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Vorstoß ins Niemandsland

Vorstoß ins Niemandsland

Titel: Vorstoß ins Niemandsland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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waren Bilder von fremden Sternenschiffen, die eines Tages Arakor erreichen würden. Irgendwann, in ferner Zukunft. Schiffe, die dann auf der Oberfläche von Arakor landeten und denen Wesen entstiegen, die den J'arakor glichen.
    Einer Wunschvorstellung, die offenbar von den Ahnen in einer unvorstellbar fernen Zeit gehegt wurde, als die Erinnerung an die Sternenschiffe und die Maschinen noch frisch war. Eine Zeit, in der es angeblich möglich gewesen war, über weite Entfernungen miteinander zu sprechen, ohne die Stimme zu benutzen, deren Gebrauch den J'arakor erst die SEELE ALLER ermöglicht hatte.
    »Ich möchte, dass du von deinen blasphemischen Ideen Abstand nimmst«, forderte Digoon. »Und ich weiß übrigens, dass viele so denken! Die Reaktion der Ankerwerfer mag dich vielleicht etwas getäuscht haben – aber die meisten sehen nach wie vor die SEELE ALLER als die entscheidende Instanz an. Sie wissen sehr wohl, dass auf diejenigen, die sich von ihr innerlich entfernen, nur Tod und Verderben warten. Heißt es nicht: Selig sind diejenigen, die den Traum von den Sternschiffen vergessen konnten? «
    »Du weißt, dass man in der Überlieferung jede nur erdenkliche Meinung vorfinden kann – aber auch das jeweilige Gegenteil«, gab Magoon zu bedenken.
    »Du entehrst die SEELE ALLER!«
    »Oh nein, ich sage nur, was doch als Tatsache feststeht.«
    Digoon erhob sich wieder. Der Alte war empört. Er trat einen Schritt zurück, drehte sich noch einmal kurz um und verzog das Gesicht.
    Er ahnt, dass er nicht die Kraft hat, mich zu stoppen. Ein kaltes Lächeln erschien auf Magoons Lippen. Wenn du noch etwas gegen mich unternehmen willst, solltest du dich beeilen! Schon bald wirst du nichts mehr tun können, als dich bedingungslos zu unterwerfen!

 
Kapitel 7 – Ein Mönch namens Patrick
     
    Bruder Patrick befand sich zusammen mit Morton Gorescu, dem Leitenden Ingenieur der STERNENFAUST, und Catherine Black, dem ehrgeizigen Fähnrich im Techniker-Team, in Kontrollraum C. Eigentlich war dieser Raum dazu gedacht, die Raketensilos zu kontrollieren. Im Moment wurden hier jedoch Messungen analysiert, die von den Sensoren der STERNENFAUST angestellt worden waren.
    Es ging um rätselhafte Strahlungsimpulse. Diese Strahlung wies vollkommen irreguläre Eigenschaften auf.
    Zeitweilig stieß auch die Ortungsoffizierin zum Team in Kontrollraum C. Lieutenant Jessica Wu wurde während dieser Zeit von Fähnrich Sara Majevsky vertreten.
    Unter der Federführung von Bruder Patrick wurde hart daran gearbeitet, die Bedeutung dieser Impulse zu entschlüsseln.
    Bislang tappte man allerdings im Dunkeln.
    »Der Fehler liegt in den Rohdaten«, gab sich Lieutenant Gorescu überzeugt.
    »Die Erfassung lief vollkommen regulär ab, Lieutenant«, widersprach die Ortungsoffizierin und hob die Augenbrauen, während sie ihre vorherige Aussage anhand einiger Anzeigen auf verschiedenen Touchscreens noch einmal überprüfte.
    Bruder Patrick hingegen schwieg verdächtig lange. Er ging ab und zu hinaus, lief im Maschinentrakt herum und kehrte später zurück, ohne sein Verschwinden in irgendeiner Art und Weise zu begründen. Sein Blick war in sich gekehrt.
    Catherine Black wartete gespannt darauf, was dieser Mann ausbrütete. Sie hatte interessiert und vollkommen in den Bann geschlagen an den Lippen des Christophorer-Mönchs gehangen.
    Schließlich kehrte Bruder Patrick zurück. Er fand Gorescu und Black in eine erregte Diskussion verwickelt vor, bei der es um Einzelheiten des Messverfahrens ging. Schließlich musste jegliche Fehlerquelle ausgeschlossen werden.
    Bruder Patrick setzte sich sofort an das Terminal, das Zugang zu den Archiven des Bordrechners bot. Seine Finger glitten mit atemberaubender Geschwindigkeit und Sicherheit über die Sensorfelder. Er öffnete mehrere Menüs und fand schließlich, wonach er suchte.
    Die Unterhaltung zwischen Black und Gorescu war in der Zwischenzeit verstummt.
    »Ich wusste es«, meinte Bruder Patrick und schnipste mit den Fingern.
    »Entschuldigen Sie, aber ich habe keine Ahnung, wovon Sie sprechen, Bruder Patrick«, stellte Lieutenant Gorescu klar.
    Catherine Black erging es nicht anders. Sie verschränkte die Arme unter der Brust und sah den Christophorer erwartungsvoll an.
    »Sagt Ihnen der Begriff X-Raum etwas?«, fragte er.
    »Ein Kontinuum, auf dessen Existenz ein ziemlich unvollkommener Überlichtantrieb beruhte«, erklärte Catherine Black.
    Bruder Patrick nickte. »Richtig … Allerdings ist das schon lange

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