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Vorzeitsaga 03 - Das Volk der Erde

Vorzeitsaga 03 - Das Volk der Erde

Titel: Vorzeitsaga 03 - Das Volk der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen O'Neal Gear , W. Michael Gear
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dem Rücken an die Felle gelehnt, mit denen Rosenbuschs Hüttenwände zum Schutz gegen die kalte Erde behangen waren. Beim Ausheben der Hausgrube hatte er mitgeholfen.
    Obwohl er nur eine gesunde Hand hatte, konnte er doch mit Hilfe seiner Brust, die er gegen das gepolsterte Ende eines im Feuer gehärteten Grabestocks drückte, feuchte Lehmstreifen heraushebeln.
    Warmes Feuer hatte zusammen mit Phloxsamens Ehemann Riedgras und Kranker Bauchs Vater Schilfrohr den Großteil der schweren Arbeit übernommen. Die Männer hatten das Loch in die Erde gegraben, und seine Mutter und seine Tanten hatten den Rückstand in Körben heraufgeholt. Nachdem die Dachkonstruktion im Boden befestigt worden war, hatten die Männer die Stützbalken eingebaut und mit schräg nach oben laufenden, außen auf Höhe der Erdoberfläche verankerten Sparren verbunden, die das Gerüst für die schrägen Wände bildeten. An den Ufern des Coldwater River waren Weiden geschnitten und in die Balkenkonstruktion eingearbeitet worden. Anschließend hatten sie Gras über das Weidengeflecht gelegt und die Hütte mit der ausgehobenen Erde gedeckt. Bei der Arbeit war ein Teil von Warmes Feuers Seele in das Bauwerk eingeflossen.
    Kranker Bauch klemmte ein Weidenstämmchen unter seinen verkrüppelten Arm und schälte mit einem Hornsteinsplitter die Rinde in langen Streifen ab. Im Laufe der Jahre war er mit der linken Hand sehr geschickt geworden. Niemand konnte eine Weide besser geraderichten oder einen so guten Speerschaft herstellen wie Kranker Bauch. Hierzu hatte er einen Wapitischenkelknochen ausgehöhlt, in den das gekrümmte Holz hineingeschoben wurde. Der Schaft, auf diese Weise geradegerichtet, wurde anschließend über kochendem Wasser so lange gedämpft, bis die Krümmung endgültig herausgebogen war. Dieses Geheimnis der Holzverarbeitung zu lüften, hatte ihn viel Zeit gekostet.
    Den Vorderschaft fertigte er aus hartem Wildkirschenholz, das bei einem Aufprall nicht splitterte. Mit dieser Arbeit konnte er wenigstens einen Ausgleich für das Essen, das er verzehrte, schaffen, und das befriedigte ihn. Er betrachtete das Ergebnis seiner Bemühungen und wußte, in dem bearbeiteten Holz hatte sich ein Teil seiner Seele mit dem Geist jeder Pflanzenfaser verbunden. Das Türfell wurde zurückgezogen, und Großmutter trat gebückt herein.
    Rittersporn musterte ihn mit einem ärgerlichen Blick. Ihre spröden Lippen saugten an ihrem zahnlosen Zahnfleisch, was ihrem Gesicht einen noch verdrießlicheren Ausdruck als sonst verlieh.
    Angespannt beobachtete Kranker Bauch, wie sie sich nachdenklich an das fleischige Kinn griff und mit scheinbar gleichgültiger Stimme verkündete: »Er will dich sehen.«
    Rasch legte Kranker Bauch den Schaft beiseite. »Geht es ihm besser?« Großmutter schüttelte den Kopf und bedachte ihn mit einem prüfenden Blick. »Er möchte dich sehen allein.«
    Kranker Bauchs Kehle war wie zugeschnürt. Allein? Ist sie deshalb so mißtrauisch?
    Er eilte hinaus in die belebende Kälte. In Gedanken versunken, lief er über den niedergetrampelten Schnee zu Rittersporns Hütte. Die Geisterwelt hatte vor seinem Flehen die Ohren verschlossen.
    Warum? Wozu sollte er leben und Warmes Feuer sterben? Alle brauchten Warmes Feuer. Die Leute verließen sich auf ihn. In Zeiten der Hungersnot hellte allein schon das Lächeln von Warmes Feuer die trostlose Düsternis auf. Es schien, als könne er Funken der Hoffnung schüren. Mit seiner Zuversicht zauberte er ein Lächeln auf die abgezehrten Gesichter, und die schweren Tage schienen sich nicht endlos hinzuziehen.
    Verglichen damit, was bin ich da schon nütze? Diesen Gedanken hatten auch Rittersporns ärgerlich funkelnde Augen widergespiegelt. Auch Knolles kränkende Worte gingen ihm wieder durch den Kopf.
    Kranker Bauch trat geduckt in Rittersporns stickige Hütte. Rosenbusch, die neben Warmes Feuer saß und seine Hand hielt, schenkte ihm ein nervöses Lächeln. Schwarze Hand nickte kurz zur Begrüßung und verließ mit schwungvoll beiseite geschobenem Türvorhang die Hütte.
    Unruhig trat Kranker Bauch von einem Bein aufs andere. Warmes Feuer hob lächelnd den Kopf. Trotz der grauen Haut und des eingefallenen Fleisches erhellte dieses Lächeln die Dunkelheit in Kranker Bauchs Seele wie ein Sonnenstrahl.
    Kranker Bauch erwiderte das Lächeln und wünschte sich, Warmes Feuer könne die Liebe und Hoffnung in seiner Seele spüren. »Rittersporn sagte, du wolltest mich sehen?«
    Warmes Feuers schwaches Nicken

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