Vorsicht - süß und sinnlich!
attraktive Frau treffen“, stellte Rand fest.
Daniel öffnete den Mund, hatte aber keine Lust zu leugnen. „Ja, so ist es. Elizabeth Milton und ich gehen heute Abend zusammen essen.“
„Sie muss wirklich etwas Besonderes sein.“
„Ich bleibe aber nicht ihretwegen.“
„Das geht mich nichts an, Boss.“
„Warum grinst du dann?“
„Tu ich das?“
Einen Augenblick fragte sich Daniel, ob Rand etwas von dem mitbekommen hatte, was an diesem Morgen gelaufen war. Aber das konnte nicht sein. Bisher schien Chad Tremain der Einzige zu sein, der Verdacht geschöpft hatte.
Daniel gab seinem Stellvertreter die Hand und ging zu den Aufzügen. „Mach’s gut. Wir sehen uns.“
„Viel Glück! Und übertreib es nicht. Bleib nicht länger, als du auch willkommen bist.“
Daniel fragte sich, warum Elizabeth nicht wollte, dass er sie abholte.
Was Frauen anging, war er ein eher altmodischer Typ, der Wert auf gute Umgangsformen legte. Seiner Meinung nach sollte ein Mann eine Frau abholen, pünktlich sein, ihr die Tür aufhalten und so weiter …
Im Übrigen hatte er noch nie mit einer Frau geschlafen, die er nicht wenigstens vierundzwanzig Stunden kannte. Und er hatte nach dem ersten Mal noch nie einen derart starken Wunsch verspürt, das Ganze möglichst bald zu wiederholen.
Vielleicht hatte sie ohnehin in der Stadt zu tun und kam direkt zum Lokal?
Ja, so musste es sein.
Er nickte dem Türsteher zu und betrat Claire’s Restaurant.
Aber wenn Elizabeth mit dem eigenen Wagen da war, würde sie ihn danach überhaupt noch mit zur Ranch nehmen? Wollte sie ihn womöglich auf elegante Art loswerden?
Gedankenverloren rieb er sich den Nacken.
Nachdem sie sich am Morgen so freimütig gezeigt hatte – wollte sie es ihm jetzt vielleicht schwerer machen?
Aber als der Kellner nach der Reservierung fragte, sah er sie. In einem roten Cocktailkleid saß sie an einem abgelegenen Tisch. Die langen Haare fielen ihr weich und geschmeidig über die Schultern. Sie saß da wie eine Prinzessin, aber Daniel wusste, dass sie die Power einer Raubkatze besaß.
Mit angehaltenem Atem betrachtete er ihre anmutige Erscheinung.
Verdammt, er hatte ganz vergessen, wie attraktiv sie war.
Noch hatte sie ihn nicht bemerkt.
Daniel bedankte sich beim Kellner und ging auf Elizabeths Tisch zu. Sollte er versuchen, sich ihr unbemerkt zu nähern, um sie mit einem Kuss zu überraschen? Nur würde er es dann vermutlich nicht bei einem einzigen Kuss belassen können.
Die Gäste an den anderen Tischen unterhielten sich angeregt oder studierten die Speisekarte.
Plötzlich vernahm Daniel eine vertraute Stimme. Dieser Südstaatenakzent … Kein Zweifel, es handelte sich um Bradford Price.
Aus den Augenwinkeln sah Daniel in die entsprechende Richtung: Price saß mit anderen zusammen und wirkte jetzt völlig selbstsicher und entspannt.
Was seine Förderer und Unterstützer wohl sagen würden, wenn sie wüssten, dass Brad in einen Skandal mit Baby und Erpressung verwickelt war?
Price starrte herüber, dann nickte er zu einem kurzen Gruß, den Daniel ebenso kurz erwiderte. Brad brauchte sehr viel Glück, wenn sein Geheimnis in einer Kleinstadt wie Royal unentdeckt bleiben sollte.
Als Daniel zu Elizabeth an den Tisch trat, fragte sie stirnrunzelnd: „Du kennst Bradford?“
„Ja, kann man so sagen.“ Er beugte sich zu ihr und hauchte ihr einen Kuss auf die Schläfe.
Wie gut sie roch! Mit aller Macht überkam ihn die Erinnerung an den Vormittag in seiner Suite.
Am liebsten hätte er ihr vorgeschlagen, das Dinner auf später zu verschieben. Er war hungrig – aber erst in zweiter Linie nach Essen.
Als das arrogante Lachen von Bradford Price durch den Raum hallte, wurde Daniel aus seinen sehnsüchtigen Gedanken gerissen und straffte sich.
„Offensichtlich ist es das beliebteste Restaurant in Royal“, bemerkte er und setzte sich. „Kommt Mr Tremain auch?“
„Chad?“ Sie strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Durchaus möglich.“
„Nicht gut für meinen Appetit.“
„So schlimm ist er nun auch wieder nicht.“ Sie lehnte sich zurück und erzählte zufrieden: „Immerhin hat er die Spende veranlasst. Morgen bin ich die Flamingos los.“
„ Du hast die Spende veranlasst, Elizabeth. Nicht er. Tremain arbeitet für dich. Vielleicht solltest du ihn daran mal erinnern.“
„Wenn du dich hier nicht wohlfühlst, können wir gern gehen.“
Als Daniel ihren jetzt viel härteren Tonfall bemerkte, bereute er seine Worte sofort.
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