Vorsicht - süß und sinnlich!
es aussieht.“ Sachlich fuhr Nita fort: „Und amüsant. Und …“
„Daniel Warren gehört nach New York“, unterbrach Elizabeth sie und sprang auf. „Außerdem kennen wir uns erst seit einem Tag.“
Nita nickte wie zur Bestätigung. „Weißt du, dass ich einmal fast geheiratet hätte?“
Elizabeth ließ sich wieder auf das Sofa sinken. „Nein! Das höre ich zum ersten Mal. Davon hast du nie gesprochen.“
„Damals habe ich mit ein paar Freundinnen in einem Nachtclub in Dallas meinen einundzwanzigsten Geburtstag gefeiert. Beim ersten Blick in seine Augen war es um mich geschehen. Wir haben den ganzen Abend miteinander getanzt, und auf dem Heimweg hat er mich geküsst. Ich habe gedacht, ich falle in Ohnmacht.“ Verträumt ließ sie den Blick in weite Ferne schweifen. „Ich wusste: ihn oder keinen. Als er mir zwei Wochen später einen Heiratsantrag gemacht hat, habe ich sofort Ja gesagt.“
Elizabeth hatte sich gespannt vorgebeugt. „Und dann?“
„Dann wurde er einberufen.“ Nita presste die Lippen aufeinander. „Nach Hause ist er nie wieder gekommen.“
Tief berührt nahm Elizabeth die Hand ihrer alten Freundin. „Oh Nita, das tut mir ja so leid.“
Nita rückte sich die Brille zurecht. „Aber die Erinnerung an die zwei schönsten Wochen meines Lebens ist mir geblieben. Das war mir lieber, als vielleicht die Frau eines anderen zu werden.“ Sie räusperte sich. „Und jetzt lasse ich dich schlafen gehen. Gute Nacht, Beth. Und träum was Schönes.“ Damit ging sie.
Allein gelassen in dem großen Raum mit den schweren Holzmöbeln, lehnte sich Elizabeth in die Kissen zurück. An der Wand hing ein Porträt von Grandpa Milton.
Nita hatte tiefe Gefühle für einen jungen Mann gehegt. So tiefe wie die, die Daniel heute bei ihr ausgelöst hatte?
Die Wahrheit war, dass sie ihn so bald wie möglich wiedersehen wollte. Aber so wie er sich beim Abschied verhalten hatte, wünschte er sich das sicher nicht. Oder etwa doch?
Nachdenklich knabberte sie an der Unterlippe, und allmählich hellte sich ihr Gesicht auf.
Vielleicht konnte sie ihm ja bei seiner Entscheidung behilflich sein.
4. KAPITEL
Am nächsten Morgen betrat Daniel das Restaurant in Royal.
Offenbar hatten auch seine Mitarbeiter vom Hotelportier diesen Tipp bekommen, denn Rand saß bereits an einem Tisch in der Nähe der Jukebox und aß Spiegeleier mit Speck. Als er Daniel sah, hob er grüßend die Hand.
„Hi. Wir haben dich beim Abendessen vermisst.“
Daniel setzte sich und versuchte vergebens, ein Gähnen zu unterdrücken. In der vergangenen Nacht hatte er kein Auge zugetan.
„Ich habe euch eine Nachricht hinterlassen“, gab er zurück er und winkte nach der Kellnerin.
„Du hattest wohl ein besseres Angebot?“, fragte Rand grinsend.
„So etwas in der Art.“
„Ich vermute, von der Puppe im Pelz.“
„Ihr Name ist Elizabeth Milton.“
„Wie auch immer ihr Name ist, ihr Aussehen ist jedenfalls absolute Spitze.“
Die Kellnerin brachte eine Tasse und goss Daniel dampfenden und herrlich duftenden Kaffee ein. „Was darf es sein, mein Süßer?“
„Danke, nur Kaffee.“
Auch wenn man ihm gesagt hatte, dass das Essen hier gut und reichlich war, er hatte keinen Appetit. Insgeheim fragte er sich, was Nita in diesem Augenblick wohl als Frühstück servieren würde. Ganz zu schweigen von der Frage, ob sich Elizabeth ebenso schlaflos herumgewälzt hatte wie er selbst …
Dieser verdammte Kuss ging ihm nicht aus dem Kopf!
Natürlich würde das nicht noch einmal passieren. Er trank einen Schluck des viel zu heißen Kaffees.
Auch ohne Verwicklungen mit einer reichen Erbin würde es schwierig genug werden, den Aufenthalt hier positiv zu gestalten.
Er war ausgesprochen froh darüber, dass der Teil seines Lebens vorbei war, als er nie hatte sagen können, wohin der Weg ihn führte. Auch wenn er als Kind darunter gelitten hatte, zwischen seinen Eltern und verschiedenen Bundesstaaten hin- und hergerissen worden zu sein – mit Elizabeths Situation konnte er sich ebenfalls nicht anfreunden.
Und auch wenn sich nicht leugnen ließ, wie attraktiv, interessant und charmant er Miss Milton fand, empfand er nicht mehr denselben Respekt für sie wie zuvor. Wenn seine Eltern ihn auf diese Weise erpresst hätten, hätte er sie zum Teufel gejagt.
Rand wischte sich den Mund mit einer Serviette ab. „Was hast du jetzt mit dem Modell vor?“
„Wirf es auf den Müll.“
Rand, der gerade nach seiner Tasse greifen wollte, erstarrte und
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