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Voyager 019 - Tod eines Neutronensterns

Voyager 019 - Tod eines Neutronensterns

Titel: Voyager 019 - Tod eines Neutronensterns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Kotani
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den Kopf.
    Janeway nickte kurz. »Na schön, Doktor, jetzt sind Sie an der
    Reihe. Ich schlage vor, Sie beginnen ganz von vorn, damit wir
    alles verstehen.«
    Dr. Maalot schluckte einmal mehr. »Es könnte ein wenig
    fachspezifisch werden.«
    »Keine Sorge«, sagte Janeway und sah kurz zu Seven, deren
    Blick dem Lekk galt.
    Dr. Maalot musterte Seven kurz. »Vor zwei Wochen«, begann
    er dann, »befand ich mich auf einem mittelgroßen Asteroiden
    am Rand unseres Sonnensystems und probierte dort einen mit
    mehreren Radioteleskopen verbundenen Signalverstärker aus.
    Dabei entdeckte ich die schnell aufeinander folgenden
    periodischen Signale eines binären Pulsars.«
    »Eines binären Pulsars?«, wiederholte Janeway und beugte
    sich interessiert vor. »Solche Sterne sind sehr selten.«
    Dr. Maalot nickte. »Die extrem kurze Orbitalperiode von nur
    acht Sekunden erlaubte mir Rückschlüsse auf die Art dieses
    Neutronenstern-Paars. Die hohe relative Geschwindigkeit des
    Doppelsterns in Bezug auf die benachbarten Sterne deutet
    meiner Ansicht nach darauf hin, dass er durch ein
    kataklystisches Ereignis aus einem Tri-System geschleudert
    wurde.«
    Maalot schien recht stolz auf seine Entdeckung zu sein, was
    Janeway durchaus verstand: Er war auf eins der seltensten
    Phänomene im bekannten All gestoßen.
    »Ein binärer Pulsar mit einer so kurzen Orbitalperiode?«,
    fragte Seven. »Sind Sie sicher?«
    »Ja«, bestätigte Maalot. »Offenbar bewirkt
    Gravitationsstrahlung eine rasche Destabilisierung des Orbits.«
    »Wenn man die Zeit berücksichtigt, die elektromagnetische
    Wellen brauchen, um Ihr Sonnensystem zu erreichen…«, sagte
    Janeway. »Es bedeutet, dass die tatsächliche Orbitalperiode des Doppelsterns noch kürzer ist.«
    »Korrekt«, sagte Maalot. Ganz offensichtlich freute er sich
    über Janeways Bemerkung und sie verstand auch diese
    Reaktion. Viele Leute wussten nicht, dass sie in die
    Vergangenheit blickten, wenn sie durch ein Teleskop sahen.
    Wenn sie einen hundert Lichtjahre entfernten Stern
    beobachteten, so sahen sie ihn, wie er vor hundert Jahren
    beschaffen gewesen war.
    »Bei den ersten Messungen vom Asteroiden aus habe ich eine
    Entfernung von etwas mehr als zehn Lichtjahren festgestellt«,
    sagte Maalot.
    »Zehn Lichtjahre?«, fragte Janeway.
    Maalot lächelte. »Ich verdanke die Entdeckung hauptsächlich
    dem neuen Signalverstärker.«
    Janeway nickte. »Fahren Sie fort.«
    »Im Laufe meiner Beobachtungen ist die Orbitalperiode auf
    nur noch etwa eine Sekunde geschrumpft. Diese Erkenntnis
    schockierte mich, Captain. Alles deutet darauf hin, dass wir es
    mit einer unmittelbar bevorstehenden kosmischen Katastrophe
    zu tun haben.«
    Janeway sah zu Seven, die nicht recht zu wissen schien, was
    sie von der Besorgnis des Lekk halten sollte.
    »Die Geschwindigkeit, mit der sich die Orbitalperiode
    verringert, hängt natürlich von den individuellen Massen ab«,
    sagte Seven. »Ich nehme an, Sie haben die Massen der beiden
    Sterne berechnet.«
    Maalot erlaubte sich ein selbstgefälliges Schmunzeln, bevor er
    antwortete. »Ja, das habe ich. Angesichts der kurzen Periode
    kannte ich die Radialgeschwindigkeitskurven schon kurz nach
    der Entdeckung. Die orbitale Neigung ließ sich ebenfalls leicht
    feststellen. Als sich die beiden Sterne gegenseitig verdeckten,
    zeigten sie eine Umlaufbahn, deren ›Kante‹ genau auf unser
    Heimatsystem gerichtet ist. Anschließend war es leicht, die
    absoluten Massen zu berechnen. Der größere Stern hat eine
    Sonnenmasse – um in Ihren Maßeinheiten zu sprechen –, der
    kleinere ein Zehntel davon. Die Schrumpfung der Orbitalperiode
    dauert an und beschleunigt sich.«
    Janeway nickte.
    Paris wirkte verwirrt und auf Chakotays Stirn bildeten sich
    dünne Falten.
    »Ich brauche weitere Daten«, sagte Seven, »aber offenbar
    deutet alles darauf hin, dass für die beiden Neutronensterne
    innerhalb weniger Tage das letzte Stadium beginnen könnte.«
    »Stimmt«, ließ sich Maalot vernehmen. »Mir standen keine
    detaillierten Informationen zur Verfügung, als ich unseren
    politischen Oberhäuptern einen Bericht vorlegte, aber ich bin
    sicher, dass Sie den zeitlichen Rahmen richtig beschrieben
    haben. Vielleicht kommt das Ende sogar noch früher und die
    orbitale Neigung der beiden Neutronensterne gibt uns natürlich
    allen Grund zur Sorge.«
    »Warum?«, fragte Chakotay.
    Dr. Maalot richtete einen ernsten Blick auf ihn.
    »Wenn alles nach dem üblichen Muster abläuft«,

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