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Vorzeitsaga 10 - Das Volk der Masken

Vorzeitsaga 10 - Das Volk der Masken

Titel: Vorzeitsaga 10 - Das Volk der Masken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gear & Gear
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gefunden hatte, richtete er sich auf und rief: »Zaunkönig! Schau mal! Siehst du diese riesigen Eichen dort hinten im Norden? Da liegt das Buntfelsendorf!«
    Zaunkönig spähte in die Richtung, in die sein Arm, der bis zu den Ellbogen in dem dicken Handschuh steckte, deutete.
    Zwanzig und mehr uralte Eichen formten mitten in dem weitläufigen Wald einen Halbmond. Ihre kahlen Äste, die hoch über die übrigen Baumwipfel hinausragten, sahen im gleißenden Morgenlicht aus wie die Arme von menschlichen Skeletten. Hunderte waren es, die sich in den Himmel reckten, als wollten sie nach etwas greifen…
    Mit den Armen rudernd, um auf dem Geröll nicht auszurutschen, folgte Polterer den Spuren des Pumas und rief über die Schulter: »Beeil dich, Zaunkönig! Komm!«

23. Kapitel
    Schwarzblaue Wolkenriesen ballten sich am Himmel zusammen und zogen wirbelnde Schneeschleier hinter sich her. Von den goldenen Strahlen der Morgensonne beleuchtet, schienen die wabernden Schleier wie auf eigenen Beinen über die Hügelketten zu tanzen.
    Elchgeweih blieb stehen, um das Schauspiel am Himmel zu bewundern. Die kühle Morgenbrise duftete nach feuchter Rinde und Fichtennadeln. Die Kriegerin atmete diese erdigen Gerüche tief ein und genoss die kurze Rast. Hinter sich hörte sie das Trampeln von Mokassins, begleitet von schwerem Schnaufen und gebrummten Flüchen, als die Nachhut der Krieger den schlammigen Pfad entlangstapfte.
    Eichel blieb neben ihr stehen und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Sein Haarkamm mitten auf dem glatt rasierten Schädel glänzte im Sonnenlicht. Er hatte seinen Bärenfellumhang abgelegt, zusammengerollt und ihn oben auf sein Bündel geschnallt. Das rote Hemd, das er darunter trug, war unter den Achseln und vorne an der Brust völlig durchgeschwitzt.
    »Warum… bleiben wir stehen?«, fragte er keuchend.
    »Ich habe nur gewartet, dass ihr aufholt.«
    Eichel maß sie mit einem ungläubigen Blick. Hinter ihnen wurde Gemurmel laut, als auch die anderen Krieger näher gekommen waren und bis zu den Knöcheln im Matsch stehend begannen, Fragen zu stellen.
    »Sind das die gleichen Spuren?«, erkundigte sich Eichel und hockte sich nieder, um die Fußstapfen in Augenschein zu nehmen.
    »Ja«, erwiderte sie.
    Trotz des Schmelzwassers, das den Pfad immer mehr in einen Sumpf verwandelte, waren die Spuren eindeutig. Diesen Weg hatten am Abend zuvor drei Menschen genommen. Zwei Männer und eine Frau. Einer der beiden Männer war Blauer Rabe. Die Größe und Form seiner Mokassins hatte sich seit den Tagen, als sie gemeinsam auf den Kriegspfad gezogen waren, unauslöschbar in Elchgeweihs Seelen gebrannt. Sie würde seine Abdrücke aus tausend anderen herausfinden. Aber sie hatte keine Ahnung, wer die beiden Begleiter sein könnten. Die Abdrücke der Frauenschuhe stammten keinesfalls von Kleiner Zaunkönig, und ein kleiner Junge war hier auch nicht gegangen.
    »Ich frage mich schon die ganze Zeit, wer die beiden anderen sind«, meinte Eichel, als er sich wieder erhob. »Komplizen? Leute vom Schildkrötenvolk?«
    Gedankenverloren strich Elchgeweih über das glatte Holz ihres Bogens, der über ihrer rechten Schulter hing. »Glauben möchte ich das eigentlich nicht«, erwiderte sie, »aber möglich wäre es.« Eichel stemmte die Hände in die Seiten und atmete geräuschvoll aus. »Mit kommt vor, als hätten sich die Dinge geändert, Elchgeweih. Vielleicht hat Blauer Rabe den Jungen doch die ganze Zeit über getragen und war auf dem Weg zu einem geheimen Treffpunkt, wo er ihn seinen Verwandten aus dem Schildkrötenvolk übergeben wollte.«
    »Wenn dem so ist, wohin gehen sie dann jetzt?«
    Er hob in einer unbestimmten Geste die Hände. »Vielleicht in ein sicheres Dorf. Ins Nebelschleierdorf zum Beispiel. Diese Leute hassen uns und würden einem Händler der Wanderer sicherlich Unterschlupf bieten.« Eichel trat unbehaglich von einem Bein aufs andere. »Bestimmt hast du dir auch schon überlegt, ob sie ihn nicht sogar dafür bezahlen. Ich weiß zwar nicht, wie sie das bewerkstelligt haben, kann mir aber gut vorstellen, dass Maishülse, dieser hässliche Händler, der Missetäter sein könnte. Doch wie auch immer …«
    »Falls sie es tatsächlich getan haben …«
    »Ja - falls«, räumte er mit einer wegwerfenden Handbewegung ein. »Ich könnte mir jedenfalls denken, dass sie dem Mann, der verspricht, ihr mächtiges Falschgesicht-Kind in Sicherheit zu bringen, ihre gesamten Reichtümer zu Füßen legen würden.«
    Bei dieser

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