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Vorzeitsaga 03 - Das Volk der Erde

Vorzeitsaga 03 - Das Volk der Erde

Titel: Vorzeitsaga 03 - Das Volk der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen O'Neal Gear , W. Michael Gear
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Augen tat ihm weh, und seine eigene Seele litt höchste Qualen.
    Salbeigeist hatte keinen Ausweg gesehen, deshalb hatte er die Arme zum Himmel erhoben und die Macht gerufen, die ihn schließlich nach Süden zu diesem Lager geführt hatte.
    Salbeigeist kämpfte gegen das heftige Verlangen an, einfach davonzulaufen, fort aus diesem Land mit seinen sonderbaren Menschen. Doch feige Flucht würde die Macht, die ihn so weit geführt hatte, beleidigen.
    Meine Seele ist wie ein Stückchen Distelwolle, die vom Wind fortgeweht wurde. Ein prickelnder Schauer als ob die Beine eines Grashüpfers über seine Haut krabbelten überzog Salbeigeists Wirbelsäule.
    Unaufhaltsam senkte sich der Abend über das warme, staubige Land. Im sterbenden Licht der Sonne flammten rötliche Wolkenstreifen auf. Insekten zirpten und schnarrten im Gras, dessen grüne Halme in der abendlichen Brise leicht raschelten. Stechmücken summten aufreizend um ihn herum, besaßen aber nicht die lästige Hartnäckigkeit wie in seinem Heimatland im Norden. Frösche brachen die Stille mit kehligen Lauten.
    Im Westen erhoben sich steil aufragende Berge, die lederbraunen Platten der fast senkrechten Wände waren mit biegsamen Kiefern und Wacholder bewachsen, die ihre kräftigen Wurzeln in den rissigen Stein krallten. Das unversöhnliche Antlitz der Berge durchschnitten drei Flußgabelungen. Die Landschaft erinnerte an den Boden eines Zeltes, den jemand mit einem Hornsteinmesser aufgeschlitzt hatte. Kühl und klar strömten die Wasser durch die schattigen, von Bäumen dicht bewachsenen Schluchten. Hinter ihm lag die blaugraue Bergkette, die er auf seiner Wanderung überquert hatte. Die Hänge im Norden waren kontinuierlich angestiegen, bis er die Wasserscheide erreicht hatte. Von da an wurde der Weg heimtückisch, denn abgeschliffene Spitzen aus verwittertem Granit stürzten in jäh abfallenden Klippen herab. Ein Fehltritt hätte den sicheren Tod bedeutet. Die Bergkette erstreckte sich in Ost-West-Richtung und umschloß ein gewaltiges Becken aus Felsen, Sand und getrockneten Lehmböden.
    Jenseits dieser Berge, mehrere Wochen Fußmarsch entfernt nördlich des Fat Beaver River und des Dangerous River lagen die ihm vertrauten rauhen Steppen, seine Heimat. Dort, entlang der zahlreichen Rinnen, die dem Bug River Wasser zuführten, kämpfte das zum Sonnenvolk gehörende Weißlehm-Volk um sein Territorium. Unaufhaltsam verlor der Stamm die Herrschaft über das fruchtbare Land, immer wieder mußte er ein Stück zurückweichen. Andere Stämme des Sonnenvolkes drängten aus dem Norden herunter und trieben das Weißlehm-Volk vor sich her wie der Sturmwind leere Grashülsen. Scharfäugige Krieger der Stämme der Gebrochenen Steine, der Wespen, der Schwarzspitzen, der Hohlkehlen und der Schneeammer fielen über sie her die vielen konkurrierenden Stämme überzogen den Norden mit einem alles vernichtenden Brand.
    Salbeigeists Aufmerksamkeit wandte sich wieder den seltsamen Behausungen zu. Die Menschen des Erdvolkes lebten wie die Taschenratten. Wie die scheuen Nagetiere warfen sie Erdhaufen auf und lebten darunter. Ein Zelt aus Erde? Unmöglich. Was mochten sie wohl denken diese Menschen, die in der Brust der Erdenmutter wohnten? Wie hielten sie das aus, ohne verrückt zu werden wie ein von Fliegen gepeinigter Bison? Konnten sie jemals fühlen, wie der Wind ihre Zelte wiegte, konnten sie die Zeltwände hochrollen und in die Welt hinauslugen? Wer hätte je gedacht, daß menschliche Wesen so leben könnten?
    In einer der dunklen Türöffnungen tauchte eine kreischende Kinderschar auf. Salbeigeist kniff die Augen zusammen. Prüfend betrachtete er das magere Mädchen, das lachend mit den kleinen Jungen Fangen spielte. Sein Herz schlug schneller. Eine verheißungsvolle Freude erfaßte ihn.
    Das Kind!
    Entschlossen straffte er sich, Aufregung pulsierte durch seine Adern. In den Winterzelten würden die Sänger begeistert ihre Stimmen erheben, um die Geschichte von Salbeigeists Geisterjagd zu erzählen.
    Solange Salbeigeist denken konnte, erzählten die Händler den Angehörigen des Weißlehm-Stammes phantastische Geschichten über das Erdvolk. Aber diese Menschen nun in Fleisch und Blut vor sich zu sehen? Fühlten die Händler dasselbe wie er in diesem Augenblick? Erlebten auch sie dieses Wunder?
    Händler kamen überall herum, der Zauber ihres Handels wurde von der Macht des hölzernen Händlerstabes geschützt. Salbeigeist erinnerte sich an wundersame Nächte am prasselnden

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