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Vorsicht Nachsicht (German Edition)

Vorsicht Nachsicht (German Edition)

Titel: Vorsicht Nachsicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. C. Lelis
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gerechnet habe.
    »Nein«, antworte ich. Gerade ist mir absolut nicht mehr langweilig. Bevor ich aber von diesem Zwei-Meter-Riesen angemacht wurde, war ich zugegebenermaßen ein wenig angeödet. Aber das ist allemal besser als… nun… diese Situation. Meine irre Hoffnung, dass Mister Testosteron wieder verschwindet, ehe Kilian etwas merkt, erlischt im nächsten Moment. Ich spüre, wie Kilian mich fester packt, sich zu seinem Konkurrenten umwendet, kurz erstarrt und dann zu ihm aufblicken muss.
    »Gibt’s ein Problem?«, erkundigt er sich sachlich.
    Mister Testosteron lächelt nachsichtig. »Nein, kein Problem. Aber vielleicht leihst du mir dein Kätzchen mal kurz aus. Sieht nicht so aus, als würdest du es vermissen, wenn ich mal kurz mit ihm tanze. Besser, als wenn er sich weiter mit dir langweilt.«
    Kätzchen! Sehe ich so katzenhaft aus? Erst Kilian und nun der auch noch. Wenn sie weiter so tun, als könnte ich nicht selbst entscheiden, was ich will, fauche ich wirklich.
    »Mir ist nicht langweilig«, murre ich und schmiege mich dichter an Kilian. Ich habe keine Intention, mit jemand anderem zu tanzen.
    Die Augenbrauen von Mister Bodybuilder hüpfen ungläubig. Er grinst mich an und ignoriert Kilian dabei völlig. »Sah eben aber anders aus, Kätzchen. Mit mir hättest du garantiert mehr Spaß als mit der Laberbacke.«
    »Hey«, empört sich Kilian und schlingt nun auch seinen anderen Arm um mich. »Ihm ist nicht langweilig und wenn doch, dann muss er nur etwas sagen. Das weiß er auch. Sorry Mann, aber wir sind exklusiv.«
    »Also ein verwöhntes Kätzchen«, stellt der Typ fest. »Na gut. Ich bin Kai. Falls du dich doch noch langweilen solltest, ich stehe da drüben.« Mit einem Zwinkern verabschiedet er sich und kehrt zur Bar zurück.
    Ich atme erleichtert aus. Kilian ebenfalls. Ehe ich mich versehe, hat er mich zu sich herumgedreht und sieht mich rügend an.
    »Ernsthaft Ruben, wenn du schon Typen ermutigen musst, dich anzumachen, such dir weniger gefährlich aussehende aus.«
    »Ich hab‘ ihn nicht ermutigt«, brumme ich etwas beleidigt. Na gut, dann habe ich ihn eben angesehen. Aber nur, weil er mich angestarrt hat. Ich wusste nicht, dass das eine Einladung ist.
    Kilian mustert mich abschätzend. Malte nebenbei bemerkt auch. Ich finde das ungerecht. Im Übrigen fühle ich mich unwohl dabei, plötzlich mit so viel Aufmerksamkeit bedacht zu werden. Verlegen weiche ich ihren Blicken aus.
    »Vielleicht war es ein Missverständnis. Der Typ war vorhin auf der Toilette und hat mich angestarrt. Ich hab nur zu ihm aufgesehen, weil er so riesig ist.«
    Kilian schüttelt leicht den Kopf. Plötzlich beugt er sich vor und gibt mir einen besitzergreifenden Kuss. Zumindest erscheint es mir besitzergreifend, wie er seinen Mund hart auf meinen presst und sofort mit seiner Zunge in mich dringt. Ich klammere mich an ihn und keuche auf. Als hätte ich vor, hier noch mehr Typen anzulocken. Ich weiß ja nicht einmal, wie ich den einen ermutigt haben soll. Ich bin doch noch immer ich. Total durchschnittlich und unauffällig.
    Schließlich löst sich Kilian wieder von mir und lächelt zufrieden, als er meine Atemlosigkeit feststellt. Gerade will er zu etwas Neuem ansetzen, als sich dieser Malte wieder einmischt. Er lächelt nachsichtig, als er sich zu uns vorlehnt.
    »Ich lass euch zwei dann mal wieder allein. Wir sehen uns Donnerstag, Kilian!«
    »Okay, bis Donnerstag«, antwortet Kilian. Sein Blick bleibt aber wachsam auf mir ruhen. Sieht nicht so aus, als würde er mich heute Abend noch einmal aus den Augen lassen. Gefällt mir aber ganz gut. Schmunzelnd schmiege ich meinen Kopf an seine Schulter und sehe zu Malte rüber.
    »War schön dich kennen zu lernen«, ruft er noch.
    Ich lächle und nicke. Keine Lust, zurück zu schreien. Ich mag keine Floskeln. Es war nicht schön, von ihrem Gespräch nichts mitzubekommen, da bin ich Kai für sein Einschreiten sogar fast dankbar.
    »Trink dein Bier aus, Tiger«, bittet mich Kilian, als Malte verschwunden ist. »Wir gehen tanzen.«
    Ich lasse mich von dem Funkeln in seinen Augen überzeugen. Und ich bereue es nicht. Für die restliche Nacht gibt es nur noch uns beide. Anscheinend hat Kais Anmache, Kilian tatsächlich von der Unaufmerksamkeit kuriert.
    Als wir die Disko verlassen, wird es bereits hell. Noch nie hatte ich so viel Spaß beim Tanzen. Aber nun bin ich total k.o. und nicke auf dem Heimweg im Auto immer wieder ein, obwohl ich eigentlich wach bleiben will, weil ich es Kilian

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