Vorsicht - süß und sinnlich!
versuchen, zu kochen. In Frankreich hatte sie es zwar zumindest in Ansätzen gelernt, aber sosehr sie die französische Küche auch liebte, so zu kochen war gar nicht einfach. Sie bewunderte Menschen wie Nita, die scheinbar mühelos die leckersten Speisen zauberten.
Sie rief im Hotel an, um die Änderung durchzugeben. Als sich die Empfangsdame meldete, nannte sie ihren Namen und bat, eine Nachricht für Daniel Warren hinterlassen zu dürfen.
Da Daniel gerade in diesem Moment die Hotelhalle betrat, reichte die Dame den Hörer weiter, und gleich darauf hörte Elizabeth seine dunkle sexy Stimme.
„Ich hoffe, du willst unsere Verabredung nicht absagen.“ Das klang halb scherzhaft, halb besorgt.
„Nita ist heute Abend nicht zu Hause. Und ehrlich gesagt sind meine Kochkünste nicht so berauschend.“
„Kennst du ein gutes Lokal? Schnecken müssen ja nicht unbedingt auf der Speisekarte stehen.“
Sie lachte. „Die heben wir uns für Frankreich auf.“ Kaum hatte sie das – wenn auch ohne groß nachzudenken – gesagt, erschrak sie zutiefst. Das klang ja, als wollte sie mit ihm nach Paris fahren!
Das konnte und wollte sie nicht. Zumal sie in diesem Jahr ihre zwei freien Monate schon fast aufgebraucht hatte. Und doch hatte die Vorstellung etwas sehr Reizvolles.
Geistesgegenwärtig überspielte sie ihren Ausrutscher.
„Claire’s Restaurant kann ich wärmstens empfehlen.“
„Okay. Ich lasse einen Tisch reservieren und hole dich um sieben ab. Und, Elizabeth …“
„Ja?“
„Wenn du willst, dass ich das Dinner durchhalte, zieh bitte nicht die rosa Pumps an.“
Lächelnd legte Daniel auf. Nun erst merkte er, wie sehr ihm Elizabeths Lachen gefehlt hatte.
Bei seinem Besuch auf dem Clubgelände hatte er sich ganz auf seine Aufgabe konzentriert und viele neue Ideen durchgespielt. Aber zurück im Hotel, musste er ständig an Elizabeth denken, an ihren Duft und die zarte Haut …
Natürlich hatte er schon vorher Beziehungen gehabt, nicht wenige sogar. Aber Elizabeth Milton hatte etwas Besonderes, Inspirierendes, Anregendes. Etwas, wovon er nicht genug bekam.
Dass ihre Beziehung sich auf das Hier und Jetzt beschränkte, machte die ganze Sache noch interessanter.
Er stand am äußersten Ende des langen Rezeptionstresens und wartete, dass die Empfangsdame zu ihm herübersah, denn er wollte fragen, ob Rand schon ausgecheckt hatte. Aber sie unterhielt sich angeregt mit einer anderen Frau, ja, es wirkte sogar wie ein Streit.
Ob er wollte oder nicht, Daniel bekam fast alles davon mit. Es ging um Abigail Langley und ihre Kandidatur für das Präsidentenamt des Clubs.
„Wir Frauen müssen unsere Nase nicht in alles stecken. Der Club ist reine Männersache“, sagte die Frau mit leicht lila getönten Haaren.
„Das ist deine Meinung, Addison. Natürlich darf jeder denken, was er will“, sagte die Empfangsdame. „Aber ich finde das nicht. Männer haben kein Anrecht auf Führungspositionen. Jedenfalls nicht mehr. So wie ich denken inzwischen viele Frauen.“
„Und sie will das Clubhaus abreißen“, sagte Addison, „und durch einen Neubau ersetzen. Als ob das jahrhundertealte Gebäude plötzlich nichts mehr wert wäre.“
Die Dame am Empfang warf Daniel einen unbehaglichen Blick zu und sprach mit gesenkter Stimme weiter: „Wir sind nicht allein. Das hier ist nicht der richtige Ort für diese Unterhaltung.“
Mit zusammengekniffenen Augen sah Addison Daniel an. „Leute wie Sie brauchen wir hier nicht. Am besten reisen Sie ab!“
„Alles klar, Boss?“
Rand war neben ihn getreten und wirkte zum Äußersten entschlossen, wenn es darum ging, seinen Chef zu verteidigen.
Die Frau namens Addison war groß und kräftig … und sehr wütend.
„Keine Sorge, alles in Ordnung“, versicherte Daniel und ging zu der Sitzgruppe hinüber.
Rand folgte ihm. „Anscheinend werden die Einheimischen unruhig.“
„Lokalpolitik interessiert mich nicht.“
„Bis sie dich lynchen.“
„Der Sezessionskrieg ist seit fast hundertfünfzig Jahren vorbei.“
„Aber vielleicht hat sich das noch nicht bis hierher rumgesprochen“, scherzte Rand.
Daniel lächelte. Wahlen erhitzten oft die Gemüter. Natürlich drückte er Abigail die Daumen, mehr aber auch nicht. Er wollte sich nicht in diese Angelegenheit hineinziehen lassen.
Mit einem Blick auf Rands Notebooktasche fragte er: „Fliegst du zurück?“
Rand nickte. „Sicher, dass du noch bleiben willst?“
„Ich will meinen Job machen.“
„Und eine ganz bestimmte
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