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Vorzeitsaga 06 - Das Volk an den Seen

Vorzeitsaga 06 - Das Volk an den Seen

Titel: Vorzeitsaga 06 - Das Volk an den Seen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gear & Gear
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antworten. »Das wäre eine Sache zwischen euch beiden. Ich kann dir nur sagen, daß sie anscheinend überhaupt nicht an einem Mann interessiert ist.«
    Schwarzschädels Miene wurde milder. »Ich glaube, die Khota haben ihr weh getan. Ich habe Frauen, denen so etwas geschehen ist, schon öfter gesehen. Manchmal können sie gegen die Dämonen ankämpfen, die sie nach einer Schändung bedrängen, manchmal aber richten die Dämonen sie auch zugrunde. Wie es bei Perle sein wird, kann man nicht sagen.« Nach einer Weile fügte er hinzu: »Geh sehr behutsam mit ihr um.«
    Otter fragte erstaunt: »Behutsam? Wobei? Ich sage doch, sie ist nicht interessiert - und ich auch nicht.«
    Schwarzschädel zeigte einen Ausdruck des Verständnisses, den Otter an ihm nicht kannte. »Wenn du möchtest, könnte ich dich hin und wieder erinnern, daß du nicht interessiert bist«, sagte er.
    Otter sah den Krieger mißtrauisch an. »Was ist los mit dir? Du bist richtig menschlich. Das beunruhigt mich.«
    Schwarzschädel zog eine Braue hoch. »Und mich würde es beunruhigen, wenn du damit recht hättest.«
    Perle lag unter ihren Decken und lauschte den Stimmen der Männer, die um das Feuer saßen. Was zuerst nur Sorge war, hatte sich zu Angst entwickelt. Warum gab es so viele Ähnlichkeiten zwischen ihr und der Ilinifrau? Diese Frau, die vor einem ebenso verabscheuungswürdigen Mann wie Wolf der Toten geflohen war, starb elendiglich, nachdem man sie vor den Augen der Khota und der gefangenen Ilini gefoltert hatte.
    Sie zog sich eine dicke Decke unters Kinn. Ist dies das Schicksal, das der Geist der Macht für mich bereithält?
    Sie fröstelte bei der Erinnerung an grobe Hände, die ihre Brüste betasteten, an den Schmerz, den sie gefühlt hatte, als sein Glied sich in sie bohrte. Das Frösteln wurde noch stärker, als sie an die vor Ehrfurcht aufgerissenen Augen der Khota dachte, die Zeugen ihrer Demütigung gewesen waren.
    Perle schlug die Arme um sich und kniff die Lippen zusammen, weil sie nicht wimmern wollte. Eine Träne rann ihr heiß die Wange hinab.
    Es würde kein Vergessen geben, die Wunde, die in ihrer Seele eiterte, würde niemals heilen.
    »Wo warst du?« hörte sie Otters Stimme.
    »Überall! Jedenfalls dort, wo ich war«, rief Grüne Spinne. »Und jetzt bin ich hier!«
    »Was ist das, was du…«
    »Seht!« flüsterte der Verdreher. »Die Lust geht in Menschengestalt durchs Land.«
    Perle mußte die törichten Gedanken, die keinen Zusammenhang ergaben, aus ihrem Kopf verbannen.
    Diese Nacht wollte sie schlafen. Wenn die Träume kämen, um sie zu quälen und an Wolf der Toten zu erinnern, an seine…
    Sie schrie auf, als ihre Decke weggezogen wurde, und griff in panischem Schrecken danach.
    »Schscht!« machte Grüne Spinne und versuchte, neben sie zu schlüpfen. »Wir wollen nicht zuviel Lärm machen. Sonst werden Otter und Schwarzschädel eifersüchtig. All ihre Säfte werden eintrocknen, und wir kommen nie den Fluß hinauf!«
    »Grüne Spinne! Was hast du dir dabei…« Dann spürte sie etwas in ihrer Seite.
    »Ich erfülle ein Versprechen! Ich bin gekommen, um dein Lager mit dir zu teilen! Um dich in den Rausch zu versetzen, den nur ein Verdreher einer Frau schenken kann. Danach wirst du nie mehr einen gewöhnlichen Mann in dein Bett lassen.«
    Perle stieß einen schrillen Schrei aus, rollte sich auf die Seite und sprang auf.
    Auch Grüne Spinne sprang auf. Sein Lendenschurz hing wie ein kurzes Zelt über einer riesigen Baumwurzel, die zwischen seinen Beinen hervorragte. Zu Perles Entsetzen baumelten zwei große Kürbisse neben der langen Wurzel.
    »Das kann ich nicht glauben!« Sie wich zurück, während Grüne Spinne johlte und hüpfte. Dazu rasselten die Samen in den trockenen Kürbissen; die Wurzel wippte anzüglich.
    »Was ist los?« Schwarzschädel kam unter seinem Schutzdach hervor und glotzte Grüne Spinne an.
    Otter grinste belustigt - und Perle schwor sich, ihm dieses Grinsen bei der nächstbesten Gelegenheit heimzuzahlen.
    »Ich habe es versprochen!« rief Grüne Spinne. »Komm, Perle. Paaren wir uns, teilen wir die Lust! Das ist erst der Anfang. Warte, bis er richtig groß wird!« Er breitete die Arme aus, um die Länge zu zeigen und bog sich nach hinten, so daß die Wurzel wie eine Lanze nach vorn stieß.
    Perle versuchte, das Feuer zwischen sich und Grüne Spinne zu bringen. Otter stand da, als könne er nicht glauben, was er sah.
    »Verflucht, Händler, tu etwas!«
    »Grüne Spinne«, sagte Otter ruhig, »ich

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