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Vorzeitsaga 10 - Das Volk der Masken

Vorzeitsaga 10 - Das Volk der Masken

Titel: Vorzeitsaga 10 - Das Volk der Masken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gear & Gear
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innen gekehrte Fell glatt. Später würde sie die Haut sauber abschaben und zum Trocknen und Räuchern übers Feuer hängen. Daraus ließe sich ein Paar schöne, warme Handschuhe für Polterer machen.
    Sein rundes Gesicht erschien vor ihren Seelen und lächelte sie an. Dabei konnte sie sich genau ausmalen, welche Ängste der Junge im Augenblick ausstehen musste, während er mit einer Fremden aus einem feindlichen Klan um sein Leben rannte. Woran dachte er wohl an diesem Abend? Ach, sie konnte es kaum erwarten, ihn wieder zu sehen.
    Aschenmond legte das Fell beiseite und nahm wieder ihr Messer zur Hand. Damit bohrte sie ein Loch zwischen die Rippen des Kaninchens und machte einen Schnitt bis zur Bauchmitte, um die Eingeweide herauszunehmen. Der Geruch des warmen Blutes mischte sich mit der kühlen Abendluft. Ihr Magen knurrte vernehmlich.
    Sperling sah von seinem Feuerbrett auf. »Hmm, riecht das gut.«
    Aschenmond löste die ineinander verschlungenen Eingeweide, zupfte die Nieren und die Leber ab und legte den Rest auf die abgezogene Haut. »Ja, viel besser als Maisschleim mit Trockenfleisch«, meinte sie und schob die Hand in den schmalen Brustraum auf der Suche nach Herz und Lunge. Die ersten Flammen knisterten in der Feuerstelle und warfen ihr orangerotes Licht über den Lagerplatz.
    »Blauer Rabe?«, rief Sperling und sah hoch. Das Klanoberhaupt stand breitbeinig und mit vor der Brust verschränkten Armen neben dem Haufen mit Feuerholz. »Wirf mir ein paar von den Ästen herüber.«
    Blauer Rabe nahm einen Arm voll Holz und lud es neben Sperling ab. »Ich habe sie in kleine Stücke gebrochen, damit sie in die Grube passen«, sagte er.
    Sperling suchte ein paar kurze Stücke heraus und schichtete sie kreuzweise über das trockene Gras. »Gut gemacht. Danke.«
    Aschenmond trug das Kaninchen und die Eingeweide ins Licht.
    Zuerst untersuchte sie die Lungen. Am Zustand der Lungen ließen sich eine Vielzahl von Krankheiten ablesen, die sich als weiße oder schwarze Flecken zeigten, doch die Lunge dieses Tieres war makellos. Als nächstes nahm sie sich die Leber vor. Die war häufig von Würmern befallen, die hässliche gelbe Löcher in das Gewebe fraßen und das Fleisch ungenießbar machten, doch auch die Leber war unversehrt. Die Lunge warf sie weg, Leber, Herz und Nieren gab sie in den Kochtopf. »Wie sollen wir das Kaninchen zubereiten?«, fragte sie die Männer. »Über dem Feuer rösten oder einen Eintopf daraus kochen?«
    Blauer Rabe zuckte mit einer unentschlossenen Geste die Schultern. Die grauen Strähnen in seinem Haar glänzten im Feuerschein. »Das überlasse ich dir, Anführerin. Mir wird es so oder so schmecken.« »Ich für meinen Teil hätte nichts gegen einen fetten, über dem Feuer gerösteten Kaninchenschenkel einzuwenden«, warf Sperling ein.
    »Ja, das dachte ich mir schon, aber wir haben mehr von dem Kaninchen, wenn wir es einem Eintopf beigeben. Was heute Abend übrig bleibt, könnten wir dann morgen zum Frühstück essen.« Sperling schnitt eine beleidigte Grimasse. »Weshalb fragst du, wenn du ohnehin schon entschieden hast, was mit dem Vieh passiert?«
    »Weil ich ein höflicher Mensch bin.«
    Sperling legte sein Feuerbrett und den Holzstab beiseite und beugte sich zu ihr hin. »Ach, seit wann denn das?«
    Blauer Rabe lachte, doch schon im nächsten Moment verstummte er, offenbar verlegen, und versuchte seinem Heiterkeitsausbruch Einhalt zu gebieten, was das Ganze noch schlimmer machte. Sperling grinste verschmitzt.
    Und auch Aschenmond lächelte, als sie sagte: »Ach, wenn das so ist, kann ich das Kaninchen auch ganz allein vertilgen.«
    »Bitte, verzeih mir, verehrte Anführerin«, lenkte Blauer Rabe ein.
    Aschenmond warf das Kaninchen in den Topf und reichte diesen Blauer Rabe. »Hier. Du kannst es schon mal zerlegen. Ich kümmere mich um die restlichen Zutaten.« Nachdem sie sich die blutverschmierten Hände mit trockenem Gras sauber gerieben hatte, meinte sie zu Sperling: »Ich hab dir vorhin meine Vorräte gegeben. Gib sie zurück.«
    »Oh, ja, natürlich. Hier. Fang.« Er warf ihr das Päckchen mit dem Maismehl zu, dann die Zwiebeln, die getrockneten Kürbisstreifen und einen Beutel mit Sonnenblumenkernen. »Brauchst du sonst noch was?«
    »Ja. Mein Bündel. Das vertraue ich dir nur ungern an.«
    Sperling reichte ihr den Lederbeutel am Feuer vorbei und feixte: »Nachdem es keine Maiskuchen mehr gibt, stelle ich keinerlei Bedrohung dar.«
    Blauer Rabe hob den Kopf. »Ich hoffe, ihr nehmt

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