Vorsicht - süß und sinnlich!
Schließlich waren sie hier, um einen angenehmen Abend zu verleben – und nicht, damit er sich in Dinge einmischte, die er ohnehin nicht ändern konnte.
„Nein, mir gefällt es gut hier.“ Er winkte der Bedienung. „Bist du mit dem eigenen Wagen da?“
„Abigail hat mich abgeholt. Wir waren etwas trinken und haben über ihre Pläne gesprochen.“
„Wollte sie nicht mit uns essen?“
„Nein, sie wollte nicht das fünfte Rad am Wagen sein.“ Elizabeth neigte den Kopf zur Seite, und ihr Lipgloss schimmerte verführerisch im Kerzenlicht. „Und, wie hast du den Tag verbracht?“
„Ich war noch mal beim Club.“
„Hast du schon neue Ideen?“
„Noch nichts Umwerfendes.“
Daniel dachte an das Gespräch der Frauen bei seiner Rückkehr ins Hotel. Zwar hatte er sich in Rands Anwesenheit betont gelassen gezeigt, aber im Grunde hatte ihn der Vorfall doch ziemlich beunruhigt.
„Heute hat sich eine Frau an der Rezeption darüber aufgeregt, dass sich im Club so viel ändert. Ihrer Meinung nach kommt eine Frau im Präsidentenamt nicht infrage.“
„Tatsächlich?“ Elizabeth nickte langsam und betrachtete nachdenklich die Kerzen auf dem Tisch. „Die Ansichten sind eben verschieden. Und auch diese Frau hat ein Recht auf eine eigene Meinung.“
„Das hat die Empfangsdame auch gesagt. Fortschritt ist eine gute Sache, aber manchmal hängen die Menschen eben sehr an Traditionen.“
Auch auf Elizabeth traf das zu. Ganz besonders sogar, denn sie war durch den Letzten Willen ihrer Eltern regelrecht an die Ranch gefesselt.
Aber er vermied dieses Thema und lenkte das Gespräch wieder auf die Wahl.
„Mal ehrlich, Elizabeth. Was glaubst du?“, fragte er mit gesenkter Stimme. „Verschwendet Abigail nur ihre Zeit? Brad Price ist ein gerissener Gegner.“
„Eigentlich willst du wissen, ob sie deine Zeit verschwendet.“
Er grinste. „Möglich. Aber es tut mir nicht leid, dass ich ihre Einladung hierher nach Royal angenommen habe.“
Er wollte Elizabeth sagen, wie toll er es gefunden hatte, als sie an diesem Vormittag vor seiner Tür gestanden hatte. Und dass es ihn riesig freute, dass sie den Abend zusammen verbrachten. Aber in diesem Moment klingelte sein Mobiltelefon.
„Sorry.“ Er nahm das Handy aus der Tasche und schaltete es aus.
„Willst du nicht wissen, wer es war?“ Fragend sah Elizabeth ihn an.
„Das hat Zeit. Jetzt möchte ich essen. Mit einer der interessantesten und attraktivsten Frauen von ganz Texas.“
Mit spielerisch übertriebener Bescheidenheit senkte sie die Lider. „Du magst in New York leben, aber du bist charmant wie ein Südstaatler.“
Als eine Kellnerin kam, bestellte er Wein und die Spezialität des Hauses, Filetsteak mit Pfeffer und Whiskeysoße.
Elizabeth entschied sich für ihre Leibspeise, Steak mit Gemüse, einem typisch texanischen Gericht.
Fragend zog Daniel eine Augenbraue hoch. „Von Weinbergschnecken zu einem panierten Steak?“
„Na ja, ich bin damit aufgewachsen.“ Sie griff nach ihrem Glas Wasser. „Was wird denn in South Carolina so gegessen?“
„Soweit ich noch weiß, hauptsächlich Shrimps, Haferbrei und Weißkraut.“ Als weitere Kindheitserinnerungen auftauchten – unschöne –, räusperte er sich. „Aber das ist lange her.“
Sie nickte lächelnd.
„Hat dein Dad je versucht, zu dir Kontakt aufzunehmen?“, fragte sie.
„In letzter Zeit nicht mehr.“
Nachdenklich sah sie ihn an. „Wie seltsam das Leben doch spielt. Ich gäbe viel darum, wenn ich meinen Vater und meine Mutter noch hätte.“
Daniel schwieg. Leider ging es im Leben nicht immer gerecht zu, das hatte er früh erfahren müssen.
Er probierte den Wein, den die Kellnerin eingoss.
Dann sagte er: „Du hast sicher viele schöne Erinnerungen an deine Eltern.“
„Oh ja, das habe ich.“ Sie stützte die Ellbogen auf den Tisch und das Kinn in die Handflächen. „Und am meisten an Familienfeste. An Thanksgiving und Weihnachten. An meinem Geburtstag haben sich meine Eltern immer was ganz Besonderes ausgedacht.“
Daniel winkte der Kellnerin, damit sie die Gläser nachfüllte. „Erzähl“, forderte er Elizabeth auf.
„An meinem dreizehnten Geburtstag hat Dad auf der Ranch extra ein Rodeo organisiert, mit einem Unterhaltungsprogramm und einer Tombola. Aus der ganzen Umgebung sind die Menschen gekommen.“
Pferde, die verrückt spielten, wildes Reiten, alberne Clowns … Daniel lächelte ein wenig mühsam. „War sicher ein Riesenspaß.“
„An dem Tag bekam ich
Weitere Kostenlose Bücher