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Vorsicht Nachsicht (German Edition)

Vorsicht Nachsicht (German Edition)

Titel: Vorsicht Nachsicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. C. Lelis
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schon ein wenig nervös, als ich ihn bemerke. Kilian wird ebenfalls auf ihn aufmerksam und gibt ein überraschtes Raunen von sich.
    Der Typ ist vermutlich in Kilians Alter. Hat braunes Haar und sieht ganz gut aus. Mit Kilian kann er nicht mithalten, aber er wirkt sympathisch mit den dichten Augenbrauen. Sie begrüßen sich. Dank der lauten Musik stehe ich ein wenig dumm daneben und verstehe kein Wort. Kilian zeigt auf mich und scheint mich vorzustellen.
    Anschließend erklärt er mir: »Das ist Malte. Unser Bassist.«
    Ah, was für ein Zufall. Wir schütteln einander die Hände.
    »Hab‘ ja schon viel von dir gehört«, ruft dieser Malte mir lächelnd zu.
    »Und ich von der Band«, antworte ich und versuche es auch mal mit einem Lächeln.
    Jetzt lacht er und nickt. »Du musst mal vorbei kommen, wenn wir proben.«
    »Gern«, bestätige ich.
    Er nickt erneut und wendet sich dann wieder an Kilian. Vermutlich ist der Gesprächsstoff mit mir, dem jungen Vogel, damit ausgeschöpft. Ich wüsste auch nicht, worüber ich mich mit einem zwölf Jahre Jüngeren unterhalten sollte. Gott, das wäre ein Zehnjähriger in meinem Fall. Denken das Kilians Freunde auch von mir? Dass ich ein Kind bin? Ich beschließe, mich zurückzuhalten, um die beiden nicht zu stören.
    »Bin mal kurz für kleine Jungs«, raune ich Kilian ins Ohr und mache mich vom Acker, als er nickt und mein Bier solange hält.
    Ich schlängle mich durch die Menge in die Richtung, in der ich die Toiletten vermute. Tatsächlich  werde ich fündig. Sehr sauber sind sie nicht, aber ich muss mich ja eh nur ans Pissoir stellen. Aus dem Augenwinkel bemerke ich, wie sich ein Typ direkt neben mich stellt. Verwundert schaue ich kurz zu ihm auf und blicke in zwei dunkle Augen, die mich unverhohlen mustern. Schnell blicke ich wieder auf die Wand vor mir. Also das war jetzt wirklich gegen die Etikette.
    Ich beeile mich mit dem Pinkeln und wasche mir am Waschbecken die Hände. Durch den Spiegel erhasche ich noch einen vorsichtigen Blick auf den Kerl. Meine Herren, der ist riesig und hat ein Kreuz in das meins zweimal passen würde. Dabei hat er schmale Hüften. So ein V habe ich noch nie gesehen. Und normalerweise stehe ich auch nicht darauf, aber irgendwie ist der Typ beeindruckend. Ich reiße mich von seiner Kehrseite los, bevor sich seine Front zu mir umdrehen kann und verlasse das Klo.
    Kilian und Malte stehen noch dort, wo ich sie verlassen haben. Sie unterhalten sich so angeregt wie zuvor. Seufzend stelle ich mich neben sie und nehme Kilian mein Bier ab. Er lächelt mich kurz an und streichelt über meinen Rücken, als ich mich an ihn lehne. Aber dann konzentriert er sich wieder auf Malte. Ich verstehe nicht, was sie sagen. Die Musik ist immer noch so laut und ich habe keine Lust mich anzustrengen, um dann doch nicht mitreden zu können.
    Mein Blick wandert durch den Raum. Plötzlich begegne ich wieder den dunklen Augen und erkenne den Mann von der Toilette wieder. Er trägt ein figurbetontes, weißes Hemd und eine enge Jeans. Eindeutig Bodybuildertypus. Wesentlich mehr als Kilian. Jetzt schmunzelt er mir zu und zwinkert leicht. Er macht sogar eine Kopfbewegung, die mich auffordert zu ihm zu kommen. Ja, klar. Vielleicht meint er auch den Typ hinter mir. Ich blicke mich zu Kilian um, aber der unterhält sich nach wie vor. Auch hinter mir ist sonst keiner, der gemeint sein könnte.
    Als ich wieder zu dem Typen schaue, grinst er amüsiert. Ah ja, also war ich wirklich gemeint und habe mich gerade zum Deppen gemacht. Aber es dürfte ebenso offensichtlich sein, dass ich mit Kilian zusammen bin. Immerhin hat er den Arm um mich gelegt. Was zum Teufel will dieser Typ also von mir? Er sieht ja nicht einmal übel aus. Okay, seine Haare sind ein wenig zu kurz, aber wahrscheinlich trägt er sie so, weil er leichte Geheimratsecken hat. So alt ist er aber noch nicht. Vielleicht Ende zwanzig.
    Plötzlich löst er sich von der Bar und geht auf uns zu. Mein Herz setzt für ein paar Schläge aus. Oh nein. Er kommt auf uns zu. Und er grinst so selbstbewusst. Ich schiele kurz zu Kilian, doch der merkt es immer noch nicht. Und dann steht der Typ unmittelbar neben mir und beugt sich etwas runter.
    »Langweilst du dich?«, erkundigt er sich mit einer nahezu dröhnenden Bassstimme.
    Selbst wenn ich auf maskuline Männer stehe, dieser hier ist mir zu viel. Ich finde es unglaublich, dass er mich anmacht, während ich mit meinem Freund hier bin. Das ist auch so ziemlich das Letzte, womit ich

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