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Vorsicht - süß und sinnlich!

Vorsicht - süß und sinnlich!

Titel: Vorsicht - süß und sinnlich! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Grady
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meiner Mutter, dass ich erst morgen komme.“
    „Oh Nita, ich habe ja ganz vergessen, dass du zu deiner Mom fährst!“ Elizabeth nahm eine Reithose aus dem Schrank.
    Mrs Ramirez lebte in der Nachbarstadt, und den Todestag ihres Mannes, Nitas Vaters, verbrachten die Frauen immer gemeinsam.
    „Halb so schlimm. Dann fahre ich eben einen Tag später.“
    „Kommt nicht infrage!“, widersprach Elizabeth vehement. „Du fährst heute.“
    „Aber du kochst auf keinen Fall selbst.“ Nita nahm ein Poliertuch aus ihrer Schürzentasche und rieb über einen unsichtbaren Fleck auf der Kommode. „Du willst den armen Jungen doch nicht abschrecken. Andererseits … deine Mutter konnte nicht mal ein Ei aufschlagen, und dein Vater hat sie trotzdem geheiratet.“
    Elizabeth zog die Reithose an und sagte betont gleichmütig: „Nita, ich habe nicht vor, Daniel Warren zu heiraten.“
    „Habe ich das gesagt?“
    Während Nita sich noch immer dem Fleck widmete, schlüpfte Elizabeth in eine karierte Bluse. Mit einem Paar Socken in der Hand setzte sie sich aufs Bett. Sie fühlte sich, gelinde gesagt, ruhelos. Und dagegen half am besten ein langer Ausritt.
    Von ihrem Vater hatte sie das Reiten und sogar Lassowerfen gelernt. Obwohl er es nie zugegeben hatte, hatte er sich eigentlich einen Sohn gewünscht. Vor allem später, als sie sich zunehmend modebewusst gekleidet hatte, war ihr seine unterschwellige Enttäuschung aufgefallen.
    Dann hatte sich ihr Fernweh entwickelt, ihre unstillbare Neugier auf ferne Länder. Und an dieser Sehnsucht hatte sich im Grunde nie etwas geändert.
    Nita wischte jetzt über das Kopfteil des Bettes. „Lade ihn doch in Claire’s Restaurant ein“, schlug sie vor.
    Elizabeth hatte die Socken angezogen und stand auf. „Gute Idee.“
    Angenehme Atmosphäre, köstliche Küche, das war typisch für das Claire’s, dem feinsten Lokal in Royal. Da aber Freitag war, würden vermutlich die üblichen Stammgäste dort sein. Einschließlich Chad.
    Nein, das war wohl doch nicht ganz das Richtige.
    „Brauchst du noch was, bevor ich fahre?“, fragte Nita und hängte Elizabeths Jacke auf einen Bügel.
    „Nein, ich habe alles.“ Sie küsste Nita auf die Wange. „Grüß deine Mom schön von mir.“
    „Im Kühlschrank ist noch Kuchen, falls Daniel ihn probieren will …“
    „Danke. So, und jetzt kümmere dich nicht mehr um mich, sondern mach dich auf den Weg.“
    Während Nita die Treppe hinunterging, glaubte Elizabeth, ein Auto zu hören. Sie trat ans Fenster, sah aber nur die Flamingos. Vor ihrem Ausritt musste sie noch klären, ob Chad die Spende entrichtet hatte.
    Sie setzte sich an ihren Schreibtisch und schaltete das Notebook ein. Als sie ihre E-Mails durchsah, lächelte sie. Chad hatte ihr eine kurze Bestätigung geschickt, dass das Geld in der von ihr gewünschten Höhe überwiesen worden war.
    Eins zu null.
    Ihr Bildschirmschoner zeigte ein majestätisches schottisches Schloss, das sie auf einer ihrer Reisen fotografiert hatte. Zurzeit träumte sie von Australien, aber dafür reichten zwei Monate nicht. Sie wollte im Great Barrier Riff schnorcheln, dem größten Korallenriff der Welt.
    Sie wollte im Hafen von Sydney von der Harbour Bridge ins azurblaue Wasser blicken und das berühmte Opernhaus mit seiner ungewöhnlichen segelförmigen Architektur besichtigen. Sie wollte die herrlichen Farben eines Sonnenuntergangs über der roten Erde des Outbacks auf sich wirken lassen. Und, und, und …
    Die alte Standuhr in der Halle schlug zwölf Uhr und riss Elizabeth aus ihren Tagträumen.
    Ein Gefühl der Leere breitete sich aus.
    Ihre Vorliebe fürs Reisen verdankte sie ihrer Mom, die auf die Idee mit den Internaten im Ausland gekommen war. So war Elizabeth mit der Kultur und Geschichte Europas vertraut geworden.
    Was, wenn sich ihre Aufenthalte nur auf die Vereinigten Staaten beschränkt hätten? Sicher hätte sich ihre Reiselust dann nicht in diesem Maße entwickelt.
    Wehmütig schritt sie durch das Haus, ging die Treppe hinab, an der Standuhr vorbei, durch die Bibliothek und in das ehemalige Jagdzimmer ihres Vaters.
    Jeder Holzbalken und jeder Stein schien zu leben, sprach zu ihr so deutlich wie das schottische Schloss. Kein Zweifel, sie fühlte sich hier rundum wohl und behaglich. Hier war sie zu Hause.
    Wie sollte sie je mit den Folgen klarkommen, wenn sie trotz der Testamentsbestimmung einfach wegfliegen würde?
    In der Küche fiel ihr das Dinner mit Daniel wieder ein. Nein, sie würde gar nicht erst

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