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Vorzeitsaga 03 - Das Volk der Erde

Vorzeitsaga 03 - Das Volk der Erde

Titel: Vorzeitsaga 03 - Das Volk der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen O'Neal Gear , W. Michael Gear
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offenbarte seine schwindenden Kräfte. Rosenbusch bettete Warmes Feuers Kopf auf eine zusammengerollte Felldecke, erhob sich und ging zur Tür. Mit leiser Stimme mahnte sie: »Bleib nicht zu lange. Streng ihn nicht zu sehr an.« Sie duckte sich durch die Tür, ihre Mokassins schlurften über den harten Lehm.
    Kranker Bauch ging um das Feuer herum und ließ sich auf den dicken Felldecken neben seinem Freund nieder. »Wie geht es dir?« Warmes Feuer hustete gequält, ein Geräusch, das Kranker Bauch durch Mark und Bein ging. »Wie einem verrotteten morschen Baum. Mein Inneres ist verfault und verfällt.«
    »Es geht dir bestimmt bald besser.«
    Warmes Feuer schloß die Augen und schluckte. »Mach dir nichts vor.« Die flachen Atemzüge seiner sich nur schwach hebenden Brust kratzten und rasselten wie Sandstein auf Holz. »Ich treibe dahin, als sei meine Seele bereit, zu entgleiten. Sie ist wie Rauch, verstehst du? Bereit, aufzusteigen und mit dem Wind davonzufliegen.«
    »Vielleicht fühlt man sich so, wenn man auf dem Weg der Besserung ist.«
    Warmes Feuers Lächeln umspielte seine blutleeren Lippen nur noch wie ein Schatten. Erneut hustete er. »Es tut mir leid, alter Freund. Ich hasse den Kummer in den Augen der Menschen. Ich sprach mit Knolle. Habe versucht, es ihm zu erklären.«
    »Er ist jung. Er wird …«
    »Am meisten Sorgen mache ich mir um dich.«
    Kranker Bauch entgegnete mit erzwungener Fröhlichkeit: »Das brauchst du nicht. Mir geht es gut.
    Spare deine Kräfte lieber und setze sie dafür ein, deinen Geist an deinen Körper zu fesseln.«
    Warmes Feuer versuchte, den Kopf zu schütteln, doch selbst dafür war er zu schwach. »Ich habe euch alle beobachtet. Ich glaube, für dich ist es am schwersten.«
    »Ich mache gerade einen neuen Speerschaft für dich. Einen, der wie ein Falke durch die Luft fliegt genau in die Flanke eines Bisons. Er ist nur für dich. Für deine nächste Jagd.«
    »Falls man bei den Geistern jagt.« Warmes Feuer leckte sich über die Lippen. Seine Lungen rangen nach Luft. Das gurgelnde Geräusch stach mitten in Kranker Bauchs Herz. »Du wirst mir am meisten fehlen. Du hast Glück in mein Leben gebracht.«
    Kranker Bauch blieb die Antwort im Halse stecken.
    »Ich mache mir wirklich große Sorgen um dich.« Warmes Feuer lächelte abwesend. »Rosenbusch kann auf sich selbst aufpassen. Sie wird die Kinder großziehen und wieder heiraten. Sie ist eine starke Frau.
    Aber du ich hatte einen Traum.«
    »Mir wird es gutgehen. Du kennst mich. Ich komme zurecht.«
    Warmes Feuer hob die Hand und drehte die Handfläche nach außen, das uralte Zeichen des Jägers, das Schweigen gebot. »Du bist nicht für diesen Ort bestimmt.«
    »Hier ist meine Familie.«
    »Hör zu. Mir bleibt nicht mehr viel Zeit. Ich kenne dich … kenne sie. Wenn ich nicht mehr bin… geh fort.«
    »Ich kann nicht weg. Dies ist mein …«
    Mit soviel Leidenschaft, wie er noch aufbringen konnte, wiederholte Warmes Feuer eindringlich: »Geh fort, mein Freund. Geh … nach Norden. Diese Richtung sah ich in meinem Traum.«
    »Ein Traum? Was hat es mit diesem Traum auf sich?«
    Voller Anstrengung zwinkerte ihm Warmes Feuer zu. »Ein wunderschöner Traum. Auf dich wartet ein bedeutendes Schicksal, Stilles Wasser. Du wirst die Träumerin retten.«
    »Du hast mich bei meinem richtigen Namen genannt.«
    Warmes Feuer verkrampfte sich in einem Hustenanfall. Kranker Bauch hob den Kopf des Freundes und erleichterte ihm damit das Atmen.
    »Ja«, flüsterte Warmes Feuer. »Geh fort. Sie braucht dich, verstehst du? Du mußt sie finden. Ein Händler kommt. Geh. Finde den richtigen Weg. Er ist in deiner Seele aufgezeichnet, deiner wundervollen, reichen, schönen Seele.«
    Kranker Bauch schnürte es die Kehle zu. »Du hast immer…«
    »Hier zerstören sie dich. Trampeln dich Stück um Stück nieder. Wie eine Blume, die mitten auf dem Weg wächst. Geh. Finde den Ort, wo du zu wahrer Schönheit erblühen kannst. Sie braucht dich, das Mitgefühl deiner Seele, deine Liebe.«
    »Sie?«
    Warmes Feuer redete weiter, als hätte er die Frage nicht gehört. »Das habe ich an dir immer bewundert. Die Liebe. Sie spricht aus deinen Augen, leuchtet dort wie ein Feuer in einer dunklen Nacht. Sie verstehen es nicht… haben es nie verstanden. Du bist der Beste von allen, Stilles Wasser.
    Deinetwegen hat sich mein Leben gelohnt. Du hast mir so viel… gegeben …« Er schloß die Augen, seine Nackenmuskeln erschlafften. Ein erneuter Hustenanfall schüttelte

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