« Und es wäre eine sehr große Sache. »Aber ich könnte dich Torbens Eltern vorstellen.«
    »Oh ja, das würde Torben sicher auch gefallen.« Kilian grunzt belustigt. »Okay, lassen wir das jetzt mit der Familie. Wir wollen doch Spaß haben.«
    »Torben war doch nett heute.«
    »Du bist ihm wichtig«, antwortet Kilian. »Aber auch wenn ich ganz klar behaupten kann, dass Isabel dich sehr mag und sowohl Jeremy als auch meine Freunde dich noch gar nicht kennen und daher noch keine Meinung haben, bin ich mir doch recht sicher, dass Torben mich nicht mag und davon auch nicht so schnell abweichen wird.«
    »Sein Pech.«
    »Und deine anderen Freunde?«, erkundigt sich Kilian. »Ich habe ein paar im ‚Vía‘ gesehen, das eine Mal. Eigentlich weiß ich noch gar nichts über deine Freunde. Wie sind die so? Woher kennst du sie?«
    Den restlichen Teil der Fahrt erzähle ich ihm von Marcel, Jürgen und Inna. Viktor lasse ich bewusst außen vor. Im Gegenzug erzählt mir Kilian von seiner Band, zu der auch dieser Frank gehört, und noch von ein paar anderen Freunden aus Lüneburg und Hamburg, die ihm wichtig sind.
    Schließlich kommen wir im Hamburger Stadtkern an. Wir sind durch den Elbtunnel gefahren und danach habe ich die Orientierung verloren. Ich war noch nicht oft in Hamburg. Torben hat mich ein- oder zweimal mitgeschleppt.
    Schließlich findet Kilian einen Parkplatz und lässt mich aussteigen. Er nimmt meine Hand und zieht mich mit sich. »Ist nicht weit.«
    »Woher kennst du das Restaurant?«
    »Weiß ich gar nicht mehr so genau«, antwortet Kilian und legt den Arm um mich. »Schon aus der Studienzeit.«
    Gut, dann kann es ja nicht so teuer sein. Ich habe nämlich nicht vor, ihn schon wieder für mich bezahlen zu lassen. Letztlich habe ich aber keine Wahl. Nach dem Essen, das wirklich gut gewesen ist, übernimmt er das Bezahlen so selbstverständlich, dass ich nicht einmal eine Chance habe, einzuschreiten.
    »Du kannst doch nicht immer alles für mich bezahlen«, merke ich

Weitere Kostenlose Bücher