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Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers

Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers

Titel: Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gear & Gear
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Rothand-Volk kann eine Frau einen Mann verlassen … einfach so. Obwohl ich vermute, daß es eine Geste der Höflichkeit wäre, etwas für den ehemaligen Gatten zu tun. Ihm ein paar gute Häute zu geben oder vielleicht etwas Fleisch.
    Aber Ein Wurf hat sie mehr oder weniger nur geheiratet, weil sie einen Mann gebraucht hat.
    Zumindest hat sie mir das gesagt. Ein Wurf liebt seine erste Frau sehr, sie heißt Feuchter Regen.
    Klappernde Hufe hat alle beide gern. Sie sagt, sie hätten geholfen, Blutbär zu täuschen, als er hinter Reizende Wapiti her war. Ich finde, das ist schon Grund genug, beide gern zu haben.«
    »Ja, das verstehe ich. Meiner Ansicht nach ist jeder in Ordnung, der Blutbär nicht leiden kann.« Drei Zehen machte eine Pause, um Atem zu schöpfen. »Zur Zeit sieht es so aus, als hätten wir kein großes Glück mit Träumern oder Anführern.«
    »Mach dir darüber keine Sorgen. Du bist in Sicherheit. Wir fangen von vorn an, lernen neue Dinge und gehen Schwerer Biber aus dem Weg.«
    »Und Blutbär?«
    »Ich glaube, er wird uns nicht belästigen. Nicht, nachdem sich Weißes Kalb für uns eingesetzt hat.«
    »Hm, ich möchte dir zwar nicht die Jagd verderben, aber sie ist nicht mehr so jung, wie ich mir das wünschen würde.«
    »Denkst du an eine zweite Ehefrau?«
    »Ach, hör auf! Weißes Kalb? Meine Frau? Ich könnte mir eine Menge anderer und angenehmerer Möglichkeiten vorstellen, um Selbstmord zu begehen. Zum Beispiel hinter einem verrückten Büffel herzuschleichen und ihm mit einem stachligen Kaktus auf die Hoden zu hauen. Aber was ist, wenn sie beschließt, ihre Seele schon bald zum Sternennetz hinaufzuschicken? Was machen wir dann? Dann haben wir den Schutz unserer Geisterfrau verloren.«
    »Deshalb statten wir dem Rothand-Volk im Frühjahr einen Besuch ab.
    Wir gehen als Verwandte von Klappernde Hufe, Reizende Wapiti und Zwei Rauchwolken. Wir besuchen sie, handeln ein wenig mit ihnen und kehren hierher zurück. Klappernde Hufe sagt, im kommenden Frühling werden wir Sternäpfel, Springkrautwurzeln, Zwiebeln, Segolilien, sellerieartige Wurzeln und all die anderen Pflanzen, die hier oben wachsen, ernten. Im Spätsommer und im Herbst gibt es Hagebutten, Johannisbeeren, süße Kiefernsamen, Waldhühner mit einer Halskrause und alle möglichen guten Dinge. Wir müssen vielleicht ein bißchen herumziehen, bis wir reiche Ernte machen - vermutlich ändern sich die Standorte von Jahr zu Jahr - aber alles in allem erscheinen mir die Aussichten nicht schlecht.«
    »Dir schmeckt dieses Zeug? Du willst keine Büffel essen?«
    Hungriger Bulle klopfte sich den Bauch. »Sieh es mal so. Ich habe mich daran gewöhnt, an mir hinunterzublicken und meinen Nabel zu sehen - vielleicht ist mein Bauch nicht so rund wie der von Schwarze Krähe, aber immerhin. Seit langer, langer Zeit habe ich nicht mehr Hunger gelitten.
    Außerdem schmecken diese süßen Wurzeln wunderbar. Gebackene Wurzeln sind einmalig auf der Welt. Ich könnte das für den Rest meines Lebens essen wie du Büffel Rückenfleisch.«
    »Kommt mir nicht richtig vor, dieses Herumwühlen in der Erde.«
    Hungriger Bulle lachte in sich hinein. »Es ist noch nicht einmal ein paar Wochen her, da habe ich dasselbe zu meinem Sohn gesagt.«
    »Und was hat deine Meinung geändert?«
    »Klappernde Hufe trat in mein Leben. Zum erstenmal seit unendlich langer Zeit schien wieder die Sonne für mich. Bitte, sieh dich um. Es ist schön hier. Der Wind ist nicht so schlimm wie unten in der Ebene. Hier oben zwischen den Felsen gibt es herrliche Farben, Bäume und Blumen. Und wir können Fallen stellen.
    Die Schaffalle hat sich gut bewährt. Jetzt sind wir hinter einem Wapiti her. Was gibt es Schöneres für einen Jäger, als zu jagen, hm? Und kein Schwerer Biber träumt uns hier oben in irgendwelche Schwierigkeiten.«
    »Aber es ist alles ganz anders als früher.«
    »Alles Neue ist anders. Also lerne und genieße es.«
    »Wie du von Klappernde Hufe gelernt hast, Schafe in eine Falle zu locken? Blut und Mist, wenn Schwerer Biber das hören könnte! Ein Jäger lernt von einer Frau, wie man jagt.« Lachend schlug er sich auf die Schenkel.
    Hungriger Bulle zuckte die Achseln. »Mich stört das nicht. Ich bin glücklich. Ich muß dir sagen, ich dachte, daß ich nie wieder richtig leben würde. Ich sah bereits meine Seele zum Sternennetz hinaufsteigen wie schwarzen Rauch von brennendem Fett. Dann ist Klappernde Hufe gekommen und hat sich warmherzig und rücksichtsvoll um mich

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