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Vorzeitsaga 04 - Das Volk vom Fluss

Vorzeitsaga 04 - Das Volk vom Fluss

Titel: Vorzeitsaga 04 - Das Volk vom Fluss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gear & Gear
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tun. Dachsschwanz dachte ständig an Heuschrecke. Er wußte nicht, wo sie war, denn sicher hatten sie und Primel inzwischen sein Haus verlassen. Im Tempel hielten sich nur noch Wanderer und Wühlmaus auf. Sie harrten aus, weil sie sich fürchteten, Flechte zu transportieren.
    Das letzte Mal, als Dachsschwanz auf der Suche nach Nachtschatten durch die dunklen Flure des Tempels geeilt war, hatte er nach Flechte geschaut und festgestellt, daß das kleine Mädchen dem Tode nahe war ihr Herzschlag war unregelmäßig und schwach, der Puls kaum mehr wahrnehmbar.
    Wapitihorn stützte sich auf die Ellenbogen, in seinen braunen Augen stand unbändige Angst, Blut befleckte sein Gesicht und die in seine Stirnhaare geflochtenen Muscheln. »Was sollen wir tun? Wenn wir nicht aufstehen und auf sie schießen, sind sie in kürzester Zeit durch die Palisade!«
    Dachsschwanz befeuchtete mit der Zunge die trockenen Lippen. Der hämmernde Rhythmus der Äxte und Breitbeile, die sich in das Holz der Palisade fraßen, ließ die Umfriedung vibrieren. Seine Gedanken rasten. »Nimm ein Drittel unserer Krieger. Die Hälfte von ihnen soll Schießscharten in die Flanke des Tempelhügels graben. Die anderen sollen eine Barrikade an der Stelle errichten, an der Petagas Truppen durchbrechen werden. Wenn es uns gelingt, sie einzukesseln und aus sicherer Deckung heraus auf sie zu feuern «
    »Dann ergeht es ihnen wie in Netzen gefangenen Gänsen! Wir können sie in aller Ruhe abschießen.«
    Wapitihorn lächelte. Er fühlte sich verzweifelt und erleichtert zugleich und war dankbar, etwas unternehmen zu können. »Ich mache mich gleich daran.« Rasch zog er sich zurück und kroch zu dem Krieger, der ein Stück weit von ihm entfernt kauerte.
    Dachsschwanz blieb allein zurück. Er lag auf dem Boden der Schießplattform, grauenhafte Angst peinigte ihn. Bei Einbruch der Nacht sah er deutlich den Feuerschein vor der Palisade. Zwar schleppten Petagas Krieger unermüdlich Wasser heran, trotzdem konnten sie die Brände nicht löschen.
    Die im Norden liegenden Maisfelder leuchteten rot-orange, den von den Kürbisfeldern im Westen aufsteigenden Rauchsäulen verlieh das Mondlicht einen silbernen Schimmer. Dichter schwarzer Rauch zog träge über den wolkenverhangenen Himmel. Hie und da zuckten Blitze auf kaum mehr als die unglaubwürdige Ankündigung kommenden Regens.
    Er versuchte, tief durchzuatmen, aber der beißende Rauch in der Luft stach unangenehm in seine Lungen.
    Unter ihm huschten zahllose Krieger durch die von Leuchtkäfern funkelnde Nacht. Petaga griff unbarmherzig an. Seine Krieger schienen noch frisch und munter zu sein.
    Er kann es sich leisten, den Erschöpften Ruhe zu gönnen und die Verwundeten zu ersetzen. Du nicht.
    Dachsschwanz hatte Krieger mit schlimmen Arm- und Beinwunden, die noch immer auf ihrem Posten ausharren mußten. Sie versuchten ihr Bestes.
    Er ballte die Faust und hieb verzweifelt auf den Boden der Plattform ein, bis seine Hand schmerzte.
    Als er aufblickte, sah er Nachtschatten die Leiter zu ihm heraufklettern.

KAPITEL 45
    Petaga lehnte mit den Schultern an der Uferböschung, unterhalb derer sie das Lager aufgeschlagen hatten. Er beobachtete die Asche, die in Flocken vom Himmel fiel und auf dem von den Flammen aufgeheizten, lauwarmen braunen Wasser niederging. Das Tosen des Feuers und das Kampfgetümmel waren zu einem alles übertönenden Lärm angeschwollen.
    Urplötzlich waren dunkle Wolken aufgezogen, und zeitweilig zuckten vom Himmel vereinzelte Blitze hernieder.
    Petaga wandte sich um und blickte forschend auf Hagelwolke und Löffelreiher, die neben ihm in der dunklen Nische der Böschung saßen. Löffelreihers Gesicht zeigte die für ihn typische unendliche Geduld, aber Hagelwolke mahlte mit den Zähnen und preßte die Hände angespannt vor den Mund.
    Konzentriert beobachtete er einen weiteren Angriff auf die Palisade. Die aus vier Mann bestehende Gruppe hackte seit über einer Hand Zeit auf die Palisade ein, Dutzende von Kriegern gaben ihnen Schutz mit Pfeil und Bogen. Dachsschwanz' Leute wagten nicht, sich dem ständigen Geschoßhagel auszusetzen. Wer von ihnen sich erkühnt hatte, sich hinter den Palisaden aufzurichten, war gefallen.
    Weiter unten am Fluß tauchten dunkle Gestalten Körbe in das Wasser und hasteten mit ihrer schweren Last rasch wieder zu den Feldern und versuchten, das Feuer zu löschen. Der Hornlöffel-Stamm arbeitete unermüdlich; trotzdem hatten die Leute nur ein paar armselige Stückchen

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