Vorsicht Playboy
bei.
Seufzend trank Kathryn einen Schluck Kaffee. “Das Wochenende entwickelt sich ganz und gar nicht so, wie ich es erwartet hatte”, verriet sie.
“Was hatten Sie denn erwartet?”
Ihr Lachen klang wenig überzeugend. “Also ganz bestimmt nicht Sie. Sie haben mich überrascht”, gestand sie.
Joel lächelte ironisch. “Ich war auch nicht auf Sie vorbereitet. Die Frauen springen gewöhnlich sofort auf mich an.”
Das bezweifelte Kathryn nicht. “Bei dem Tempo, mit dem sie sich Ihnen vermutlich zu Füßen werfen, dürften Sie ständig über eine fallen.”
Seine blauen Augen funkelten anerkennend. “Das kann gesundheitsgefährdend sein. Ich muss ganz schöne Sprünge machen, um ihnen auszuweichen.”
Erstaunlich, wie tief die scherzhafte Bemerkung sie traf. “Weichen Sie vielen aus?” erwiderte sie spöttis ch.
Joel gab einen Laut des Entsetzens von sich und schüttelte den Kopf. “Wenn ich all die Frauen gehabt hätte, die mir nachgesagt werden, wäre ich jetzt ein körperliches Wrack.”
Es fiel Kathryn schwer, sich unbeteiligt zu geben. “Freut mich, Ihnen sagen zu können, dass Sie in Bestform sind.”
Joel kniff die Augen leicht zusammen. “Freut mich, dass Ihnen mein Körper gefällt, denn Ihrer lässt mich auch nicht kalt.”
Insgeheim zuckte sie zusammen, doch sie lächelte überlegen. “Waren Sie schon immer so unverbesserlich?”
Joel strahlte. “Meine Mutter hielt mich für einen richtigen kleinen Engel. Aber sie war natürlich voreingenommen.”
“Also weiß sie, dass in Ihnen mehr als nur ein kleiner Teufel steckt.”
“Wenn es nicht so wäre, würden Sie sich nicht zu mir hingezogen fühlen”, gab Joel vergnügt zu bedenken.
Diesmal zog Kathryn es vor, ehrlich zu sein. “Stimmt. Von Engeln habe ich noch nie viel gehalten. Wer möchte schon ein Heiliger sein, wenn es so viel mehr Spaß macht, zu sündigen?” fragte sie betont heiter.
“Wann gehen Sie also mit mir ins Bett und stellen fest, wie viel Spaß?” forderte Joel sie heraus.
Kathryn ließ sich nicht anmerken, wie ihr zu Mute war. “Ach … dieses Jahr.
Nächstes Jahr. Irgendwann. Nie…” Ihre Stimme klang heiser, und die Kehle war ihr plötzlich wie zugeschnürt. Die wenigen Stunden mit Joel waren kostbar und vielleicht das Einzige, was ihr bleiben würde. Sie fröstelte.
Stirnrunzelnd blickte Joel von seinem Becher auf. “Kathryn?” Sie zuckte zusammen, als er ihre Hand berührte. “Sie waren in Gedanken weit, weit fort, aber an keinem schönen Ort”, bemerkte er unerwartet ernst.
Sie glaubte, seine Berührung würde sie verbrennen, und entzog ihm ihre Hand.
“Ich musste nur daran denken, wie schnell die Zeit vergeht. Das passt so gar nicht zu mir. Vermutlich liegt es an der stillen weißen Landschaft um uns her.
Sie macht mir Angst“, log Kathryn.
“Man nennt das Schneekoller. Aber meist macht er sich erst nach Stunden bemerkbar. Bei vielen sogar erst nach Tagen oder Wochen”, bemerkte Joel ironisch.
Kathryn lächelte schwach und versuchte, einen scherzenden Ton anzuschlagen.
“Was beweist, dass ich nicht wie die meisten bin.”
In Joels Augen erschien ein sinnlicher Glanz. “Das sind Sie ganz sicher nicht.”
Beim Gedanken an ihre leidenschaftlichen Küsse erschauerte sie. “Sie geben nicht auf“, bemerkte sie amüsiert.
Joel beugte sich vor und sah ihr in die Augen. “Weil Sie mir noch nicht signalisiert haben, dass ich es tun soll, Kathryn.”
Spöttisch zog sie die Brauen hoch. “Ich habe Nein gesagt.”
“Aber das meinten Sie nicht ernst”, gab er zu bedenken.
Gespielt interessiert fragte Kathryn: “Warum haben Sie dann aufgehört, wenn ich es nicht ernst gemeint habe?”
Joel strich ihr mit dem Finger behutsam über die Lippen. “Weil ich ein Gentleman bin, wie Sie so schön sagten … und Sie noch nicht ganz bereit sind.”
“Bereit wofür?”
“Für den nächsten Schritt.”
Nachdenklich schüttelte sie den Kopf. “Aber Sie wissen, wann ich bereit bin?”
Joel lächelte zuversichtlich. “Bisher hat mein Instinkt mich noch nie getrogen.”
Es störte Kathryn, dass er ihrer so sicher war. Noch hatte er nicht gewonnen.
“Es gibt für alles ein erstes Mal. Dies könnte es für Sie sein”, warnte sie kühl.
“Kathryn, mein Engel, für uns gibt es kein Ob mehr, nur noch ein Wann. Und wenn Sie ehrlich sind, müssen Sie das zugeben. Deshalb bin ich bereit, das Spiel mitzuspielen.”
Das Letzte, was ihr jetzt fehlte, war, daran erinnert zu werden, dass das
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