Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vorzeitsaga 03 - Das Volk der Erde

Vorzeitsaga 03 - Das Volk der Erde

Titel: Vorzeitsaga 03 - Das Volk der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gear & Gear
Vom Netzwerk:
über die Lippen bringend.
    »Der Stamm der Gebrochenen Steine soll in zwei Tagen hier sein. Sie und dieser Erdmann wollen dem Seelenflieger gegenübertreten und einen Kampf der Mächte mit ihm ausfechten. Anschließend werden sie einen neuen Weg für uns träumen.«
    Windläufer bemühte sich, nicht auf seine Gefühle, sondern auf seinen Verstand zu hören.
    Schwarzer Mond fuhr fort: »Weiße Esche behauptet, bei diesem Kampf käme es nicht auf die Krieger an, andererseits sagt sie aber, Tapferer Mann habe das Wolfsvolk vernichtet und führe nun den ganzen Stamm der Gebrochenen Steine zu uns. Ich glaube, wir sollten das Lager abbrechen und weiter nach Süden fliehen, bis wir alle unsere Krieger zurückgerufen und versammelt haben.«
    Finster starrte Windläufer in das Feuer. »Und was meint Weiße Esche dazu?«
    Schwarzer Mond blies die Backen auf. »Ich habe noch nicht mit ihr darüber gesprochen.«
    »Hast du Kundschafter ausgeschickt?«
    »Das war das erste, was ich unternommen habe. Bis jetzt ist noch keiner zurück.«
    »Vielleicht kommen die Gebrochenen Steine gar nicht«, meinte Espe mit unnatürlicher Stimme.
    »Hm, vielleicht.« Schwarzer Monds Blick wanderte zwischen den beiden hin und her. Er spürte das zwischen ihnen lastende Unbehagen. »Windläufer, du kennst diese Weiße Esche. Es kümmert mich nicht, was zwischen euch war, ich muß nur eines wissen: Will sie uns vernichten? Ist sie deshalb gekommen? Liegt das in ihrer Natur? Wendet sie in diesem Traum, von dem sie ständig redet, die Macht gegen uns? Will sie Rache üben an uns? Wegen der Unterwerfung des Erdvolks vielleicht?«
    Mit einer theatralischen Geste hob Windläufer die Arme. »Ich kenne sie seit Jahren, seit Salbeigeist sie vom Erdvolk geraubt hat. Schon damals hatte sie Träume. Alter Falke behielt sie stets im Auge, er schätzte sie sehr. Sie allerdings haßte die Träume, sie machten ihr angst. Aber um deine Frage zu beantworten, sie hat sich niemals als Angehörige des Erdvolkes betrachtet, sie war eine Weißlehm-Frau. Sie kannte die alten Geschichten über den Stamm besser als jeder andere von uns. Sie liebte Salbeigeist und Leuchtender Mond. Nein, ich glaube nicht, daß sie hier ist, um uns zu schaden.«
    »Was ist mit ihrem Traum?« erkundigte sich Schwarzer Mond.
    »Sie würde nie lügen. Wenn sie sagt, sie hat diesen Traum geträumt, dann stimmt das.«
    »Können wir auch ihrem einarmigen Mann vertrauen?«
    »Ich ich glaube, wir… Ich weiß es nicht. Über ihn kann ich dir nichts sagen. Zumindest sieht er harmlos aus.«
    »Du warst nicht dabei, als er den Donner vom wolkenlosen Himmel rief.« Schwarzer Mond verzog das Gesicht zu einer Grimasse. »Ein Mann des Erdvolkes benutzt das heilige Bündel des Wolfsvolkes, um den Großen Donnervogel zu rufen? Das läßt meine Seele erschaudern.«
    »Eine Macht ist im Spiel.« Espe stieß den Zweig in das Feuer. »Und wir befinden uns in ihrem Bann.«
    Schwarzer Mond schlug nach einer Stechmücke. Nach einem nachdenklichen Schweigen sagte er bedächtig: »Ich kümmere mich nicht um Mächte, sofern sie nicht meinen Stamm bedrohen.« Sein Tonfall verschärfte sich. »Ich warte auf den Rat meines Vertrauten.«
    Windläufer nickte zögernd. »Gut. Höre meine Worte, Schwarzer Mond. Weiße Esche sagt, Tapferer Mann kommt und er sei ein Seelenflieger geworden. Ich glaube ihr. Und ich kenne Tapferer Mann.
    Ein Schwarzspitzen-Krieger schickte ihn mit einer Kriegskeule ins Lager der Toten. Seit jenem Tag haßt er die Schwarzspitzen. Er hört Stimmen in seinem Kopf und Weiße Esche ist sich in einem Punkt absolut sicher: Er würde alles in seiner Macht Stehende tun, um den Schwarzspitzen-Stamm auszulöschen … und er haßt mich, vielleicht mehr als alle anderen.«
    »Warum? Was hast du ihm getan?«
    Windläufer senkte den Blick und starrte in die glühenden Kohlen. »Er wollte Weiße Esche rauben und zum Stamm der Gebrochenen Steine entführen. Das ließ ich nicht zu. Ich ich verhinderte, daß er sie vergewaltigte.«
    Nachdenklich strich Schwarzer Mond mit den Fingern über den staubigen Boden. »Immer wieder führt alles zu Weiße Esche zurück.«
    »Es scheint so.« Windläufer zog die Augenbrauen hoch und seufzte. »Die Macht scheint sie ständig zu umgeben. Ich glaube, was immer sie auch sagt, wir sollten auf sie hören.«
    »Höre ich da dein Herz sprechen?« Schwarzer Monds Augen schienen ihn zu durchbohren.
    Windläufer schüttelte den Kopf. Er fühlte sich unendlich erschöpft. »Nein. Du

Weitere Kostenlose Bücher