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Vorzeitig in Rente - Keine Frage offen

Vorzeitig in Rente - Keine Frage offen

Titel: Vorzeitig in Rente - Keine Frage offen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Detlef Pohl
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ist die gesetzliche Pflegeversicherung allenfalls eine Grundabsicherung. Das Geld reicht keineswegs für Rundum-Pfege. Selbst in Pflegestufe III entspricht das Geld nur einem Stundensatz von knapp 10 Euro. Tatsächlich kosten Fachkräfte heute mindestens 30 Euro pro Stunde. Die gesetzlich bereitgestellte Summe reicht damit nur ein Drittel des Monats – quasi eine Teilkasko-Absicherung, Tendenz fallend.
    Pflege kostet 3.000 Euro im Monat
    Die finanziellen Folgen kann sich jeder leicht ausmalen, denn im Pflegefall muss ein Betrag von ungefähr 3.000 Euro monatlich zur Verfügung stehen. Übersteigen diese Kosten die Leistungen der Pflichtversicherung, geht es ans Ersparte. Die vorhandenen Vermögenswerte wie Bankkonto, Haus und Auto werden herangezogen. Sind sie bei langer Pflegezeit aufgebraucht, wird der fehlende Unterhalt zunächst vom Sozialamt übernommen. Das Amt darf aber auf Verwandte ersten Grades (Kinder und Eltern) zurückgreifen (§ 91 Bundessozialhilfegesetz). Das kann ganze Familien in die Armut treiben.
    Pflege-Zusatzversicherung
    Gut dran ist, wer als Vorsorge für den Pflegefall eine private Pflege-Zusatzversicherung abgeschlossen hat, umdie Restkosten ungefähr abzudecken. Die Statistik spricht für private Zusatzvorsorge schon in mittleren Jahren: Mit 75 Jahren beträgt das Pflegefallrisiko im Durchschnitt 33 Prozent. Früher überlebten die schweren Fälle ihren Schicksalsschlag nur sieben bis acht Monate, heute bringen sie es durchschnittlich auf weitere sechs Jahre Lebenserwartung. Da kommen auf Familien Kosten von rund 140.000 Euro zu. Fast 40 Prozent aller stationär Pflegebedürftigen würden durch die finanzielle Belastung im Zusammenhang mit dem Pflegefall sogar zu Sozialhilfeempfängern.
    Eine Pflegerente bietet ein akzeptables finanzielles Trostpflaster. Wer seinen Kindern den Rückgriff auf die Ersparnisse ersparen will, sollte sich ab 50 um eine geeignete Zusatzversicherung kümmern. Angeboten werden entweder Pflegetagegeld- oder Pflegekosten-Tarife.
    Formen von Pflege-Zusatz-Versicherungen
    Tagegeld: Die Höhe hängt von der Pflegestufe ab; die tatsächlichen Pflegekosten spielen keine Rolle. Die Police empfehlt sich für Versicherte, die wahrscheinlich von Angehörigen zu Hause versorgt werden und die im Pflegefall frei über das Geld verfügen wollen. Solche Extras erhält der Versicherte mit dem Kostentarif nicht.
    Pflegekosten: Der Versicherer beteiligt sich bis zu einer festgelegten Obergrenze nur an den reinen Pflegekosten. Und zwar an den Restkosten, die nach den Leistungen der gesetzlichen Pflegeversicherung übrig bleiben (häufig 80 Prozent). Der Kunde muss dies durch Belege nachweisen.

Wie kann ich ab 55 noch rentabel und sicher zugleich Geld fürs Alter anlegen?
    Das wird schwierig, denn mit 55 bei der Geldanlage noch einmal durchzustarten, obwohl der Ausstieg schon ab 60 erfolgen soll, lässt nur fünf Jahre Zeit. In solch kurzem Zeithorizont verbieten sich riskante Anlagen wie Aktien oder Aktienphons, weil Verluste nicht auszuschließen sind bzw. zeitlich nicht unbedingt »ausgesessen« werden können, bis sich die Kurse wieder erholen.
    Kurzfristige Optimierung der Altersvorsorge
    Zum Glück sind ab 55 beruflich die Weichen vielfach bereits in Richtung Vorruhestand oder Altersrente gestellt, weil ein solides Haushaltseinkommen vorhanden ist (häufig 3.000 Euro netto). Die Erfahrungen bei der Vermögensbildung (häufig 100.000 Euro und mehr Vermögen) werden nun noch einmal in Waagschale geworfen, um für die letzten fünf Jahre die Altersvorsorge zu optimieren.
    Was in welchem Alter gespart wird 1
Alter
Spar-
buch
Bau-
sparen
Versiche-
rung
Wert-
papiere
Sonstiges
50 – 54
16,9
6,95
42,8
20,6
12,8
55 – 59
17,1
5,5
40,1
22,2
14,4
60 – 64
19,7
5,0
33,9
25,4
15,9
65 – 69
23,9
4,0
12,7
32,6
26,9
    Der Anlagehorizont ist nun allenfalls noch mittelfristig, da der Ruhestand schon in Sicht kommt. Häufig werden Anlageformen gestreut, die
hohe Sicherheit zum Berufsausstieg gewährleisten und
gesundes Risiko bei guten Ertragschancen.
    Geeignete Geldanlagen
    Kurzfristig bieten sich vor allem Geldmarktfonds oder Termingeld für die Barreserve an. Mittelfristig lohnen größere Beträge in Aktienfonds. Auch der Kauf von Bundeswertpapieren lohnt. Je nach individueller Ausgangssituation und persönlicher Risikoneigung bieten sich für Leute um die 55 nur noch zwei Strategien an:
für Vorsichtige die Festverzinsliche Variante,
für Gewinnorientierte die Misch-Variante aus

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