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Vorzeitsaga 10 - Das Volk der Masken

Vorzeitsaga 10 - Das Volk der Masken

Titel: Vorzeitsaga 10 - Das Volk der Masken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gear & Gear
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gleichzeitig zu reden begannen.
    »Unsere Ahnen würden nichts Geringeres von uns erwarten«, heizte Junge Hündin die Stimmung noch an.
    Maishülse sah mindestens ein Dutzend Köpfe begeistert nicken und musste feststellen, dass der Abend ganz anders zu verlaufen drohte, als er es geplant hatte.
    »Bitte, so wartet doch!«, rief Maishülse laut, um sich Gehör zu verschaffen. »Glaubt ihr im Ernst, euer kleines Dorf könnte es mit Springender Dachs und seiner blutrünstigen Horde aufnehmen? Wie viele Krieger zählt denn der Klan der Schweigenden Krähe? Fünfzehn?«
    »Zwanzig - vielleicht«, meinte Gefleckter Frosch und sah zu Junge Hündin auf. »Ist Großer Roter Fuß wieder auf dem Damm? Er hatte eine hässliche …«
    »Bitte, Gefleckter Frosch! Hör mir doch mal zu! Ihr verfügt über zwanzig Krieger, aber nur, wenn ihr auch die Schwerkranken von ihren Lagern aufscheucht. Dein Klan hat keine Chance gegen eine Kriegerabordnung der Wanderer!«
    »Allein nicht, da magst du Recht haben«, pflichtete Junge Hündin ihm bei. Sie straffte die Schulter. »Aber wenn wir Läufer aussenden, um Hilfe zu erbitten …«
    »Von wem denn?«, rief Maishülse, dem die Angst inzwischen die Kehle zuschnürte, mit überschlagender Stimme. Wenn dieses armselige Dorf niedergemetzelt würde, könnte man ihn dafür verantwortlich machen, und es gab inzwischen schon genug Leute, die ihm lieber heute als morgen den Tod wünschten. »Welcher Klan, glaubst du, verehrte Junge Hündin, wäre wohl tollkühn genug, euch seine Krieger anzubieten, wenn sich Springender Dachs dann auf ihn stürzen würde? Denk doch mal darüber nach. Das Buntfelsen-Dorf gibt es nicht mehr. Von dort könnt ihr keine Hilfe erwarten. Die Bewohner des Nebelschleierdorfes haben die Hälfte ihrer Krieger verloren. Die scheiden auch aus. Die Erdendonner …«
    »Das ist es!«, schrie Gefleckter Frosch aufgeregt dazwischen und wedelte mit seinen fetten Händen durch die Luft. »Wir schicken einen Boten zu Silberner Sperling! Zwar wissen wir, dass er ein alter, vertrottelter Narr ist, aber die Leute des Bärenvolkes fürchten ihn wie eine Hungersnot. Wir bringen ihn dazu, dass er Springender Dachs mit einem Fluch belegt, oder am besten gleich das ganze Wandererdorf! Das sollte ihnen das Fürchten …«
    »Oh, bitte!«, stöhnte Maishülse und barg in einer theatralischen Geste das Gesicht in den Händen. »Eine solche Rede nenne ich den Mond anheulen. Spar dir deine Kraft lieber für dein eigenes Volk auf, Gefleckter Frosch. Niemand weiß, wen Springender Dachs seine Wut spüren lassen wird, nachdem er Blauer Rabe und die Kinder gefasst hat. Vielleicht seid ihr ja die nächsten?« Junge Hündin starrte ihn derart bitterböse aus ihren zusammengekniffenen Augen an, dass es Maishülse eiskalt über den Rücken lief.
    »Äh … verehrte Anführerin, verzeih mir meine kühnen Worte«, stotterte Maishülse verlegen. »Ich wollte nicht den Eindruck erwecken, als erhöbe ich meine Stimme gegen deinen weisen Rat. Dazu habe ich kein Recht, das weiß ich sehr wohl. Ich wollte dir nur nahe legen, noch einmal sorgfältig über die Geschichte nachzudenken. Ich komme sehr gern in das Dorf der Schweigenden Krähe und möchte bei meinem nächsten Besuch keine niedergebrannten Hütten und verwesenden Leichen vorfinden. Du weißt so gut wie ich, dass Springender Dachs, sollte ihm irgendwie zu Ohren kommen, was du heute Abend gesagt hast, schneller in dieses Dorf geflogen käme als eine Sternschnuppe und« - er warf dramatisch die Hände hoch - »dein Volk auslöschen würde!«
    »Die Tapferen fürchten den Tod nicht«, erklärte Gefleckter Frosch, ergriff die Hand von Junger Hündin und führte sie an seine erhitzte Wange. »Wir werden mit Freude unser Leben riskieren, um diese Helden zu retten. Wenn wir es nicht tun, wer dann?«
    Maishülse sackte über seiner Trinkschale zusammen. Der heiße Dampf des vergorenen Maisbiers trieb ihm das Wasser in die Augen. Gegen die Tränen anblinzelnd, erwiderte er: »Also schön, wenn ihr schon entschlossen seid, euch für diese Menschen zu opfern, so lasst mich wenigstens meine Geschichte zu ende vortragen.«
    »Sie geht noch weiter?«
    Der Händler nickte niedergeschlagen. »Ja. Sehr viel weiter.
    Ihr sollt wissen, dass ich derjenige war, der Silberner Sperling und Aschenmond das Leben rettete.« Kaum hatten die Worte seine Lippen verlassen, durchfuhr ihn ein Anflug wilder Panik. wie um alles in der Welt hatte er das sagen können!
    Unwillkürlich

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