Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vorsicht - süß und sinnlich!

Vorsicht - süß und sinnlich!

Titel: Vorsicht - süß und sinnlich! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Grady
Vom Netzwerk:
Motor seines SUV. Erst als sich das Geräusch entfernt hatte, barg sie niedergeschlagen das Gesicht in den Händen.
    Wieso hatte sie sich einem völlig Fremden anvertraut? Warum hatte sie über seine Meinung zum Testament ihrer Eltern nicht einfach gelacht – statt sich zu verteidigen? Schließlich kannte sie ihren eigenen Standpunkt. Sie hatte ihre Wahl getroffen.
    Aber dieser Kuss …
    Bei dem Gedanken daran erschauerte sie. Sie hatte sich dieser unerwarteten Zärtlichkeit so schnell und bedingungslos ergeben, dass es sie erschreckte. Doch auf eine seltsame Art lag darin auch etwas … Tröstliches. An eine Umarmung wie diese erinnerten sich Frauen noch Jahrzehnte später, wenn sie schon alt und grau waren.
    Beth seufzte.
    Langsam ging sie den Weg, der von Rabatten mit blühendem Salbei eingefasst war, zum Haus zurück. Als sie ihre Lippen berührte, stellte sie fest, dass sie lächelte. Auch wenn Daniel glaubte, ihr ungebeten seine Meinung aufdrängen zu können, war er ein wunderbarer Mann, der noch dazu unverschämt gut aussah.
    Trotz aller Unterschiede – und da gab es einige – genoss sie seine Gesellschaft. Sie dachte an sein angenehmes Lachen, das so sexy klang!
    Natürlich, es war sinnlos, und doch fragte sie sich …
    Was, wenn er in Texas leben würde oder sie in New York? Was, wenn sie einen ähnlichen Hintergrund und vergleichbare Ziele hätten? Und wenn er sie dann, statt sich zu entschuldigen, ein zweites Mal geküsst hätte?
    Als Elizabeth das Haus über die hintere Veranda betreten hatte, stand Nita mit zwei Tassen vor ihr und fragte stirnrunzelnd: „Mein Essen hat ihm doch geschmeckt?“
    „Natürlich. Ich soll dich noch schön von ihm grüßen.“ Sie löste die Nadeln aus dem Haar. „Und jetzt gehe ich schlafen. Ich bin müde.“
    „Schon? Es ist grade mal neun.“
    Elizabeth wollte an ihr vorbeigehen. „Es war ein langer Tag.“
    „Schon gut“, sagte Nita und starrte angelegentlich zur Decke hoch. „Wenn du mir nicht erzählen willst, was passiert ist … Schon vergessen? Ich bin eine gute Zuhörerin.“ Sie bot ihr eine Tasse Kakao an. „Ich habe ihn wegfahren hören.“
    Seufzend ließ sich Elizabeth auf die Couch sinken, nahm eine Tasse, sah die Freundin an und fragte: „Warst du eigentlich überrascht vom Testament meiner Eltern? Hat Mom mit dir darüber gesprochen?“
    „Ich glaube, das war mehr die Idee deines Vaters.“ Auch Nita setzte sich. „Seine Familie hat die Ranch zu dem gemacht, was sie heute ist. Grandpa Milton war ein harter Mann. Immer hat er von den Pflichten geredet, die auf deinen Dad zukommen, wenn er eines Tages alles übernimmt. Vielleicht hatte dein Dad das im Kopf, als er das Testament gemacht hat.“
    „Er hätte wissen sollen, dass ich die Ranch niemals aufgebe. Schließlich bin ich hier zu Hause.“
    „Du warst schon immer ziemlich abenteuerlustig“, sagte Nita und führte die Tasse zum Mund. „Und so viel hat sich daran nicht geändert.“
    Nita kannte sie wirklich sehr gut. Elizabeth lächelte. Ihre Lust auf Neues war es auch, die sie den New Yorker Architekten auf die Ranch hatte einladen lassen. Und dann waren die Dinge etwas außer Kontrolle geraten, als ihre unterschiedlichen Ansichten aufeinandergeprallt und die Gefühle verrückt gespielt hatten.
    Aber ein Kuss im Dunkeln war noch kein Grund, dass sie ihre Pflichten vergaß.
    „Ich würde meine Eltern nie enttäuschen“, sagte sie mehr zu sich selbst als zu Nita. Nie.
    Und doch … manchmal … Sie schluckte. „Hast du dich je gefragt, ob die Klausel fair ist?“, fragte sie.
    „Ich weiß nicht, ob es das ist, was du dich fragen solltest, Beth. Wenn du gehst, hast du weiß Gott noch genug zum Leben. Das einzig Beständige ist der Wandel.“
    „In den letzten Jahren habe ich nicht mehr daran gedacht, woanders zu leben. Ich gebe mein Bestes, damit alles läuft. Und eines Tages werde ich heiraten und eine Familie haben.“
    „Darauf freue ich mich schon.“
    Elizabeth lächelte, aber dann wurde sie ernst. „Meine Eltern erwarten doch hoffentlich nicht, dass ich eines Tages dieselbe Klausel in mein Testament aufnehme?“ Sie selbst hatte sich der Herausforderung gestellt, aber sollte sie ihrem Sohn oder ihrer Tochter die gleiche Bürde aufladen?
    Sie spürte einen Kloß im Hals und schüttelte den Kopf. „Oh Gott, ich bin heute Abend ganz durcheinander.“
    „So etwas kann passieren, wenn man einem gut aussehenden Mann begegnet. Einem netten Mann. Und intelligent ist er auch, wie

Weitere Kostenlose Bücher