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Vorstoß ins Niemandsland

Vorstoß ins Niemandsland

Titel: Vorstoß ins Niemandsland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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dem ich die Kompetenz absprechen würde, die richtigen Entscheidungen zu treffen.«
    Danke für die Blumen, Admiral , ging es Richard Leslie durch den Kopf. Der Gedanke, nach zwei Jahren erneut – und diesmal mit einem größeren Verband – in die unerforschten Regionen des Niemandslandes vorzudringen, reizte ihn. Das Schlimmste an der drohenden Gefahr ist die Ungewissheit. Möglicherweise kann unsere Mission dazu beitragen, sie wenigstens ein Stück weit zu mindern.
    Rudenko fuhr unterdessen fort: »Jede Ihrer Einheiten wird in einem bestimmten Sektor operieren. Die Daten befinden sich zusammen mit weiteren Befehlen auf den Bordrechnern Ihrer Schiffe und können unter Angabe Ihrer persönlichen Autorisation abgerufen werden. Wann Sie Ihre Offiziere und Mannschaften in Kenntnis setzen, bleibt Ihnen überlassen. Die Datenbank der Christophorer im Kloster Saint Garran auf Sirius III hat uns das von ihren Glaubensbrüdern gesammelte Datenmaterial zur Verfügung gestellt. Es ist spärlich, aber Sie werden auf den jeweiligen Bordrechnern Ihrer Schiffe eine entsprechende Datenbank vorfinden. Ich hoffe, dass Ihnen die darin enthaltenen Berichte in irgendeiner Form weiterhelfen.«
    Rudenko ließ noch einmal den Blick schweifen, während Lieutenant Mara Caporale den Kartenausschnitt vergrößerte, sodass das Zielgebiet näher herangezoomt wurde.
    »Die Code-Bezeichnung der Mission lautet Operation Scout. Das bezieht sich keineswegs auf die Schiffsklasse, der die meisten der dabei eingesetzten Einheiten angehören.« Ein verhaltenes Lächeln umspielte Rudenkos Mundwinkel.
    Witzige Bemerkungen und lockerer Plauderton sind nicht seine Sache , erkannte Commander Leslie. Er sollte sich auf diesem Gebiet erst wieder versuchen, wenn er ausgiebig vor Publikum geübt hat, sonst macht er sich nur lächerlich.
    In diesem Augenblick erschien in Admiral Rudenkos Gesicht zum ersten Mal ein Zug, der sich als ein Zeichen leichter Verunsicherung interpretieren ließ. Aber schon im nächsten Moment hatte Rudenko sich wieder unter Kontrolle, und sein Gesicht bot die gleichförmig-sachliche Oberfläche, die man von ihm gewohnt war.
    Auf der Sternenkarte erschien jetzt eine Linie in Rot. Eine Sekunde später leuchtete noch eine zweite in Blau auf. Lieutenant Caporale nickte Rudenko kurz zu und dieser erklärte: »Die rote Linie stellt die mutmaßliche Grenze des Kridan-Imperiums dar, wie sie vor zwei Jahren Bestand hatte. Natürlich basiert dies auf teilweise sehr vagen Angaben und Vermutungen. Im Wesentlichen fußten die zu Grunde liegenden Daten auf dem Ergebnis der Mission der STERNENFAUST. Die blaue Linie bezeichnet die Ausdehnung des Imperiums, so wie wir sie heute vermuten und unter der Voraussetzung, dass die Expansion in etwa mit gleicher Intensität vorangetrieben wurde. In den Grenzsystemen Allister und New Hope gab es immer wieder Kontakte zu Spezies, deren Angehörige sich vor den Kridan auf der Flucht befanden. Die Angaben, die wir von ihnen erhielten, lassen den Schluss zu, dass bereits ein Drittel des ehemaligen Niemandslandes inzwischen fester Bestandteil des Kridan-Imperiums ist. Ich brauche Ihnen nicht zu sagen, was dies für die Zukunft der Menschheit bedeutet … Ihre jeweiligen Operationsgebiete sind so ausgewählt, dass wir den Fortschritt dieser bedrohlichen Entwicklung auf breiter Front verifizieren können.«
    Rudenko atmete tief durch. »Wir werden zunächst einen Rendezvouspunkt in der Nähe des New-Hope-Systems anfliegen, dessen Koordinaten bereits Teil der Befehlsdatei sind. Dort werden wir die letzten Lageberichte aus dem Grenzgebiet einholen. Anschließend brechen Sie zu den Ihnen zugewiesenen Raumregionen auf. Das wäre alles für heute. Passen Sie auf sich und Ihre Besatzungen auf.«
    Danke gleichfalls , dachte Leslie. Wärme und Anteilnahme glaubhaft auszudrücken, müssen Sie noch lernen, sollten Sie ernsthaft irgendwann eine politische Laufbahn anstreben – Admiral!
     
     
    Eine Viertelstunde später betrat Commander Leslie die Brücke der STERNENFAUST.
    Lieutenant Commander Björn Soldo, der Erste Offizier des Leichten Kreuzers, nahm Haltung an. »Captain …«
    »Rühren, I.O.«
    »Willkommen an Bord, Sir.« Der blonde Soldo ließ Leslie stets ein wenig an einen Wikinger denken.
    Der Captain der STERNENFAUST ließ den Blick schweifen. Ruderoffizier Lieutenant Clifford Ramirez und Kommunikationsoffizierin Lieutenant Jessica Wu blickten von ihren Konsolen auf, mit deren Hilfe sie damit beschäftigt waren,

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