Voyager 019 - Tod eines Neutronensterns
Wirklichkeit, fand
Paris, war die Lekk noch schöner als auf dem Bildschirm.
Hinter ihm öffnete sich die Tür des Hangars. Seven of Nine
kam herein und blieb an seiner Seite stehen.
Er schluckte und lächelte, damit Tyla wenigstens ein
freundliches Gesicht sah.
»Willkommen an Bord der Voyager«, sagte er, trat vor und streckte die Hand aus.
Tyla ergriff nicht etwa die dargebotene Hand, sondern Paris’
Arm. Allem Anschein nach war bei den Lekk – oder zumindest
bei ihrem Militär – ein Gruß üblich, der dem im alten Rom
ähnelte.
»Ich bin Lieutenant Paris«, sagte er. »Nennen Sie mich Tom.«
»Zweiter Lieutenant Tyla von den Raumstreitkräften der
Lekk«, antwortete die Frau. Sie musterte Paris zwei oder drei
Sekunden lang und lächelte dann ebenfalls. »Es ist mir ein
Vergnügen!«
Sie deutete auf ihren Begleiter. »Das ist der Astrophysiker Dr.
Maalot.«
Paris atmete tief durch und musste sich fast dazu zwingen,
auch seinen Teil der Vorstellung zu beenden. »Seven of Nine«,
brachte er hervor.
»Eine Borg?«, fragte Maalot. Es klang fast schockiert.
»Einst gehörte ich zum Kollektiv«, sagte Seven. »Jetzt ist das
nicht mehr der Fall.«
Paris schaffte es, diese Worte nicht mit einem Lächeln zu
kommentieren. Er hatte Seven schon des öfteren in einer solchen
Situation gesehen.
Maalot nickte. Er maß Seven of Nine mit einem letzten
nachdenklichen Blick, bevor er wieder Paris ansah.
»Lieutenant Paris«, sagte Tyla förmlich und straffte die
Schultern, »ich muss mit Ihrem Captain sprechen. Ich habe
Informationen, die sehr wichtig sind für Ihr Schiff, falls Qavim
mit einer Streitmacht zurückkehrt.«
»Kein Problem«, erwiderte Paris und lächelte erneut. »Aber
der Captain hat mir aufgetragen, zuerst dafür zu sorgen, dass Sie medizinische Hilfe bekommen. Wenn Sie welche benötigen.«
»Danke, Lieutenant«, erwiderte Tyla. Sie entspannte sich ein
wenig und berührte noch einmal seinen Arm. »Uns fehlt nichts.
Es ist wirklich von großer Bedeutung, dass wir so schnell wie
möglich mit Ihrem Captain sprechen können.«
Paris bedauerte es, keinen Vorwand zu haben, um Tyla noch
etwas länger aufzuhalten. Die Pflicht rief.
»Und wir müssen auch mit Ihrem wissenschaftlichen Offizier
reden«, fügte Dr. Maalot hinzu. »Immerhin ist ein großer Teil
meines Berichts astrophysikalischer Natur.«
»Ich glaube, Captain Janeway ist in beiden Fällen die
geeignete Gesprächspartnerin für Sie.«
»Auch ich bin imstande, erforderliche Informationen zu
liefern«, warf Seven ein.
»Gut«, sagte Maalot und bedachte die Borg mit einem
weiteren von Unbehagen geprägten Blick. »Es bleibt nicht mehr
viel Zeit.«
Paris sah zu Tyla, die kurz mit den Schultern zuckte. »Er hat
Recht.«
»Ich glaube, die Voyager kann mit den Qavok-Schiffen fertig werden«, sagte Paris.
»Meine Sorge gilt nicht den Qavok-Schiffen, sondern den
sterbenden Neutronensternen«, erwiderte Dr. Maalot.
Seven trat abrupt vor und ragte vor dem Lekk-Mann auf.
»Erklären Sie das.«
Paris zog Seven vorsichtig am Arm zurück. »Ich glaube, wir
sollten besser zum Captain gehen.«
Seven sah ihn an und nickte, schritt dann ohne ein weiteres
Wort zur Tür.
Tyla und Maalot wirkten verblüfft.
Tom lächelte fast entschuldigend. »Sie wird ein wenig
aufgeregt, wenn es um die Wissenschaft geht.«
»Das sollte bei uns allen der Fall sein, Mr. Paris«, entgegnete
Maalot. Sein Tonfall erinnerte Tom an die verknöcherten
Professoren der Starfleet-Akademie.
»Äh, ja. Bitte hier entlang.« Er bedeutete den beiden Lekk,
ihm zu folgen. Sie setzten sich ebenfalls in Bewegung, wahrten
aber einen gewissen Abstand. Paris seufzte innerlich.
Vermutlich stand ihnen ein langer Tag bevor.
2
Janeway hatte gerade ihre zweite Tasse Kaffee getrunken, als
Paris die beiden Gäste auf die Brücke führte.
Tyla sah sich um und nahm alle Einzelheiten in sich auf. Mit
ihrem roten Haar und der roten Bluse wirkte sie sehr
eindrucksvoll, doch Janeways Interesse galt sofort dem Mann an
ihrer Seite. Sie vermutete, dass es sich um Dr. Maalot handelt.
Er hatte ebenso dunkelgrüne Augen wie Tyla, doch ihm fehlte
ihre Mischung aus Zuversicht und Selbstbewusstsein.
Stattdessen wirkte er sehr besorgt. Was mochte dazu geführt
haben, dass zwei so unterschiedliche Personen gemeinsam
flohen?
Janeway stand auf und näherte sich den beiden Lekk. Tyla trat
vor und Maalot wahrte einen gewissen Abstand.
»Captain, ich weiß gar
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