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Vorzeitsaga 05 - Das Volk an der Küste

Vorzeitsaga 05 - Das Volk an der Küste

Titel: Vorzeitsaga 05 - Das Volk an der Küste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen O'Neal Gear , W. Michael Gear
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Zusätzen versah.
    »… denke, die ,Raiders' steigen dieses Jahr wieder auf, hörte sie Keenes gutmütige, brummige Stimme.
    Mary wußte, dies war die Hauptaufgabe des Distriktdirektors: den Angestellten das Gefühl zu geben, daß alles in Ordnung war, selbst wenn vielleicht gerade der Irak das Innenministerium in Washington bombardierte und alle plötzlich ihre Stelle verloren hatten.
    »Die sind Faulpelze«, sagte der Mann zu Keenes Linker. »Die müßten sich ganz schön Mühe geben, um die, Rothäute' aus dem Weg zu räumen.«
    Mary zog die Brauen zusammen und schaute das große Tier aus Washington prüfend an. Der Weißhaarige schien den Hintersinn seiner freundlichen Worte gar nicht zu bemerken. Sie versuchte angestrengt, sich unter Kontrolle zu halten, fragte aber dennoch: »Werden die Bleichgesichter auch die Stichkämpfe unter sich austragen?
    Vorsicht. Greif sie nicht an, sonst verlierst du dieses Spiel. Beim Gedanken an Bleichgesichter nahm sie den seidengekleideten Dandy noch einmal genau in Augenschein. Er ließ sich nicht dazu herab, sie auch nur anzuschauen. Er war weiterhin völlig von seinen Papieren in Anspruch genommen.
    Rechtsanwalt? Nun verstand sie die Bedrohung, die von ihm ausging, und preßte unbehaglich die Lippen zusammen.
    »Interessierst du dich für Football, Mary?« fragte Keene, der merkte, wie steif sie auf dem harten Plastikstuhl saß. Er versuchte, sie liebenswürdig anzulächeln.
    »In der Saison bin ich immer sehr beschäftigt, Wes.«
    »Jagdsaison, nehme ich an?« fragte das große Tier und wahrte sorgfältig den gelassenen Blick des hohen Regierungsbeamten.
    Beinahe hätte Mary wütend geantwortet, doch als Jess Davis, der für das Projekt angeheuerte Archäologe, mit seiner üblichen Ungeniertheit durch die Tür gestürmt kam, war sie gerettet. Jess gab sich so zerstreut, daß sie sich manchmal fragte, ob nicht zum Zeitpunkt seiner Geburt gerade ein Wirbelwind vorbeigerast war - so daß ein Teil seiner hin- und herwirbelnden Seele mit Jess' Seele verschmolzen war. In dem bevorstehenden Kampf war Jess ihr einziger Bundesgenosse. Er trug ausgebleichte Jeans, ausgetretene Wanderschuhe mit Vibram-Sohlen, aus denen bei jedem Schritt Staub emporwirbelte, und ein T-Shirt mit dem Slogan »Eßt mehr Büffelfleisch. 50 000 Indianer können sich nicht irren!«
    Der blondbärtige Jeff ließ seinen Rucksack auf den Boden fallen und nickte mit einem unschuldigen Lächeln den Anwesenden zu. Dann nahm er seinen australischen Buschhut ab, fuhr sich durch das staubige blonde Haar und beugte sich von seinem Platz neben Mary gleich wieder zu Boden, um in seinem Bündel zu kramen.
    »Entschuldigung, ich habe mich ein bißchen verspätet.« Seine Worte klangen gedämpft, da er mit dem Kopf zur Hälfte in seinem Feldrucksack steckte. »Die hier hab' ich gerade vom Fotozentrum bekommen. Dachte, wir könnten sie brauchen.«
    Mit diesen Worten legte Jess ein paar Mappen und einen dicken Umschlag, wie man ihn für entwickelte Fotos benutzt, auf den Tisch.
    Keene zog erwartungsvoll die Brauen hoch.
    Mary konnte ein schwaches Lächeln nicht unterdrücken, als helle Sandkörner aus dem Feldnotizbuch rieselten, das Jess neben seine anderen Schaustücke warf. Schließlich nahm er eine lange, rechteckige Schachtel aus dem Rucksack. Auf der Seite stand »Nikon«, doch Sand, Sonne und allzu viele Geländefahrten über Beifußfelder hatten dieses Kunstwerk eines Marketing-Direktors schon längst verblassen lassen.
    Lange ruhte Marys Blick auf der Schachtel. Sie kannte den Inhalt. Vielleicht war dies ihr überzeugendstes Argument.
    Als sie wieder aufblickte, bemerkte sie, daß die Konzentration des Dandys durch Jess' Ankunft gestört worden war. Er betrachtete Jess mit dem gleichen angeekelten Interesse, das er einem Skorpion entgegengebracht hätte, der über die Spitze eines seiner glänzenden, vierhundert Dollar teuren Oxfordschuhe gekrochen wäre.
    Keene lächelte weiterhin nervös, und während seine Finger wie Ameisen auf seinen Papieren hin und her tanzten, sagte er: »Nun, wir sind jetzt alle da. Ich denke, die meisten von uns sind alte Freunde, aber ich würde euch gerne Hai Jacobs hier zu meiner Linken vorstellen.« Er wies auf das große Tier mit dem weißen Haar. »Hai ist einer der wichtigsten Assistenten des Innenministers in Washington.
    Wir haben Glück, daß das Ministerium ihn hierhergeschickt hat, um das Projekt gerade zu diesem Zeitpunkt in Augenschein zu nehmen.«
    Noch einmal betrachte Mary

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