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Vorstoß ins Niemandsland

Vorstoß ins Niemandsland

Titel: Vorstoß ins Niemandsland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Allerdings weiß ich ehrlich gesagt selbst noch nicht, wohin es gehen wird.«
    Der Techniker zwinkerte Commander Leslie zu. »Das würde ich an Ihrer Stelle auch sagen, Sir.«

 
Kapitel 3 – Ein Raumschiff namens STERNENFAUST
     
    Nachdem das Shuttle an Spacedock 1 festgemacht hatte, fand sich Commander Leslie umgehend in Konferenzraum C 4 ein. Er traf als einer der Letzten dort ein.
    Gut zwei Dutzend Raumkommandanten des Star Corps hatten sich bereits versammelt. Die meisten von ihnen waren Befehlshaber Leichter Kreuzer wie der STERNENFAUST. Leslie sah alte Bekannte wieder, etwa Commander Stephan van Deyk, der die JUPITER, den zweiten Prototyp der Scout-Klasse, befehligt hatte.
    Nachdem die JUPITER bei der Jungfernmission im Niemandsland während eines Raumgefechts mit den Kridan vernichtet worden war, hatte van Deyk sofort ein neues Kommando erhalten. Jetzt befehligte er den Leichten Kreuzer PLUTO. Relativ häufig nahmen van Deyk und Leslie an gemeinsamen Operationen teil.
    Innerhalb des letzten halben Jahres hatten sie sich jedoch seltener getroffen, da Commander van Deyk und seine PLUTO vorwiegend zu Patrouillenflügen im Grenzgebiet zu dem gewaltigen Reich der äußerlich sehr menschenähnlichen J'ebeem eingesetzt worden war. Dort tobte noch immer ein Krieg zwischen den sauroiden Starr und den J'ebeem. Beide Seiten hofften nach wie vor, die Menschheit als Bundesgenossen gewinnen zu können, aber bislang war es den Solaren Welten gelungen, sich aus diesem Konflikt herauszuhalten.
    Ob dies auch in Zukunft gelingen würde, war unsicher, aber seit die jenseits des Niemandslandes heranwachsende Bedrohung durch die Kridan bekannt geworden war, setzte die Führung des Hohen Rates alles daran, einen Zwei-Fronten-Krieg zu verhindern.
    Dafür war das Star Corps der Solaren Welten nicht gerüstet. Man konnte schon froh sein, wenn die fieberhaft begonnene Aufrüstung und die Umstellung der Taktik auf die Verwendung kleinerer, flexibel einsetzbarer Einheiten noch rechtzeitig griff, bevor es zu den ersten ernsthaften Auseinandersetzungen mit dem Imperium der Kridan kam.
    Wie ein Damoklesschwert hing diese Bedrohung seit zwei Jahren über der Menschheit und sorgte dafür, dass immer größere Anteile der zur Verfügung stehenden militärischen und wirtschaftlichen Ressourcen in die Abwehr dieser Gefahr gelenkt werden mussten.
    Dabei war der Zenit dieser Entwicklung noch längst nicht erreicht.
    »Na, wie geht's dir, altes Haus?«, fragte Richard Leslie. »Gibt's an der J'ebeem-Front endlich Entwarnung, oder was machst du hier auf Spacedock 1?«
    »Umgruppierung zur Verbesserung der Effizienz nennt sich so etwas«, erwiderte Stephan van Deyk, der zusammen mit Richard Leslie die Space-Corps-Akademie auf Ganymed besucht hatte.
    »Das heißt in Wahrheit doch, dass es irgendwo mal wieder ein Loch zu stopfen gilt, habe ich Recht?«
    »Ins Schwarze getroffen.« Van Deyk nickte. »Aber es pfeifen ja auch die Spatzen von den Dächern, dass die geplante Anzahl an Leichten Kreuzern nicht fristgerecht fertig gestellt werden konnte.«
    »Die Pläne waren auch ziemlich ehrgeizig.«
    »Vor allem ist man bei den Planungen stets von den günstigsten Prämissen ausgegangen. Jeder, der etwas davon verstand, konnte einem vorher sagen, dass das scheitern musste.«
    »Und warum hat man diese weisen Experten dann nicht zu Rate gezogen?«
    Van Deyk machte eine wegwerfende Handbewegung. »Es ist doch immer dasselbe. Wenn du eine unbequeme Wahrheit zu verkünden hast, dann giltst du im Handumdrehen bei den Entscheidungsträgern nicht mehr als Experte, dessen Meinung gefragt ist. Rudenko wollte die Aufrüstung auf Biegen und Brechen durchsetzen und – was soll man sagen? Er hat zumindest teilweise seine Ziele erreicht.«
    »Andererseits müssen wir uns tatsächlich warm anziehen. Dieses Kridan-Imperium wird nicht viel Federlesen mit uns machen.«
    Van Deyk grinste. »Wenigstens hast du deswegen noch nicht deinen Humor verloren.«
    »Das kommt wahrscheinlich noch. Spätestens dann, wenn es wirklich knallt und sich herausstellt, dass wir nicht die Mittel besitzen, um uns gegen die drohende Invasion angemessen zu wehren.«
    Leslie hatte noch etwas hinzufügen wollen. Ihm lag noch einiges auf der Zunge, was die gegenwärtige Verfassung des Star Corps sowie die politische Lage betraf. Er hatte das Gefühl, dass die Menschheit sehenden Auges auf ihr Verderben zusteuerte und letztlich nicht genug dafür tat, um die jenseits des Niemandslands lauernde

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